Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Amazon belastet die Stimmung an der Wall Street – US-Märkte schließen im Minus

Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange.
Frankfurt, New York Die US-Aktienmärkte haben einen holprigen Wochenschluss hingelegt. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Rekordhochs. Der Dow Jones Industrial endete mit einem Minus von 0,42 Prozent bei 34.935 Zählern. Daraus resultierte für den US-Leitindex ein Wochenverlust von rund 0,4 Prozent. Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag um 0,54 Prozent auf 4395 Punkte. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,59 Prozent auf 14.959 Punkte abwärts.
Frische US-Konjunkturdaten hatten nur wenig Einfluss auf die Notierungen. So entwickelten sich die Konsumausgaben nach einem schwächeren Vormonat im Juni wieder robust. Zudem legten die Arbeitskosten im zweiten Quartal weniger deutlich zu als erwartet. Auch das Geschäftsklima in der Region Chicago hellte sich im Juli überraschend auf. Das US-Konsumklima trübte sich im Juli hingegen ein, wenn auch nicht ganz so stark wie bisher gedacht.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Amazon ganz klar im Mittelpunkt des Anlegerinteresses und sackten als Schlusslicht im Nasdaq 100 um 7,6 Prozent ab. Zwar profitierte der Konzern im zweiten Quartal weiter vom Trend zum Einkauf im Internet und boomenden Cloud-Diensten, doch lässt der Schwung allmählich nach. Langsameres Wachstum und höhere Investitionen kämen im zweiten Halbjahr auf den Internethändler zu, schrieb etwa JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth und kappte sein Kursziel.
Blick auf die Einzelwerte
Pinterest: Mit einem Minus von zeitweise 19,3 Prozent verbuchten Pinterest-Papiere einen der größten Kursstürze ihrer Geschichte. Im abgelaufenen Quartal war die viel beachtete Zahl der monatlichen aktiven Nutzer der Foto-Plattform um lediglich neun Prozent gestiegen. Im vorangegangenen Vierteljahr hatte das Plus noch bei 30 Prozent gelegen. Offenbar verpuffe der Effekt der Pandemie-Beschränkungen schneller als gedacht, sagte Analyst James Cordwell vom Brokerhaus Atlantic Equities.
Caterpillar: Die Aktie fiel am Freitag um 3,4 Prozent., obwohl der Baumaschinen-Hersteller seinen Quartalsgewinn verdoppelte. Die Geschäftsaussichten seien weiterhin gut, kommentierten die Analysten vom Research-Haus Langenberg & Company. Die Aktie sei aber überbewertet.
Procter & Gamble: Procter & Gamble gewannen 2,0 Prozent. Der Konsumgüterkonzern legte zum Ende seines Geschäftsjahres 2020/21 noch einmal einen Schlussspurt hin, doch höhere Rohstoffkosten knabberten an der Rohertragsmarge, die im Schlussquartal zurückging.
US Steel: Die Rückkehr in die Gewinnzone sorgte bei US Steel für strahlende Gesichter. Die Aktie des Stahlkochers stieg in der Spitze um fast fünf Prozent, nachdem das Unternehmen seinen Quartalsumsatz auf 5,03 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt hatte. Der Gewinn erreichte 1,01 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte US Steel noch 589 Millionen Dollar Verlust geschrieben.
Chevron und ExxonMobil: Quartalsberichte kamen auch von den beiden Ölkonzernen Chevron und ExxonMobil, deren Papiere um 0,7 beziehungsweise 2,3 Prozent fielen. Exxon überraschte positiv mit seinem höher als erwartet ausgefallenen Ergebnis je Aktie und Chevron schrieb im zweiten Quartal wieder schwarze Zahlen.
T-Mobile: Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US gewann im abgelaufenen Jahresviertel viele neue Kunden hinzu und steigerte den Gewinn kräftig. Zudem hob das Management um Mike Sievert die Jahresprognosen leicht an. Die Aktie profitierte davon allerdings nicht und sank um 0,4 Prozent. Allerdings hatte sie erst Mitte Juli ein Rekordhoch erreicht.
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