Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Corona-Sorgen bremsen Wall Street aus – Intel-Aktie macht Kurssprung

In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange.
Frankfurt/New York Die anhaltend hohen Coronavirus-Infektionszahlen haben auf die Stimmung der US-Anleger gedrückt. Die Aussicht auf zusätzliche staatliche Konjunkturhilfen verhinderte aber Kursverluste. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss kaum verändert bei 31.060 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,4 Prozent auf 13.128 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,2 Prozent auf 3809 Punkte zu.
Auf die Stimmung drücken die Folgen der Corona-Pandemie. „Eine Lockerung der Beschränkungen ist nicht in Sicht“, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. „Das schürt die Furcht vor einem wirtschaftlichen Abschwung.“ Viele Investoren hätten die aktuelle Infektionslage aber bereits abgehakt, sagte Dan Eye, Chef-Analyst des Vermögensverwalters Fort Pitt Capital. „Sie konzentrieren sich auf die Lage im zweiten Halbjahr 2021, wenn Impfstoffe weiträumig verteilt sind.“
Der Preisauftrieb in den USA ist Ende 2020 etwas stärker ausgefallen als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 1,3 Prozent gerechnet. Im November lag die Teuerungsrate noch bei 1,2 Prozent.
Ergebnisberichte von großen US-Banken wie JP Morgan und Citigroup werden im Laufe dieser Woche den inoffiziellen Start in die Gewinnsaison für das vierte Quartal markieren. Investoren dürften die Kommentare der Bankenchefs als Hinweise auf die Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Unternehmen werten.
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Blick auf die Einzelwerte
Zu den Favoriten am US-Aktienmarkt gehört erneut General Motors (GM). Die Titel des Autobauers stiegen um fast zwei Prozent. Börsianern zufolge profitierte GM weiter vom geplanten Einstieg in das Geschäft mit elektrisch angetriebenen Lieferwagen.
Parallel dazu gab Lordstown Motors bekannt, in fortgeschrittenen Verhandlungen über einen Staatskredit zum Bau von E-Pickups zu sein. Die angepeilten 200 Millionen sollen dazu dienen, eine ehemalige GM-Fabrik umzubauen. Lordstown-Aktien stiegen daraufhin um 1,5 Prozent.
Der zuletzt verstärkt unter Druck geratene Chip-Riese Intel wechselt seinen Chef aus. Intel-Aktien verbuchten dennoch einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte und stiegen zeitweise um gut 13 Prozent auf ein Sechs-Monats-Hoch von 60,25 Dollar. Am Ende stand ein Plus von knapp sieben Prozent. Der erfahrene Tech-Manager Pat Gelsinger soll zum 15. Februar den Spitzenjob übernehmen, wie Intel am Mittwoch mitteilte. Gelsinger führte zuletzt den Software-Spezialisten VMWare – und hatte zuvor Jahrzehnte bei Intel verbracht, unter anderem als Technologiechef. VMware-Titel rutschen um rund sieben Prozent ab.
Affirm Holdings stiegen an ihrem ersten Tag an der Börse zeitweise bis auf 103 US-Dollar und gingen dann mit 97,24 Dollar aus dem Handel. Zu 49 Euro war das Papier des Anbieters von Ratenzahlungen für Online-Einkäufer tags zuvor ausgegeben worden. Der erste Kurs hatte bei 90,90 Dollar gelegen.
Die Ölaktie Exxon Mobil liegt 1,1 Prozent höher, nachdem die US-Bank JP Morgan die Aktie auf „übergewichten“ hochgestuft hatte. Laut der Analysten hätten Kürzungen bei den Investitionsausgaben den Ölkonzern auf den Weg zu einer stärkeren Performance gebracht.
Die Handelsaktie Target gibt rund ein Prozent nach, obwohl robuste Online-Verkäufe während der Urlaubssaison den Umsatz um 17,2 Prozent haben ansteigen lassen.
Das Papier von Zoom legte nach anfänglichen Verlusten um 2,2 Prozent zu. Über ein Aktienangebot besorgte sich der Videokonferenzdienst 1,75 Milliarden US-Dollar. In den nächsten 30 Tagen kann Zoom noch einmal gut 735 000 Aktien losschlagen, falls die Konsortialbank diese Option nutzt.
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