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Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Dow Jones beendet Handelswoche mit Rekordhoch – Tech-Aktien unter Druck

Die Zinsen steigen, davon profitieren die Aktien der US-Banken wie JP Morgan, Bank of America und Citigroup. Die Tech-Werte fliegen aus den Depots.
12.03.2021 - 22:40 Uhr Kommentieren
Händlerinnen unterhalten sich auf dem Handelsparkett. Quelle: AP
Wall Street

Händlerinnen unterhalten sich auf dem Handelsparkett.

(Foto: AP)

Düsseldorf Wieder anziehende Anleihezinsen haben den Risikoappetit der US-Aktienanleger am Freitag etwas gezügelt. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel entsprechend um 0,6 Prozent auf 13.319 Punkte. Hingegen markierte der Dow-Jones-Index erneut ein Rekordhoch und schließt bei 32.778 Punkten rund ein Prozent im Plus. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 3943 Zähler zu.

Die Grundstimmung an den Aktienmärkten bleibe gut, betonte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Genährt werde die Zuversicht durch die Unterzeichnung der billionenschweren Corona-Staatshilfen durch US-Präsident Joe Biden. Diese fachten jedoch auch Inflationsängste an, was sich in steigenden Anleiherenditen widerspiegelt. Am Freitag rentierten die zehnjährigen T-Bonds mit 1,614 Prozent nur knapp unter ihrem 13-Monats-Hoch der vergangenen Woche. Steigende Anleiherenditen verteuern Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen.

„Das Risiko einer Belebung der Inflation hat aufgrund eines Anstiegs der Geldmenge durch Konjunkturhilfen und die zu erwartende Nachfrage, wenn sich die Wirtschaft langsam wieder öffnet, erheblich zugenommen“, sagte Stratege Jonathan Bell vom Vermögensverwalter Stanhope Capital. Alle Augen seien nun auf das geldpolitische Treffen der Notenbank Fed und die Worte von Fed-Chef Jerome Powell am kommenden Mittwoch gerichtet, um weitere Hinweise auf die Inflation zu erhalten.

Die gestiegenen Bond-Renditen setzten Gold zu, bei dem es keine Zinsen gibt und daher für Investoren unattraktiver wird. Das Edelmetall verbilligte sich um bis zu 1,4 Prozent auf 1698 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Die höheren Zinsen schoben die Aktien der großen US-Banken JPMorgan und Goldman Sachs um jeweils bis zu zwei Prozent auf Rekordhochs. Auch die Titel von Bank of America und Citigroup zogen an.

Wall-Street-Experte Koch: „Nasdaq hängt am Tropf der Renditen amerikanischer Staatsanleihen“

Solange der Anstieg der US-Renditen nicht in rasanten Schüben erfolgt und Investoren ihre Investitionen entsprechend anpassen können, profitieren auch die Aktienmärkte von steigenden Zinsen. Zumindest war das in der Vergangenheit so.

Der letzte längere Anstieg der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen verlief von Mitte 2016 bis Anfang November 2018, als sich dieser Wert mehr als verdoppelte. In diesem Zeitraum konnte der S&P 500 mehr als 30 Prozent zulegen, der Dax schaffte ein Plus von knapp 20 Prozent.

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Eine ähnliche Entwicklung gab es von Mitte 2012 bis Ende 2013, von Anfang 2003 bis Anfang 2007 und von Anfang 1998 bis zum Ende 1999. In all diesen Fälle kletterte die US-Rendite und beflügelte die Aktienkurse weltweit.

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Die Großbank JP Morgan hat auch detailliert untersucht, welche Branchen von dieser Entwicklung profitieren und welche nicht. Dass von steigenden Zinsen vor allem die Bankaktien profitieren, liegt auf Hand. Auf Platz zwei folgen Automobilwerte, danach die anderen Industriewerte.

Es sind also vor allem die konjunkturabhängigen Werte, die von solchen Veränderungen profitieren. Allerdings mit einer Einschränkung: Mittlerweile sind nicht mehr alle Automobilwerte sogenannte Zykliker, dafür müssen Anleger nur auf die Kursentwicklung der Aktie des E-Autobauers Tesla schauen. Auf der Verliererseite stehen hingegen Telekomwerte, Versorger-Aktien und vor allem Hersteller von Verbrauchsgütern.

Positives charttechnisches Bild beim Nasdaq 100

Die charttechnische Situation beim Auswahlindex Nasdaq 100 sieht positiv aus: Von seinem bisherigen Rekordhoch bei 13.887 Punkten am 16. Februar hat das Technologiebarometer in einem ersten Schritt gut 1100 Punkte abgegeben, dann folgte eine leichte Erholung. Ab Anfang März folgte dann ein zweiter Abverkauf in gleicher Größenordnung. So hat sich mittlerweile im Bereich von 12.200 Punkten beim Nasdaq 100 eine wichtige Unterstützungszone gebildet.

Blick auf die Einzelwerte

Boeing: Die Aktien standen mit einem Aufschlag von knapp sieben Prozent an der Dow-Spitze. Der US-Flugzeugbauer hat eine Bestellung für 24 seiner 737-MAX-Maschinen von der Investmentfirma 777 Partners an Land gezogen. Insidern zufolge könnte bald ein weiterer Großauftrag von Southwest Airlines folgen.

JD.com: Die in den USA börsennotierten Aktien des in China ansässigen Unternehmen fielen um 6,6 Prozent. JD.com ist Gerüchten zufolge in Gesprächen, eine Teil oder die gesamte Beteiligung an der Maklerfirma Sinolink Securities im Wert von mindestens 1,5 Milliarden Dollar zu kaufen.

Ulta Beauty: Die Aktie des Kosmetik-Einzelhändlers rutschen um 8,4 Prozent ab. Das Unternehmen hatte mit seiner Jahresumsatzprognose die Schätzungen verfehlt, da die Nachfrage nach Make-up-Produkten aufgrund der verlängerten Heimarbeitszeit unter Druck stand. Ulta Beauty ernannte außerdem Präsident Dave Kimbell zum neuen Chief Executive Officer.

Docusign: Das Unternehmen übertraf mit einem bereinigten Quartalsgewinn von 37 Cents pro Aktie die Schätzungen um 15 Cents. Auch der Umsatz des Unternehmens für elektronische Signaturen lag über den Prognosen der Analysten, der Ausblick war ebenfalls besser als erwartet. Dennoch gaben die Aktien in einem schwachen Marktumfeld für Techwerte 6,6 Prozent nach.

Netflix: Der Videostream-Anbieter testet eine neue Funktion, um das Teilen von Passwörtern einzuschränken. Einige Nutzer erhalten eine Aufforderung zu bestätigen, dass sie im selben Haushalt wie der Kontoinhaber leben. Das Marktforschungsunternehmen Magid schätzt, dass etwa ein Drittel der Netflix-Nutzer ihre Passwörter weitergibt. Die Aktien geben rund ein Prozent nach.

Novavax: Fortschritte bei der Entwicklung von Coronavirus-Impfstoffen ermunterten Anleger zum Einstieg bei dem Titel. Die Aktien der Pharmafirma stiegen um rund acht Prozent. Novavax nennt für sein Vakzin eine Effektivität von 96 Prozent beim ursprünglichen Erreger und 86 Prozent bei der ansteckenderen Großbritannien-Mutation.
Mit Agenturmaterial

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