Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Fed-Entscheid hievt Dow Jones und S&P auf Rekordhoch

Händlerinnen unterhalten sich auf dem Handelsparkett.
Düsseldorf Angesichts der Coronakrise hält die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) an ihrer historisch lockeren Geldpolitik fest. Die Entscheidung war an der Wall Street mit Spannung erwartet worden.
Nach Verkündung, dass der Leitzins wie erwartet auf dem sehr niedrigen Niveau von 0,0 bis 0,25 Prozent bleibt, schloss der US-Standardwerteindex Dow Jones 0,6 Prozent höher auf 33.015 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,4 Prozent auf 13.525 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,3 Prozent auf 3974 Punkte zu. Dow Jones und S&P markierten neue Bestmarken.
Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell gehen davon aus, dass der Leitzins auch bis Ende 2023 nicht angehoben wird. Sie rechnen für 2021 mit einem kräftigen Aufschwung, wenn das Hilfsprogramm von US-Präsident Joe Biden den Konsum ankurbelt und sich die Wirtschaft im Zuge der Impfkampagne aus dem Klammergriff der Corona-Pandemie löst.
Die Fed-Währungshüter erwarten im Mittel, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dieses Jahr um 6,5 Prozent zulegen wird. Den Umfang ihrer monatlichen Wertpapierkäufe in Höhe von 120 Milliarden Dollar wollen sie aber noch so lange beibehalten, bis „substanzielle weitere Fortschritte“ auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und Preisstabilität erreicht sind.
Am Anleihemarkt reagierten Anleger unterschiedlich auf den Fed-Entscheid. Die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen US-Bonds fiel auf 1,6462 Prozent, nachdem sie zuvor ein 14-Monats-Hoch von 1,689 Prozent markiert hatte. Bei Anleihen mit kürzeren Laufzeiten gingen die Renditen ebenfalls runter. Die 30-jährigen Treasuries rentierten dagegen mit 2,464 Prozent zeitweise so hoch wie zuletzt vor gut eineinhalb Jahren.
Fed-Entscheidung könnte Technologiewerte positiv beeinflussen
Das könnte vor allem Technologiewerte beflügeln, die besonders unter steigenden Zinsen leiden. Das zeigt der Chartverlauf beim US-Auswahlindex Nasdaq 100. Seit seinem Rekordhoch Mitte Februar ist dieser Index zwischenzeitlich um mehr als 20 Prozent abgerutscht. Gemessen am aktuellen Niveau liegt er immer noch rund fünf Prozent im Minus. Der S&P 500 und der Dow Jones hingegen liegen im Plus und erreichten in den vergangenen Handelstagen sogar neue Rekordstände.
Bei den US-Technologiewerten wurden seit Mitte Februar vor allem die Corona-Gewinnerpapiere verkauft. So liegen die Aktien des Fitnessgeräteanbieters Peloton und des Kommunikationsunternehmens Zoom Video im genannten Zeitraum immer noch rund 25 Prozent im Minus.
Parallel dazu ging die US-Währung auf Talfahrt. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, büßte 0,5 Prozent ein. Weil dies Gold für Investoren außerhalb der USA attraktiver macht, verteuerte sich das Edelmetall um 0,8 Prozent auf 1744 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).
Zudem treibt die Aussicht auf eine anhaltende Flut billigen Notenbankgeldes in den USA die Anleger in alternative Anlagen wie Bitcoin. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise macht ihre anfänglichen Verluste wett und steigt um knapp drei Prozent auf 57.968 Dollar.
Im Fokus der Investoren steht auch Plug Power: Das Papier rutscht an der Wall Street um fast acht Prozent ab. Der Wasserstoff-Spezialist muss gleich mehrere Jahresabschlüsse nachträglich korrigieren, nachdem die KPMG-Wirtschaftsprüfer Fehler in der Rechnungslegung aufgedeckt haben. Es geht um Berichtszeiträume 2018, 2019 und 2020.
In den vergangenen zwölf Monaten stieg der Kurs von Plug Power um mehr als 1400 Prozent. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens, das bislang Verluste produziert, liegt bei 21,447 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal erzielte Plug Power ein Minus von 1,12 Dollar par Aktie.
Blick auf die Einzelwerte
Crowdstrike: Das Cybersicherheitsunternehmen gab besser als erwartete Ergebnisse für das vierte Quartal bekannt. Crowdstrike profiteerte vor allem von den öffentlichkeitswirksamen Hackerangriffen. Die Aktien steigen um gute secchs Prozent.
Eastman Kodak: Die Anteilsscheine rutschten zwischenzeitlich um rund acht Prozent ab, konnten sich aber wieder ein wenig fangen und schlossen mit um die drei Prozent im Minus. Das Fotounternehmen, das im vergangenen Jahr Gegenstand einer massiven Spekulationswelle war, meldete für 2020 einen Nettoverlust von 541 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 1,24 Milliarden Dollar.
Uber: Bei den Aktienwerten gehörte Uber mit einem Minus von mehr als vier Prozent zu den Verlierern. Die Verpflichtung, seinen britischen Fahrern Mindestlohn zu zahlen, werde den Fahrdienst-Vermittler fast 300 Millionen Dollar kosten, rechneten die Analysten der Bank Morgan Stanley vor. "Diese Kosten wird Uber vorerst kaum an die Kunden weitergeben können." Dass das Unternehmen seinen Fahrern allerdings Wartezeiten nicht vergüte, entspreche nicht dem Geist des Urteils des britischen Supreme Court, warnte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Weiterer Streit sei daher programmiert.
Mit Agenturmaterial
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