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Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 US-Börsen schließen im Plus – Tech-Werte treiben Rekordjagd weiter an

Die abwartende Haltung der Fed sorgt weiterhin für Kauflaune. Apple und Paypal erreichen Rekordstände. Robinhood und Moderna stehen unter Druck.
30.08.2021 Update: 30.08.2021 - 23:18 Uhr Kommentieren
Das Straßenschild vor der New Yorker Börse. Quelle: Reuters
Wall Street

Das Straßenschild vor der New Yorker Börse.

(Foto: Reuters)

Frankfurt, New York Die abgeflaute Furcht vor einer raschen Drosselung der ultralockeren Geldpolitik und zunehmender Konjunkturoptimismus haben die Kurse an der Wall Street am Montag auf neue Höchststände getrieben. Anleger griffen zum Wochenstart vor allem zu Tech-Aktien und verhalfen so dem Nasdaq-Index sowie dem breit gefassten S&P 500 zu frischen Rekordhochs. Der technologielastige Nasdaq schloss 0,9 Prozent fester auf 15.265 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent auf 4528 Punkte zu. Die Standardwerte konnten nicht mithalten: Der Leitindex Dow verlor 0,2 Prozent auf 35.399 Punkte. In Frankfurt schloss der Dax 0,2 Prozent fester bei 15.887 Punkten.

Für Kauflaune sorgte die abwartende Haltung der US-Notenbank beim Ausstieg aus dem geldpolitischen Krisenmodus. „Der Markt war in der vergangenen Woche voll und ganz auf einen Zeitplan für das Tapering vorbereitet, und die Tatsache, dass sich die Fed nicht wirklich dazu geäußert hat, hat den Märkten einen zusätzlichen Schub gegeben, weil man hofft, dass die lockere Politik dazu beitragen wird, einige Risiken im Zusammenhang mit den steigenden Infektionsfällen auszugleichen“, sagte Ross Mayfield, Investmentstratege beim Vermögensverwalter Baird.

„Wenn sich die Fed in ihren nächsten Sitzungen weiterhin so zurückhaltend verhält, könnten die Märkte allerdings denken, dass sich im wirtschaftlichen Erholungsprozess Probleme zusammenbrauen.“

US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Freitag zwar eine Drosselung der massiven Anleihekäufe für Ende des Jahres in Aussicht gestellt, aber keinen konkreten Zeitpunkt genannt. In den Fokus der Anleger rückte nun zunehmend der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht.

Da sich die Fed bei ihrem geldpolitischen Kurs an der Erholung am US-Arbeitsmarkt orientiert, könnten einige Fed-Vertreter bei starken Daten möglicherweise mehr Spielraum für eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik sehen, sagte Analyst Jim Wyckoff beim Onlinehändler Kitco Metals.

Im Ringen der US-Notenbank Federal Reserve um das Erreichen ihres Inflationsziels kommen auch aus den eigenen Reihen Mahnungen zu Geduld. Die Präsidentin des Fed-Ablegers von Cleveland, Loretta Mester, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die aktuellen Zahlen zum Preisauftrieb überzeugten sie noch nicht. „Ich würde gern ein paar mehr Daten haben, bevor ich zu dem Schluss kommen kann, dass wir bei zwei Prozent sind und einige Zeit bei über zwei Prozent“, erklärte Mester mit Blick auf die angestrebte Inflationsrate. Vom Erreichen dieser Spanne macht die Zentralbank eine eventuelle Zinserhöhung abhängig, die auf einen Abbau der milliardenschweren Wertpapierkäufe folgen könnte.

„Die Anleger empfinden die niedrigen Zinsen als Signal, weiter in Aktien investiert zu bleiben, und sind eher daran interessiert, an diesem dramatischen Anstieg teilzuhaben, als Angst vor fallenden Kursen zu haben“, sagte Rick Meckler, Partner bei Cherry Lane Investments. Der S&P 500 ist im August bislang um 3,2 Prozent gestiegen. Analysten von Wells Fargo erwarteten zuletzt einen weiteren Anstieg bis zum Jahresende von acht Prozent.

Bei den Einzelwerten richtete sich der Blick auf die Aktien des Trading-App-Anbieters Robinhood, die um sieben Prozent nachgaben. Zuvor hatte die Börsenaufsicht SEC ein komplettes Verbot des PFOF-Geschäftsmodells beim Wertpapierhandel ins Spiel gebracht. SEC-Chef Gary Gensler sagte der Finanzzeitung „Barron's“, ein Verbot von „Payment for Order Flow“ (PFOF) „liege auf dem Tisch“. Die SEC prüfe die Praxis und könnte in den kommenden Monaten Empfehlungen vorlegen. Robinhood erzielt mehr als drei Viertel des Umsatzes über PFOF. Die Titel des Unternehmens Charles Schwab, das ebenfalls das Verfahren einsetzt, gaben um fast 3,2 Prozent nach.

Dass Anleger zu Wochenbeginn besonders bei den konjunktursensiblen Tech-Werten zugriffen, zeigte sich auch im Dow. So zählten Microsoft mit plus 1,3 Prozent und Apple mit plus 3,0 Prozent zu den Favoriten im Leitindex. Die Anteilsscheine des iPhone-Herstellers erklommen sogar ein Rekordhoch. Amazon und die Google-Mutter Alphabet sowie Elektroautopionier Tesla legten zwischen 0,6 und 2,1 Prozent zu.

Wall-Street-Experte Markus Koch: Lenkt die US-Notenbank ein?

Blick auf weitere Einzelwerte

Affirm: Das Finanztechnologieunternehmen stieg im vorbörslichen Handel um 41,2 Prozent auf fast 96 US-Dollar nach oben, nachdem der Spezialist für digitale Zahlungen eine Partnerschaft mit Amazon.com angekündigt hatte, die es Amazon-Kunden ermöglicht, künftig für Einkäufe von 50 USD oder mehr zu bezahlen.

Paypal: Die Anteilsscheine von Paypal gewannen 3,6 Prozent. Der Online-Bezahldienst will laut einem Medienbericht auch vom Boom des Aktienhandels durch Kleinanleger profitieren. Nachdem Paypal-Kunden bereits seit dem vergangenen Jahr Kryptowährungen handeln können, sucht das Unternehmen nun nach Möglichkeiten, US-Kunden auch den Handel mit Aktien zu ermöglichen, wie der US-Wirtschaftssender CNBC unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.

Moderna: Der Impfstoffentwickler musste Verluste von 3 Prozent hinnehmen. Grund war wohl, dass in Japan eine Million weitere Covid-19-Impfstoffdosen aufgrund von Kontaminationsbedenken aus dem Verkehr gezogen wurden. Eine erste Rücknahme von 1,63 Millionen Dosen hatte Moderna letzte Woche zurückgeworfen, nachdem in einigen Chargen Fremdstoffe gefunden worden waren – zwei Todesfälle wurden damit in Verbindung gebracht. Das spanische Unternehmen Rovi, das die Impfstoffe für Märkte außerhalb der USA abfüllt, erklärte, dass das Problem untersucht werde.

Net-Ease: Derweil fielen die in New York gelisteten Anteilsscheine des chinesischen Onlineunternehmens Netease um mehr als drei Prozent und waren damit das Schlusslicht im Nasdaq 100. Sie litten darunter, dass die chinesische Führung die Regeln für jugendliche Nutzer von Online-Spielen verschärft.

Globalstar: Die Papiere des Anbieters von Satellitendiensten stiegen im Vorfeld der Markteinführung um 41,3 Prozent, nachdem Apple-Insider berichtet hatte, dass das iPhone 13 die Möglichkeit haben wird, Satellitenkommunikation zu nutzen.

Li Auto: Li Auto meldete einen geringeren Verlust als zunächst erwartet. Dazu übertrifft der Umsatz die Prognosen der Analysten für das vergangene Quartal. Der in China ansässige Elektrofahrzeughersteller gab außerdem an, im Quartal 17.575 Fahrzeuge ausgeliefert zu haben, ein Anstieg von 166 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Li-Auto-Aktie legte im vorbörslichen Handel um 2,3 Prozent zu.

Weber: Der Grillhersteller, der Anfang dieses Monats an die Börse ging, ist mit Handelsstart fast 3,9 Prozent nach oben geklettert, nachdem Goldman Sachs die Berichterstattung mit einem „Kaufen“-Rating begonnen hatte und J.P. Morgan Securities die Aktie als „übergewichtet“ bewertete. Das Papier notiert nun bei 16,90 US-Dollar. Grund sei Webers führende Position auf dem Weltmarkt sowie die Preismacht des Unternehmens.

Adtran: Die Aktien von Adtran sackten um 16,5 Prozent ab. Der Glasfaserspezialist will den deutschen Telekomausrüster Adva Optical kaufen. Dessen Papiere schnellten im Xetra-Handel um mehr als 10 Prozent in die Höhe und waren damit mit Abstand der Favorit im Nebenwerteindex SDax.

Hill-Rom/ Baxter: Die Papiere des Herstellers von Krankenbetten, OP-Tischen und Patientenüberwachungssystemen Hill-Rom waren im Handelsverlauf auf einen historischen Höchststand gesprungen und zogen am Ende um knapp zehn Prozent auf 145,78 US-Dollar an, nachdem der Pharma- und Medizintechnikkonzern Baxter International laut „Wall Street Journal“ seine Kaufofferte auf 150 Dollar je Aktie angehoben hatte. Im Juli hatte Baxter dem Bericht zufolge noch 144 Dollar je Anteilsschein geboten und war damit bei Hill-Rom abgeblitzt. Für die Baxter-Papiere ging es um fast drei Prozent nach oben.
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