Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 US-Börsen schließen uneinheitlich – Aktien von Biontech und Moderna gefragt

Der stärkste Preisanstieg in den USA seit gut achteinhalb Jahren und eine Verzögerung der Impfkampagne lassen US-Anleger vorsichtiger werden.
13.04.2021 - 22:40 Uhr Kommentieren
Händlerinnen unterhalten sich auf dem Handelsparkett. Quelle: AP
Wall Street

Händlerinnen unterhalten sich auf dem Handelsparkett.

(Foto: AP)

Düsseldorf Nach dem stärksten Anstieg der Verbraucherpreise in den USA seit gut achteinhalb Jahren haben die US-Börsen keine gemeinsame Richtung gefunden. Der Dow Jones der Standardwerte schloss am Dienstag 0,2 Prozent tiefer auf 33.677 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 1,1 Prozent auf 13.996 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,3 Prozent auf 4141 Punkte zu, womit er einen neuen Schlussrekord aufstellte.

Neben dem überraschend starken Anstieg der Verbraucherpreise im März drückte auch die Angst vor einer Verzögerung der Impfkampagne durch die Empfehlung zur Aussetzung des Mittels von Johnson & Johnson (J&J) auf die Stimmung.

Die Verbraucherpreise schossen im März um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat in die Höhe, 2,6 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Erwartet wurden 0,5 Prozent auf Monatsbasis und 2,5 Prozent gegenüber März 2020.

„Der Preisdruck in den USA nimmt zu, wenngleich der Anstieg mit höheren Energiepreisen zu erklären ist“, bewertet Helaba-Analyst Patrick Boldt diesen Anstieg. Seiner Ansicht nach ist die Kernteuerung somit noch als moderat einzustufen. Sollten die Inflationssorgen zunächst nicht größer werden, werden sich laut Boldt auch die Währungshüter nicht unter Druck gesetzt fühlen, die expansive Geldpolitik zurückzunehmen.

Experten halten es für möglich, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten über die Marke von drei Prozent klettert. Ein Grund dafür ist auch ein statistischer Effekt: Vor einem Jahr lagen die Preise wegen der Corona-Rezession niedrig.

Der Rentenmarkt interpretierte die Inflationsdaten so, als müsste sich die Fed über den vorübergehenden Inflationsanstieg keine allzu großen Sorgen machen: Die Rendite zehnjähriger Rendite gab auf 1,66 Prozent nach. Damit liegt der Wert weiterhin deutlich unter dem Jahreshoch von rund 1,78 Prozent, der Ende März erreicht wurde.

Dämpfer durch Impfstoff-Aussetzung

Die Aussicht auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung wurde allerdings etwas durch die Empfehlung der US-Gesundheitsbehörden zur Aussetzung des Covid-19-Impfstoffs von J&J gedämpft. Nach mehreren Fällen seltener Thrombosen hatten die Behörden zu einem sofortigen Stopp von Corona-Impfungen mit dem Mittel in den USA geraten. Der US-Konzern zog auch für Europa Konsequenzen und kündigte an, die Auslieferungen des Impfstoffs in Europa „proaktiv“ zu verzögern. J&J-Aktien verloren 1,3 Prozent nach.

Die Aktien der rivalisierenden US-Impfstoffhersteller Biontech stiegen zwischenzeitlich hingegen um 6,6 Prozent, die Titel von Moderna legten um mehr als sieben Prozent zu. Kreuzfahrtunternehmen, Fluggesellschaften und Hotelketten, die von einer wirtschaftlichen Erholung durch Fortschritte bei der Impfkampagne profitieren würden, gaben dagegen nach.

Die genauen Auswirkungen der Probleme bei J&J konnten Börsianer noch nicht abschätzen. „Wir brauchen mehr Zeit, um das auszuloten. Die Auswirkung auf die Wiedereröffnung ist zum jetzigen Zeitpunkt minimal. Wir haben immer noch zwei andere Impfstoffe“, sagte Ryan Detrick, Stratege bei LPL Financial.

Rally in „sehr spätem Stadium“

Für den Sentimentexperten Stephan Heibel befindet sich die Rally in den USA in einem „sehr späten Stadium“, während in Deutschland eine eher moderate Partylaune herrscht.

Die mögliche Folge: „Exzesse in Form sprunghafter Anstiege von Einzelaktien würde ich für die kommenden Tage vorwiegend bei US-Aktien erwarten“, erläutert der Inhaber des Analysehauses Animusx. „Danach dürfte die Korrektur umso heftiger ausfallen.“

Kryptowährungs- und Blockchain-bezogene Unternehmen wie Riot Blockchain und Marathon Digital Holdings sprangen um 7,1 Prozent und 5,2 Prozent in die Höhe. Der Bitcoin kletterte einen Tag vor der Notierung von Coinbase, der größten US-Kryptowährungsbörse, auf ein neues Rekordhoch.

Blick auf weitere Einzelwerte

Alibaba: Die Papiere gaben um 0,8 Prozent nach. Die chinesischen Aufsichtsbehörden hatte die Finanztechnologie-Tochter des E-Commerce-Riesen, Ant Group, angewiesen, ihr Geschäftsmodell zu überarbeiten. Für den Konzern hat die Änderung weitreichende Folgen.

Bristol-Myers Squibb: Die Aktie legte im Handelsverlauf um 1,4 Prozent zu. Trust Securities hatte seine Einstufung für das Pharmaunternehmen von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und dabei auf die umfangreiche Medikamentenpipeline des Unternehmens verwiesen.

Apple: Apple-Scheine verteuerten sich um 2,4 Prozent. Der US-Technologiekonzern dürfte seine neuen iPad-Pro-Modelle vermutlich am 20. April vorstellen. Zumindest lud Apple für diesen Termin zu einer Online-Veranstaltung ein, die von seiner Zentrale in Cupertino im Bundesstaat Kalifornien im Internet übertragen werden soll. Details dazu nannte das Unternehmen wie so häufig vor der Präsentation neuer Produkte nicht. Apple stellt gewöhnlich seine neuen iPhones, iPads und Watches im September vor.

American Airlines: Bei American Airlines sorgte die Nachricht, dass die Fluggesellschaft für das erste Quartal einen bereinigten Verlust von 2,8 Milliarden US-Dollar erwartet, für einen Kursverlust von 1,5 Prozent.

Mehr: Wie Aktionäre von Abspaltungen profitieren können.

Startseite
Mehr zu: Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 - US-Börsen schließen uneinheitlich – Aktien von Biontech und Moderna gefragt
0 Kommentare zu "Dow Jones, Nasdaq, S&P 500: US-Börsen schließen uneinheitlich – Aktien von Biontech und Moderna gefragt"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%