Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Wall Street geht Luft aus – Dow Jones und S&P 500 schwächer

Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange.
Frankfurt Die US-Börsen schlossen am Montag leicht schwächer, nachdem sie anfängliche Gewinne wieder abgaben. Der US-Standardwerteindex Dow Jones fiel um 0,28 Prozent auf 34.838 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 sank um acht Punkte beziehungsweise 0,18 Prozent auf 4387 Zähler. Dagegen legte der technologielastige Nasdaq minimal 8 Punkte oder 0,06 Prozent auf 14.681 zu.
Sorgen über die Delta-Variante des Coronavirus und eine sich verlangsamende US-Wirtschaft überschatteten den Optimismus, der sich auf die Hoffnung auf steuerliche Anreize und eine starke Gewinnsaison im zweiten Quartal stützte. Der Gouverneur der US-Notenbank, Christopher Waller, kündigte zudem an, dass die Fed ihre Unterstützung für die Wirtschaft bis Oktober zurückfahren könnte, wenn die nächsten beiden monatlichen Arbeitsmarktberichte jeweils einen Anstieg der Beschäftigung um 800.000 bis eine Million zeigten, wovon Waller ausgeht.
Allzu große Kursgewinne seien vorerst aber nicht zu erwarten, mahnte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. „Das Problem der laufenden Berichtssaison ist, dass die Messlatte der Erwartungen an die Unternehmen einfach zu hoch liegt und so selbst positive Überraschungen keine Euphorie auslösen und steigende Kurse nach sich ziehen. Im Gegenteil, gute Zahlen und Kursgewinne werden schnell wieder verkauft.“
Ein Beispiel hierfür sei Ferrari, sagte ein anderer Börsianer. Die Zahlen des Sportwagenbauers seien nicht gut genug, um der Aktie nach ihrer jüngsten Rally zusätzlichen Rückenwind zu geben. Die in den USA notierten Titel des Sportwagenbauers, die in den vergangenen sechs Wochen mehr als sieben Prozent gewonnen hatten, legten den Rückwärtsgang ein. Das Unternehmen hatte trotz eines verdreifachten Quartalsgewinns seine Gesamtjahresziele nicht angehoben.
Sorgen bereiteten Börsianern außerdem enttäuschende chinesische Konjunkturdaten. Der Einkaufsmanager-Index der chinesischen Industrie lag im Juli nur noch knapp über dem Niveau, das Wachstum signalisiert. Die Volksrepublik sei der Motor der wirtschaftlichen Erholung in Asien, sagte Analyst Edward Moya vom Brokerhaus Oanda. Wenn die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft weiter schwächele, verdüsterten sich die Aussicht für die globale Konjunktur.
Kupfer-Anleger spekulierten dagegen darauf, dass die Regierung in Peking mit zusätzlichen Investitionen gegensteuern werde, sagte Gianclaudio Torlizzi, Partner der Beratungsfirma T-Commodity. Andere Börsianer verwiesen auf mögliche Liefer-Ausfälle, nachdem die chilenische Bergarbeiter-Gewerkschaft im Tarifstreit bei der weltgrößten Mine Escondida das jüngste Angebot des Betreibers BHP zurückgewiesen und sich für einen Streik ausgesprochen hatte.
Blick auf die Einzelwerte
Square: Der Finanzdienstleister des Twitter-Mitgründers Jack Dorsey schluckt für 29 Milliarden Dollar den australischen Rivalen Afterpay. Die Übernahme sei ein Test für das Geschäftsmodell von Afterpay und der Rivalen Klarna und Paypal, schrieben die Analysten von der Investmentbank Truist Securities. Die Firmen bieten Kunden gegen eine Gebühr die zinslose Ratenzahlung von Käufen an. Afterpay-Titel stiegen in Sydney knapp 19 Prozent, die Papiere von Square an der Wall Street verteuerten sich um über zehn Prozent.
Vaxart: Fortschritte bei der Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffs in Tablettenform geben Vaxart Auftrieb. Die Aktien der Pharmafirma stiegen um gut elf Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde hat grünes Licht gegeben, um das Mittel an Menschen zu testen.
Parker-Hannifin: Eine milliardenschwere Übernahme belastete auch Parker-Hannifin. Die Aktien des Flugzeugindustrie-Zulieferers gingen in den Sinkflug. Das Unternehmen übernimmt für 800 Pence je Aktie oder insgesamt umgerechnet 7,4 Milliarden Euro den britischen Konkurrenten Meggitt. Dessen Aktien stiegen daraufhin in London zeitweise um bis zu 62 Prozent auf 758 Pence.
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