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Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Wall Street schließt im Minus – Anleger haben Yellen und Powell im Blick

Ein Jahr dauert die Börsenrally am US-Markt nun schon an. Am Jahrestag sind die wichtigsten Indizes in den letzten Stunden unter Druck geraten.
23.03.2021 Update: 23.03.2021 - 22:00 Uhr Kommentieren
Händlerinnen unterhalten sich auf dem Handelsparkett. Quelle: AP
Wall Street

Händlerinnen unterhalten sich auf dem Handelsparkett.

(Foto: AP)

Düsseldorf, New York Anleger in den USA haben sich am Jahrestag des Corona-Crashs zurückgehalten. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Dienstag 0,9 Prozent tiefer auf 32.423 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,1 Prozent auf 13.227 Stellen nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,8 Prozent auf 3910 Zähler ein.

Vor genau einem Jahr, am 23. März 2020, hatten die US-Märkte nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie ihren Boden erreicht. Seitdem legten die wichtigsten Indizes eine historische Rally hin: Dow Jones und S&P gewannen jeweils rund 80 Prozent an Wert, der Nasdaq Composite verdoppelte seinen Kurs sogar.

Anleger blicken vor allem in Richtung Washington: Dort sprachen US-Notenbankchef Jerome Powell und US-Finanzministerin Janet Yellen vor dem Kongress. Powell bekräftigte seine bekannten Aussagen zur Inflationsentwicklung in den USA. Man erwarte, dass die Teuerungsrate in den USA kräftig steigen würde, erklärte der Notenbankchef. Ein Risiko ausufernder Inflation sieht Powell aber nicht.

Interessanter seien daher Aussagen von Yellen zu den geplanten zusätzlichen Konjunkturhilfen im Volumen von drei Billionen Dollar, sagte Neil Wilson, Chefmarktanalyst bei Markets.com. Yellen bereitete die Bürger zur Finanzierung der geplanten, billionenschweren Infrastrukturprogramme behutsam auf mögliche Steuererhöhungen vor.

Solche Pläne würden wahrscheinlich mit „einigen Einnahmeerhöhungen“ zur Finanzierung einhergehen, sagte sie. Die Investitionen sollten dazu dienen, „gute Jobs“ zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu verbessern. „Faire Änderungen am Steuersystem“ wiederum sollten bei der Finanzierung helfen.

Es sei aber fraglich, ob die geplanten Infrastrukturinvestitionen in vollem Umfang durch den Kongress kommen, gab Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen zu bedenken. „Dieses Mal müssten die Demokraten schließlich auch die teilweise Unterstützung der Republikaner sichern, was sich angesichts der Tatsache, dass als Teil des Pakets unter anderem Maßnahmen der Vorgängerregierung zurückgerollt werden sollen, als schwierig erweisen dürfte.“

US-Anleiherenditen sinken

Die US-Anleiherenditen stabilisieren sich. Das dämpft die Befürchtung, dass die hohen Ausgaben in den USA die Inflation wieder anheizen und eine straffere Politik der Zentralbank erzwingen könnten, und stützt gleichzeitig die Aktienmärkte. „Risiko-Assets können mit höheren Renditen während der Erholungsphase leben, nur nicht mit einem Inflationsschub“, sagte Dwyfor Evans von State Street Global Markets. Zehnjährige US-Bonds rentieren aktuell mit 1,64 Prozent, nach 1,75 Prozent in der Vorwoche.

Einzelwerte im Blick

Microsoft: Die Microsoft-Aktien waren mit einem Plus von knapp 0,7 Prozent einer der besten Werte im Dow. Der Softwaregigant will Kreisen zufolge durch einen Zukauf sein Angebot im Geschäft für Computerspiele ausbauen. Microsoft sei in Gesprächen, die private US-Firma Discord für mehr als zehn Milliarden US-Dollar zu kaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zu Dienstag unter Berufung auf Insider. Discord startete 2015 und ist ein Onlinedienst für Sprach-, Video- und Textkommunikation.

Astra-Zeneca: Kopfzerbrechen bereiteten Börsianern die Zweifel der US-Behörden an den jüngsten Daten zur Wirksamkeit des Coronavirus-Impfstoffs von Astra-Zeneca. „Ein weiteres PR-Problem, das Leben kosten wird“, sagte Markets.com-Experte Wilson. Diese Diskussionen untergrüben die Akzeptanz des Serums. Unabhängig davon drohte die Leiterin des EU-Impfprogramms, Sandra Gallina, Astra-Zeneca mit nicht näher bezeichneten Maßnahmen, sollte das Unternehmen seinen Lieferverpflichtungen für den Corona-Impfstoff nicht nachkommen. Die in den USA notierten Aktien von Astra-Zeneca fielen um 3,5 Prozent.

Touristik-Werte: Die Furcht vor Einbußen im wichtigen Sommer-Reisegeschäft setzte Touristik-Werten zu. So fielen Aktien von American und United Airlines um jeweils mehr als fünf Prozent. Kursverluste von rund zwei Prozent verbuchte das Online-Reisebüro Expedia. Die in den USA notierten Titel des weltgrößten Kreuzfahrt-Anbieters Carnival rutschten fast acht Prozent ab.

Viacom: Der Medienkonzern will Anteile im Wert von drei Milliarden Dollar verkaufen, um in seinen Streamingdienst zu investieren. Die Titel fallen um rund vier Prozent.

Quantumscape: Der Batterie-Hersteller für Elektroautos will 13 Millionen A-Aktien verkaufen, wie Dokumenten der US-Börsenaufsicht SEC zu entnehmen ist. Die Papiere verlieren mehr als elf Prozent.

Raven: Die Quartalszahlen des Agrartechnologieunternehmens fallen 8,5 Prozent, nachdem die Quartalszahlen schwächer als erwartet ausgefallen waren.

Tencent Music: Die Quartalszahlen des Streamingservice liegen etwas unter der Erwartungen. Tencent Music gab zudem bekannt, dass es ein neues Label mit Warner Music gegründet hat. Die Aktien legen mehr als drei Prozent zu.

Gamestop: Unmittelbar vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen lagen die Titel von Gamestop 6,6 Prozent tiefer. „Die Quartalsergebnisse interessieren aber niemanden wirklich“, sagte Markets.com-Experte Wilson. „Alle interessieren sich dafür, welche Ressourcen notwendig sind, um Gamestop zu einem ,Amazon der Computerspiele‘ zu machen.“ Daher werde gespannt auf die Ankündigung einer Kapitalerhöhung und die Pläne zum Ausbau des Onlinegeschäfts gewartet. Für den Videospielehändler wäre der Zeitpunkt günstig, weil die Aktie rund zehnmal so viel kostet wie vor Veröffentlichung der vorangegangenen Quartalsergebnisse.

Mehr: Fünf Gründe, warum die Börsenskeptiker irren.

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