Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Wall Street schließt im Plus – Facebook und Apple sorgen für Kursgewinne

Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange.
Düsseldorf Ermutigende Geschäftszahlen von Apple und Facebook geben der Wall Street Rückenwind. Der Dow Jones schloss am Donnerstag 0,7 Prozent höher auf 34.060 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,2 Prozent auf 14.082 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,7 Prozent auf 4211 Punkte zu.
Der Markt habe starke Bilanzen der Technologiekonzerne erwartet und diese hätten die hohen Erwartungen problemlos übertroffen, sagte Anlagestratege Ryan Detrick vom Vermögensverwalter LPL. „Das ist extrem beeindruckend. Es zeigt aber auch, wie schnell diese Volkswirtschaft wieder auf Touren kommt.“ In dieses Bild passte das auf Jahresrate hochgerechnete überraschend starke Wachstum von 6,4 Prozent im ersten Quartal.
„Es sieht aus wie ein Tauziehen zwischen denen, die glauben, dass die guten Gewinnzahlen, die wir gesehen haben, nur der Anfang eines längeren Booms der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne sind, und jenen, die darin den Höhepunkt des Wachstums sehen und es für unwahrscheinlich halten, dass die Märkte von hier aus weiter steigen werden“, kommentierte Marktexperte Chris Zaccarelli von Independent Advisor Alliance.
Ein weiterer Stimmungsaufheller sei das erneute Bekenntnis der US-Notenbank (Fed) zu ihrer ultra-lockeren Geldpolitik, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. „Zwar kam dies nicht überraschend. Es dürfte aber helfen, die Nervosität auf dem Börsenparkett weiter zu reduzieren.“
Die zweitwichtigste Cyber-Devise Ethereum stieg um bis zu 3,5 Prozent und markierte mit 2802,45 Dollar den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch. Weil der Krypto-Primus Bitcoin schwächele, griffen Investoren verstärkt zu Währungen aus der zweiten und dritten Reihe, sagten Börsianer. Bitcoin fiel um 2,3 Prozent auf 53.165 Dollar.
Blick auf Einzelwerte
Facebook: Dank eines Umsatzsprungs von fast 50 Prozent stiegen die Aktien von Facebook zwischenzeitlich um acht Prozent auf ein Rekordhoch von 331,81 Dollar. Am Ende stand noch ein Plus von gut sieben Prozent. Das Quartalsergebnis habe durch die Bank die Markterwartungen übertroffen, kommentierte Analyst John Blackledge vom Vermögensverwalter Cowen. Auf dieser Basis hebe er sein Kursziel auf 400 von 360 Dollar an.
Apple: Auch Apple steigerte die Erlöse um rund die Hälfte. „Ein außergewöhnliches Quartal“, lobte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. „Es ist zwar keine Überraschung, dass sie die niedrige Messlatte übersprungen haben, aber bemerkenswert wie deutlich.“ Die Aktie des iPhone-Anbieters gewann in der Spitze 2,6 Prozent. Am Handelsende notierte die Apple-Aktie kaum verändert.
Ford: Die Papiere von Ford brachen dagegen um gut neun Prozent ein. Der Autobauer hatte gewarnt, Chipmangel werde ihn im laufenden Quartal wohl die Hälfte der Fahrzeug-Produktion kosten. Der Engpass werde voraussichtlich noch den Rest des Jahres zu spüren sein. Vor diesem Hintergrund büßten die Titel der Ford-Konkurrenten General Motors (GM) und Stellantis, wozu Chrysler und Jeep gehören, jeweils fast vier Prozent ein.
Uber und Lyft: Abwärts ging es auch für Uber und Lyft, deren Aktien sich um bis zu 9,9 Prozent verbilligten. US-Arbeitsminister Marty Walsh sagte in einem Reuters-Interview, selbstständige Auftragsarbeiter wie bei Fahrdienst-Vermittlern sollten als Angestellte klassifiziert werden und entsprechende Sozialleistungen erhalten.
Qualcomm: Gefragt waren die Anteile von Qualcomm mit plus 4,5 Prozent. Der Chipkonzern profitiert zurzeit von seiner starken Aufstellung in Sachen Technik für Geräte mit dem superschnellen 5G-Datenfunk. Zudem kamen optimistische Aussagen zum laufenden dritten Geschäftsquartal bei den Anlegern gut an.
Ebay: Ebay hingegen brachen um gut zehn Prozent ein, nachdem die Online-Verkaufsplattform mit ihrer Prognose für das laufende Quartal unter den Markterwartungen geblieben war.
McDonald's: McDonald's-Titel stiegen um 1,2 Prozent. Im ersten Quartal machte die Schnellrestaurantkette dank begehrter neuer Produkte im US-Heimatmarkt gute Geschäfte. In Europa allerdings liefen die Geschäfte wegen der Corona-Lockdowns nicht so gut.
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