Handelsplattform Online-Broker Robinhood verhandelt über Milliardenkredit

Das Unternehmen war in die Kritik geraten, weil es Käufe der überraschend boomenden Gamestop-Aktie sperrte, Verkäufe aber weiterhin zuließ.
Der wegen des Gamestop-Hypes in die Schlagzeilen geratene Online-Broker Robinhood verhandelt Insidern zufolge über Kredite im Volumen von einer Milliarde Dollar. Das Unternehmen spreche mit Banken über die Ausweitung bestehender oder die Genehmigung neuer Kreditlinien, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Wie viel sich Robinhood sichern kann, war unklar. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme ab. Die bei Kleinanlegern beliebte Handelsplattform hatte erst in den vergangenen Tagen bei ihren Investoren insgesamt 3,4 Milliarden Dollar eingesammelt. Robinhood braucht das Geld, um die jüngste Flut an Kunden-Orders ausreichend abzusichern zu können.
Robinhood-Chef Vlad Tenev hatte am Sonntag erklärt, die zuständige Clearingstelle habe angesichts erhöhter Schwankungen Sicherheiten von drei Milliarden Dollar verlangt. Deshalb habe sein Unternehmen entschieden, Transaktionen einzuschränken, so Tenev. Robinhood hatte vergangene Woche für Empörung unter Anlegern gesorgt, als der Online-Broker Käufe der seit Tagen nach oben schießenden Aktie des Videospiel-Anbieters Gamestop sperrte – Verkäufe dagegen weiter zuließ. Robinhood hatte neben Gamestop auch den Handel mit anderen Titeln eingeschränkt, die ins Visier von Spekulanten - zum Teil Hobby-Händler auf Internet-Plattformen wie Reddit – geraten waren. Am Montag verloren Gamestop-Aktien mehr als 28 Prozent.
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