Nikkei, Topix und Co. Asiatische Börsen wegen globaler Inflation und Omikron-Angst auf Talfahrt – Bank of Japan passt Corona-Hilfen für Wirtschaft an

Anleger halten sich angesichts der raschen Ausbreitung von Omikron zurück.
Sydney Die asiatischen Börsen haben am Freitag etwas Bodenhaftung verloren, nachdem eine Reihe von Zentralbanksitzungen die wachsende Bedrohung durch einen Anstieg der weltweiten Inflation unterstrichen. Die anhaltenden Befürchtungen über die Auswirkungen der neuen Omikron-Variante trübten zusätzlich die Stimmung. „Gegenwärtig gibt es eine konkurrierende Dynamik, wobei die anhaltenden Inflationsängste, die durch die härtere Rhetorik der Fed ausgelöst werden, durch die Befürchtung ausgeglichen werden, dass das Wirtschaftswachstum in naher Zukunft durch Omikron zum Entgleisen gebracht wird“, so Analysten von Westpac.
Anleger blicken außerdem auf die weiteren Schritte von Japans Zentralbank: Die Bank of Japan (BoJ) schraubt die Corona-Finanzhilfen für große Unternehmen zurück, verlängert aber die Unterstützung für kleinere Firmen. Wie die Notenbank am Freitag nach Abschluss zweitägiger Beratungen bekanntgab, sollen die Ankäufe von Unternehmensanleihen zur Unterstützung großer Unternehmen wie geplant Ende März nächsten Jahres eingestellt werden. Die Unterstützung zur Finanzierung kleinerer Unternehmen werde aber um sechs Monate bis Ende September kommenden Jahres verlängert. Zugleich entschieden die Währungshüter, die geldpolitischen Zügel extrem gelockert zu lassen.
Japanische Geschäftsbanken können sich mit der Entscheidung der Zentralbank weiterhin so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen. Kredite für Investitionen der Wirtschaft und für Verbraucher sollen weiterhin billig bleiben. Die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt war im dritten Quartal angesichts schwacher Nachfrage im In- und Ausland gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent geschrumpft. Auf das Jahr hochgerechnet (annualisiert) war das BIP damit um 3,6 Prozent rückläufig.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,9 Prozent tiefer bei 28.818 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent und lag bei 1999 Punkten.
Die Börse in Shanghai lag 0,6 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,9 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 113,59 Yen und stagnierte bei 6,3683 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9194 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1322 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0412 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,3329 Dollar.
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