Nikkei, Topix und Co. Asien-Börsen erholen sich – Corona-Sorgen bleiben

Die Stimmung der Anleger hat sich am Mittwoch gebessert.
Tokio Die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten haben zur Wochenmitte wieder Mut gefasst. Für Erleichterung sorgte ein Rückgang der gemeldeten Corona-Infektionen in China. „Die Anleger versuchen, ein Gleichgewicht zwischen der Wiederbelebung der Volkswirtschaften und den Auswirkungen der sich ausbreitenden Delta-Variante zu finden“, sagte Kerry Craig, Stratege bei JPMorgan Asset Management. „Die Behauptung, dass das Wirtschaftswachstum im zweiten oder dritten Quartal seinen Höhepunkt erreicht, hat sich bewahrheitet.“
Selbst die Kursverluste an der Wall Street nach enttäuschenden Einzelhandelszahlen brachte die Anleger nicht aus dem Tritt. Der Shanghai-Composite-Index stieg um gut ein Prozent. Der Shenzen-Composite-Index legte um 0,8 Prozent zu. Auch in Südkorea ging es nach acht Tagen mit Kursverlusten wieder nach oben.
Exporte in Japan erholen sich
Positive Konjunkturdaten kamen am Mittwoch aus Japan: Die Exporte des Landes haben sich im Juli weiter kräftig erholt. Getrieben von einer hohen Nachfrage nach Autos und Autoteilen in den USA sowie nach Chips und Halbleiter-Ausrüstung in China und anderen asiatischen Ländern sei der Wert der Ausfuhren im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat um 37 Prozent gestiegen, teilte das japanische Finanzministerium am Mittwoch auf Basis vorläufiger Daten mit. Damit legten die Exporte Japans im fünften Monat in Folge zu. In Tokio zog der Nikkei-Index 0,6 Prozent auf 27.586 Punkte an.
Von politischer Seite könnte allerdings ein Vorhaben von Chinas Regierung für Unruhe unter Investoren sorgen: Chinas Führung will für Hongkong und Macao ein Gesetz zur Abwehr ausländischer Sanktionen erlassen. Der Ständige Ausschuss des Volkskongresses diskutierte in Peking jeweils Ergänzungen der Anhänge der Grundgesetze der beiden chinesischen Sonderverwaltungsregionen.
Eine Entscheidung wird zum Abschluss der Beratungen am Freitag erwartet, wie Hongkonger Medien am Mittwoch berichteten. Das Vorhaben sorgt für Unruhe bei Unternehmen und Finanzinstitutionen, die befürchten, zwischen die politischen Fronten in den Streitigkeiten Chinas mit den USA und Europa zu geraten. Auch herrscht Sorge, dass der besondere Status Hongkongs als freie und offene Wirtschaft- und Finanzmetropole gefährdet werden könnte.
Tencent steigert Gewinn deutlich
Der chinesische Technologiekonzern Tencent hat seinen Gewinn im zweiten Quartal erneut erhöht. Das Nettoergebnis kletterte um 29 Prozent auf 42,6 Milliarden Yuan (umgerechnet 5,6 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Spieleanbieter nach Umsatz mitteilte.
Allerdings fiel das Plus geringer als in den von der Corona-Krise dominierten Vorquartalen aus und war auch weniger als Analysten erwartet hatten. Wie andere chinesische Technologiekonzerne steht auch Tencent mit seinem Internetnetzwerk WeChat unter Regulierungsdruck der Regierung in Peking.
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