Nikkei, Topix und Co. Asien-Börsen nach Fed-Entscheid im Plus – SenseTime plant nun doch Börsengang

Die Börse in Tokio notiert am Donnerstag im Plus.
Sydney Die angekündigte Straffung der US-Geldpolitik hat die asiatischen Börsen am Donnerstag beflügelt. Laut Händlern werteten es die Investoren als positives Zeichen für die US-Wirtschaft, dass die Fed künftig ihre Wertpapierkäufe doppelt so schnell zurückfahre wie bisher und 2022 drei Zinserhöhungen anpeile.
Fed-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass die Wirtschaft die Hilfen nicht mehr benötigt. Der Arbeitsmarkt macht aus Sicht des Notenbankchefs rasche Fortschritte auf dem Weg zur Vollbeschäftigung, dem erklärten Ziel der Fed. „Powell klang optimistisch und vielleicht wurde der Markt dadurch inspiriert“, schrieb Chris Weston vom Broker Pepperstone in einem Kommentar.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann 2,1 Prozent auf 29.066 Punkte und verbuchte damit den größten Tagesgewinn seit dem 1. November. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 1,5 Prozent. Die Börse in Shanghai legte 0,8 Prozent zu. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen rückte um 0,6 Prozent vor.
Das auf die Anwendung von Künstlicher Intelligenz fokussierte chinesische Startup SenseTime will Insidern zufolge am kommenden Montag nun doch an die Hongkonger Börse gehen. Dabei werden – wie bereits zuvor – Einnahmen von 767 Millionen Dollar angestrebt, sagten die mit dem Vorgang vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
SenseTime wollte keine Stellungnahme abgeben. Am Montag hatte die Firma ihren geplanten Börsengang zunächst verschoben. SenseTime hatte die Entscheidung mit den potenziellen Auswirkungen des jüngsten US-Investitionsverbots begründet. Die US-Regierung wirft dem Unternehmen vor, Programme entwickelt zu haben, mit denen sich die ethnische Zugehörigkeit von Menschen feststellen lässt – mit Blick auf die unterdrückte muslimische Minderheit der Uiguren in der Volksrepublik.
Aus Japan kommen außerdem positive Konjunkturdaten: Die Exporte des Landes haben im November wegen erhöhter Autonachfrage an Fahrt aufgenommen. Die Exporte stiegen im abgelaufenen Monat im Jahresvergleich um 20,5 Prozent, wie aus Daten des Finanzministeriums vom Donnerstag hervorgeht. Sie blieben damit leicht hinter der mittleren Marktprognose einer Reuters-Umfrage zurück, die von 21,2 Prozent ausging. Es war der neunte Monat infolge, in der ein Wachstum verzeichnet wurde. Im Oktober hatten die Ausfuhren um 9,4 Prozent zugelegt.
Die Daten zeigen, dass Japan auf dem Weg ist, die Lieferengpässe der Automobilhersteller und anderer Schlüsselindustrien zu überwinden. Die Autoexporte legten im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent zu, was den ersten Anstieg in der Branche seit drei Monaten darstellt.
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