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Nikkei, Topix und Co. Asiens Aktienmärkte gehen auf Talfahrt – Neues Datenschutzgesetz setzt Chinas Tech-Werte unter Druck

Der japanische Nikkei fällt auf den tiefsten Stand seit Ende Dezember. In China sind Titel von Alibaba und Tencent die großen Verlierer.
20.08.2021 Update: 20.08.2021 - 09:37 Uhr Kommentieren
Die asiatischen Anleger blicken pessimistisch in Richtung USA. Quelle: dpa
Finanzmärkte in Japan

Die asiatischen Anleger blicken pessimistisch in Richtung USA.

(Foto: dpa)

Tokio Anhaltende Konjunktursorgen haben die asiatischen Börsen zum Wochenschluss nach unten gezogen. In Japan fiel der Nikkei-Index im Sog einer schwächeren Wall Street auf den tiefsten Stand seit Ende Dezember. „Japan befindet sich aufgrund eines Wiederaufflammens der Covid-19-Infektionen in einer kritischen Situation und konnte nur aufgrund der Unterstützung durch die robusten US-Märkte einen Einbruch der Aktienmärkte vermeiden“, sagte Stratege Takatoshi Itoshima vom Vermögensverwalter Pictet Asset Management.

Weltweit zogen sich Anleger zuletzt wegen der Aussicht auf ein Zurückfahren der Anleihenkäufe der US-Notenbank aus Aktien zurück. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gab am Freitag ein Prozent auf 27.013 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,9 Prozent.

Die Talfahrt von Toyota ging in Tokio einen Tag nach Ankündigung von drastischen Produktionskürzungen weiter und riss den gesamten Autosektors mit nach unten, der 4,6 Prozent absackte.

In China zitterten die Investoren vor einer schärferen Regulierung Pekings, was die Sorgen vor einer gebremsten Konjunkturerholung nährt. Die Börse in Schanghai lag 1,5 Prozent im Minus. Vor allem im Technologiesektor zieht die Regierung die Daumenschrauben an. Der Hang Seng Tech Index, der die wichtigsten in Hongkong gelisteten chinesischen Tech-Werte zusammenfasst, darunter der Internet-Konzern Tencent und der E-Commerce-Riese Alibaba, verlor am Freitag um bis zu 4,5 Prozent.

Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua hatte verkündet, dass eine strengeres Datenschutzgesetz am 1. November in Kraft treten wird – ohne dass weitere inhaltliche Details bekannt wurden. Das Gesetz wird Internetplattformen verpflichten, weniger persönliche Nutzerdaten zu sammeln und diese stärker zu schützen.

China-Titel verlieren an US-Börsen

Die an der Börse Hongkong gehandelten Alibaba-Titel fielen am Freitag um fast zwei Prozent. Auch an der New Yorker Börse standen sie am Donnerstag unter Druck. Der Nasdaq Golden Dragon Index, in dem die in den USA notierten Aktien chinesischer Unternehmen zusammengefasst sind, sackte am Donnerstag in New York um fünf Prozent ab. Der Index ist damit seit Wochenbeginn um fast zehn Prozent gefallen. Der Index ist damit auf dem Weg zum größten Wochenrückgang seit April.

Für Investoren aus dem Westen kommen die staatlichen Eingriffe in China häufig unerwartet. Zumal die großen Technologieplattformen in China lange Zeit relativ ungebremst wachsen konnten. Inzwischen sind aber riesige Konglomerate entstanden, die Wettbewerb in ihren Bereichen verhindern oder gar die Finanzmarktstabilität gefährden könnten.

„Die Unsicherheit unter den Anlegern ist momentan groß und entsprechend stark sind die Kursreaktionen auf bisher noch nicht eingepreiste Neuigkeiten“, kommentiert Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank die Reaktionen. Daran werde sich kurzfristig wenig ändern. „Mit Blick nach vorn dürfte Chinas Führung allerdings auf die Dynamik und Innovationskraft der privaten 'New Economy' nicht verzichten wollen.“ Schließlich spielten diese eine große Rolle für die Entwicklung des Binnenmarkts. Mit knapp 1,4 Milliarden Konsumenten sei der essentiell wichtig für das Wirtschaftswachstum. „Es könnte sich daher lohnen, den Hang Seng Index im Auge zu behalten, auch wenn die Risiken noch einige Zeit überwiegen werden“, ist Stephan überzeugt.

Dem schwachen Trend in Schanghai trotzen konnten China Telecom bei ihrem Börsendebut. Die Aktien des Telekommunikationsriesen sprangen um mehr als 40 Prozent nach oben. Mit einem Volumen von 7,3 Milliarden Dollar ist es nicht nur die größte Neuemission in diesem Jahr, sondern auch seit Petrochina im Jahr 2007. 

Die jüngste Schwäche der asiatischen Aktienmärkte sei zum Teil aber auch auf die Stärkung des US-Dollars zurückzuführen, da sich der Markt auf die allmähliche Verringerung der geldpolitischen Anreize vorbereite, sagte Fan Cheuk Wan, Leiterin für Kapitalanlagen von Privatbanken bei HSBC in Asien.

Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 109,75 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,5013 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9171 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1683 Dollar und gab 0,1 Prozent auf 1,0717 Franken nach. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,3627 Dollar.

Mehr: Tencent und Co. im Griff des Staates: Diese Risiken bergen China-Aktien

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