Nikkei, Topix und Co. Börse Tokio im Aufwind – Schanghai im Minus

Anleger zeigten sich zum Wochenende zuversichtlicher.
Tokio Der angekündigte Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga lockt Anleger in den dortigen Aktienmarkt. „Börsianer hoffen, dass seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie mit mehr Kapitalspritzen bekämpfen wird“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Der Nikkei-Index stieg am Freitag um zwei Prozent auf 29.109 Punkte, so stark wie zuletzt vor knapp zwei Monaten.
Suga kündigte am Freitag an, bei der Neuwahl des Parteivorsitzes der LDP Ende September nicht antreten zu wollen. Wegen der Mehrheit der Liberaldemokratischen Partei im Parlament übernimmt ihr Parteichef in der Regel auch das Amt des Ministerpräsidenten. „Sich zur Wahl zu stellen und sich um die Corona-Pandemie zu kümmern erfordert ein hohes Maß an Anstrengung“, sagte Suga am Freitag vor Journalisten. Seine Zustimmungswerte waren zuletzt auf unter 30 Prozent gesunken.
Zusätzlichen Schub habe die japanische Börse von starken Firmenbilanzen erhalten, sagte Aktienhändler Yuya Fukue vom Vermögensberater Rheos Capital Works. Diese sollten den dort notierten Werten größere Aufmerksamkeit von Investoren sichern.
Unterdessen bröckelte die Börse Schanghai um 0,3 Prozent auf 3588 Zähler ab. Hier drückte der Rückgang des Barometers für die Stimmung der Einkaufsmanager im chinesischen Dienstleistungssektor auf die Stimmung, sagten Börsianer. Er war auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie gefallen.
Der Einkaufsmanagerindex fiel auf 46,7 von 54,9 Punkten im Juli. Das an den Finanzmärkten stark beachtete Stimmungsbarometer – mit dem vor allem kleinere Unternehmen in den Küstenregionen erfasst werden – signalisiert ab 50 ein Wachstum.
Die Aktien von Brokerhäusern wie Northeast, Dongxing oder Shenwan Hongyuan verbuchten dagegen Kursgewinne von bis zu zehn Prozent. Die chinesische Regierung will in Peking eine Börse für kleine und mittelständische Unternehmen aufbauen sowie den Handel mit Terminkontrakten ausweiten, um weitere ausländische Investoren anzulocken. Geplant sei unter anderem ein internationaler Futures-Markt für Rohstoffe, dessen Kontrakte in Yuan abgerechnet werden, verkündet das Kabinett in Peking am Freitag. Bislang haben ausländische Investoren nur begrenzten Zugang.
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