Nikkei, Topix und Co Japan-Wahlen und Evergrande machen Asien-Anleger nervös

Die asiatischen Anleger blicken besorgt in Richtung USA.
Frankfurt Anleger an den asiatischen Börsen haben sich am Mittwoch angesichts der Schuldenkrise des Immobilienkonzerns China Evergrande zurückgezogen. In Tokio verlor der Nikkei-Index 2,3 Prozent auf 29.488 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index sank um rund zwei Prozent. Die Börse in Schanghai notierte 1,3 Prozent tiefer.
In Japan stand zudem die Neuwahl des Parteivorsitzes der Liberaldemokratischen Partei (LDP) im Fokus. „Investoren wollen erst sehen, wer der nächste Premierminister sein wird, bevor sie sich positionieren“, sagte Takatoshi Itoshima, Stratege bei Pictet Asset Management. Für den Spitzenposten kandidieren Taro Kono, Fumio Kishida, Sanae Takaichi und Seiko Noda. Marktteilnehmer erwarten, dass Kono oder Kishida gewinnen.
Auch die festgefahrenen Verhandlungen der US-Regierung über die Schuldenobergrenze setzen den Anlegern wegen eines drohenden „Shutdowns“ der Regierungsgeschäfte zu. Zu den größten Verlierern am Aktienmarkt zählten Technologiewerte, die am Dienstag in Europa und USA bereits stark gefallen waren. Tokyo Electron, Daikin Industries und Advantest gaben bis zu 5,3 Prozent nach. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne wachstumsstarker Technologiefirmen.
Ein kleiner Fortschritt von Evergrande bei der dringenden Suche nach Barmitteln ließ Anleger etwas aufatmen. Evergrande verkauft seinen Anteil an der Shengjing Bank für rund 1,5 Milliarden Dollar an eine staatliche Vermögensgesellschaft. Die Aktien von Evergrande notierten in Hongkong 11,3 Prozent im Plus.
Allerdings steht mit einer fälligen Zinszahlung in Höhe von 47,5 Millionen Dollar für eine Anleihe bereits die nächste Bewährungsprobe im Laufe des Tages an. Zuletzt hatte der Konzern eine Frist für einen anderen Bond kommentarlos verstreichen lassen. Bis zu einem offiziellen Zahlungsverzug hat der Konzern im Anschluss eine Nachfrist von 30 Tagen.
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