Nikkei, Topix und Co Konjunkturausblick des IWF macht Asiens Börsen zu schaffen

Die Anleger in Asien sind in Kaufstimmung.
Frankfurt Ein gesenkter Konjunkturausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Asien dämpft die Kauflaune an den dortigen Börsen. Kursgewinne der Wall Street verhinderten allerdings größere Rücksetzer.
Der japanische Nikkei-Index gewann am Mittwoch 0,2 Prozent auf 29.265 Punkte, während die Börse Schanghai um 0,2 Prozent auf 3586 Zähler abbröckelte. Hier drückte zusätzlich die Schuldenkrise des Immobilienkonzerns Evergrande auf die Stimmung.
Wegen der weiter grassierenden Coronavirus-Pandemie rechnet der IWF für 2021 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum in der Asien-Pazifik-Region von 6,5 Prozent – 1,1 Prozentpunkte weniger als im Frühjahr. Dennoch nehme die Risikobereitschaft der Investoren insgesamt wieder zu, sagte Norihiro Fujito, Chef-Anlagestratege bei der Investmentbank Mitsubishi UFJ Morgan Stanley. "Technologiewerte und andere wachstumsstarke Aktien, die aufgrund steigender Anleiherenditen verkauft worden waren, erholen sich, was deutlich zeigt, dass der Optimismus in Bezug auf kommende Gewinne groß ist."
Vor allem in Hongkong stiegen Anleger wieder bei Technologiewerten ein, nachdem diese in den vergangenen Monaten wegen einer strengeren Regulierung durch die chinesische Regierung unter die Räder gekommen waren. Der Sektor sei inzwischen vergleichsweise günstig, sagte Anlagestratege Meng Lei von der Bank UBS.
Kursgewinne von Schwergewichten wie dem Online-Händler Alibaba oder dem Internet-Konzern Tencent von bis zu sieben Prozent verhalfen dem Hongkonger Leitindex zu einem Plus von 1,2 Prozent.
Drohende Intervention Chinas drückt Kohlepreis
Am Kohlemarkt hat derweil eine mögliche Intervention der chinesischen Regierung Anleger verschreckt. Die Kurse der dortigen Terminkontrakte auf Kokskohle und Steinkohlekoks brachen am Mittwoch um jeweils neun Prozent ein.
Die staatliche chinesische Planungsagentur prüft nach eigenen Angaben Maßnahmen, um den Preis für diesen Energieträger zu senken. Möglich seien Obergrenzen für Gewinnspannen der Unternehmen oder Verkaufspreise. Außerdem drohte die Behörde damit, gegen Unregelmäßigkeiten streng vorzugehen.
Im Sog des Kohlepreis-Verfalls geriet Rohöl ebenfalls unter Druck. Die Sorte Brent aus der Nordsee und das US-Öl WTI büßten jeweils knapp ein Prozent auf 84,38 beziehungsweise 82,40 Dollar je Barrel ein.
Japans Exporte steigen im September stärker als erwartet
Angetrieben von der robusten Nachfrage vom wichtigsten Handelspartner China kommt Japans Exportmotor in der abklingenden Pandemie stärker als erwartet auf Touren. Die Exporte legten um 13,0 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Handelsdaten des Finanzministeriums hervorgeht. Das Wachstum übertraf die von Ökonomen in einer Reuters-Umfrage erwartete mittlere Marktprognose von 11,0 Prozent und folgte auf eine Expansion von 26,2 Prozent im August. Die Lieferungen nach China stiegen im September um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Daten verschaffen den politischen Entscheidungsträgern eine gewisse Erleichterung hinsichtlich der Aussichten für Japans Wirtschaft, die dank der robusten weltweiten Nachfrage die pandemiebedingte Flaute des letzten Jahres überwunden hat.
Mehr: Firmenbilanzen geben Wall Street Auftrieb – Erster Bitcoin-ETF geht an den Start
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.