Nikkei, Topix und Co. Konjunkturdaten und neue Verbote verunsichern Asien-Anleger

Die Anleger in Asien sind mit Blick auf neue Wirtschaftsdaten eher zurückhaltend.
Tokio Schwache Konjunkturdaten aus China sowie verschärfte Regeln für Online-Spiele verunsichern die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten. Investoren befürchteten ein weiter abflauendes Wirtschaftswachstum.
Chinas Fabrikaktivität expandierte im August langsamer, da Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus und hohe Rohstoffpreise die Hersteller in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt unter Druck setzten. Der Dienstleistungssektor schrumpfte im August zum ersten Mal seit dem Höhepunkt der Pandemie im Februar letzten Jahres, wie aus am Dienstag vorgelegten Daten hervorging.
Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,3 Prozent, die Börse in Schanghai glich anfängliche Verluste wieder aus. Unter Druck gerieten Online-Spiele-Anbieter, da China die Beschränkungen für minderjährige Videospieler verschärfte. Aktien des in Hongkong notierten Anbieters Bilibili brachen um bis zu 7,2 Prozent ein. Kinder unter 18 Jahren dürfen sich künftig nicht mehr als drei Stunden pro Woche mit Videospielen beschäftigen.
Sorgen über steigende Infektionszahlen belasteten in Japan vor allem Aktien von Transportfirmen und Kaufhäusern. "Wir hatten zum Beispiel die Nachricht, dass in Japan eine neue Mutation der Delta-Variante gefunden wurde. Wir können uns nie entspannt zurücklehnen, was die Pandemie angeht", sagte Tomoichiro Kubota, Marktanalyst bei Matsui Securities. Im Handelsverlauf machte der Nikkei-Index aber die anfänglichen Verluste wieder wett und ging ein Prozent fester bei 28.090 Punkten aus dem Handel.
Japans Industrieproduktion im Juli gesunken – Aber Aussichten positiv
Japans zuletzt deutlich gestiegene Industrieproduktion sank im Juli, dürfte in den nächsten Monaten aber weiter anziehen. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (Meti) am Dienstag auf Basis vorläufiger Daten bekanntgab, sank der Ausstoß im Juli um 1,5 Prozent. Viele Ökonomen hatten allerdings mit einem etwas höheren Rückgang gerechnet.
Im Vormonat war die Industrieproduktion der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt nach revidierten Daten um 6,5 Prozent gestiegen. Die Konzerne erwarten, dass es auch im August sowie September weiter aufwärts geht: Im August rechnen sie mit einem Anstieg um 3,4 Prozent und im Monat darauf um 1,0 Prozent, wie das Ministerium weiter mitteilte.
Die Arbeitslosenrate sank derweil im Juli leicht auf 2,8 Prozent nach 2,9 Prozent im Vormonat. Auf 100 Jobsuchende entfielen 115 freie Stellen, wie das Arbeitsministerium bekanntgab. Japans Wirtschaft war im zweiten Quartal dieses Kalenderjahres wieder leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg nach vorläufigen Daten auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent. Teile des Inselreiches, darunter Tokio, befinden sich weiterhin im Corona-Notstand. Experten erwarten, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich die Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholen wird.
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