Nikkei, Topix und Co. Parlamentswahl treiben Japans Aktienmarkt an

Die asiatischen Anleger sind vorsichtig.
Frankfurt, Tokio Die Erleichterung über den Ausgang der Parlamentswahl in Japan beschert der Tokioter Börse den größten Kurssprung seit mehr als vier Monaten. Der Nikkei-Index stieg am Montag um 2,6 Prozent auf 29.647 Punkte.
Die regierende LDP des japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida verlor bei der Wahl zwar Sitze, verteidigte aber ihre absolute Mehrheit. „Damit dürfen die Börsen auch für die Zukunft mit einer expansiven Finanzpolitik in Form großer Wirtschaftspakete hoffen“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.
Die Aktien von Nomura brachen in Tokio gegen den Trend um 6,3 Prozent ein. Wegen einer umgerechnet 295 Millionen Euro schweren Abschreibung auf Geschäfte in den USA aus den Jahren 2007 und 2008 blieb das Quartalsergebnis des Brokerhauses hinter den Erwartungen zurück. Diese Abschreibung habe er nicht kommen sehen, sagte Analyst Hideyasu Ban von der Investmentbank Jefferies.
Die chinesische Börse in Schanghai kam dagegen kaum vom Fleck und lag bei 3544 Zählern. Hier lasteten enttäuschende Konjunkturdaten und das Wiederaufflammen der Coronavirus-Pandemie auf der Stimmung.
Chinas Industrietätigkeit wuchs im Oktober zwar so schnell wie seit vier Monaten nicht mehr. Dies wurde durch eine stärkere Nachfrage begünstigt, doch Energieengpässe und steigende Kosten belasteten die Produktion, wie eine Unternehmensumfrage am Montag ergab.
Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) stieg im Oktober auf 50,6 – den höchsten Stand seit Juni. Von Reuters befragte Analysten hatten erwartet, dass der Index gegenüber September unverändert bei 50,0 liegen würde. Die 50er-Marke trennt auf monatlicher Basis zwischen Wachstum und Schrumpfung.
Regierungspartei LDP behält stabile Mehrheit in Japan
„Das verarbeitende Gewerbe hat sich im Oktober gegenüber dem Vormonat leicht erholt. Der Abwärtsdruck auf das Wirtschaftswachstum hielt jedoch an“, sagt Wang Zhe, Senior Economist bei der Caixin Insight Group. Versorgungsengpässe, steigende Rohstoffpreise und Stromversorgungsprobleme hätten zu starken Einschränkungen bei den Herstellern geführt und unterbrachen die Lieferketten.
Die Caixin-Umfrage, die sich auf kleinere, exportorientierte Unternehmen in den Küstenregionen konzentriert, zeigte einen Anstieg der Inlandsnachfrage. Doch die Auslandsnachfrage blieb schleppend, da die Pandemie in vielen Ländern weiter wütet. Der Teilindex für Auftragseingänge stieg von 50,8 im September auf 51,4, während die neuen Exportaufträge den dritten Monat in Folge zurückgingen.
Laut einer Reuters-Umfrage wird sich das Wirtschaftswachstum in China von einem erwarteten Wachstum von 8,2 % in diesem Jahr auf 5,5 Prozent im Jahr 2022 abschwächen. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 wuchs die Wirtschaft um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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