Nikkei, Topix und Co. Schlechte Stimmung an den asiatischen Börsen – Tencent-Aktie bricht deutlich ein

Die asiatischen Anleger sind nervös.
Hongkong Die zunehmende staatliche Regulierung Chinas in Sektoren wie Technologie, Fintech und Bildung drückt die Stimmung an den asiatischen Märkten. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Japan lag im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 27.559 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent und lag bei 1927 Punkten.
Besonders hart getroffen wurde der chinesische Technologiekonzern Tencent. In der Spitze ging es für die Aktie fast elf Prozent bergab, womit Tencent fast 60 Milliarden Dollar an Wert einbüßte. Letztlich rutschte das Papier – auch nach der Ankündigung von Tencent, Veränderungen an seinem Kassenschlager „Honor of Kings“ vorzunehmen – knapp sieben Prozent ab und zog auch Rivalen wie Netease und GMGE Technology mit nach unten.
Die Unruhe rund um das Videospiele-Geschäft in China sorgte auch in Europa für Verkäufe. So büßten auch die Aktien von Evolution, Ubisoft und Embracer wie auch des Tencent-Investors Prosus ein.
Ein chinesisches Staatsmedium hatte das Spielen von Online-Spielen als „spirituelles Opium“ bezeichnet und die Befürchtung geschürt, dass die Regierung demnächst auch im Online-Videospielebereich die Daumenschrauben anziehen könnte.
Im Mittelpunkt des später gelöschten Berichts stand Tencents „Honor of Kings“. Es wurde die Befürchtung geäußert, Minderjährige könnten abhängig von Online-Spielen werden. Einige spielten bis zu acht Stunden am Tag. „Keine Industrie, kein Sport darf sich in eine Richtung entwickeln, die eine Generation zerstört“, hieß es. Tencent reagierte umgehend und erklärt, Maßnahmen einzuführen, um den Zugang und die Spielzeit Minderjähriger zu regulieren.
Ein weiterer Belastungsfaktor an den asiatischen Börsen: Die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. China, Japan und Australien kämpfen mit rasch ansteigenden Fallzahlen. „Nach dem schlimmsten Ausbruch seit Beginn der Pandemie sind in China Millionen von Menschen im Lockdown, und angesichts der Risiken für die Lieferketten könnte sich dies in größerem Maße auf die Weltwirtschaft auswirken“, sagte Elizabeth Tian, Leiterin der Abteilung für Aktienderivate bei der Citigroup.
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