Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Wall Street Techwerte geben US-Börse Auftrieb – Inflationsangst bleibt

Bei den Unternehmen stand Facebook im Rampenlicht. Die Enthüllungen über fragwürdige Geschäftspraktiken dürften den regulatorischen Druck erhöhen.
05.10.2021 - 22:44 Uhr Kommentieren
Händler Peter Tuchman arbeitet auf dem Parkett der New Yorker Börse. Quelle: dpa
Börse in News York

Händler Peter Tuchman arbeitet auf dem Parkett der New Yorker Börse.

(Foto: dpa)

Frankfurt, New York Anleger nutzen den jüngsten Kursrutsch der Technologiewerte zum Wiedereinstieg in den Sektor. Apple, Microsoft, Amazon und der Google-Mutterkonzern Alphabet legten am Dienstag jeweils mehr als ein Prozent zu und gaben damit der US-Börse insgesamt Auftrieb. Explodierende Energiepreise dämpften die Kauflaune allerdings.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,9 Prozent fester auf 34.314 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,1 Prozent auf 4345 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,3 Prozent auf 14.433 Punkte vor, nachdem er am Montag um gut zwei Prozent abgerutscht war.

Die Argumente für die Verkäufe zum Wochenauftakt seien nicht sehr überzeugend gewesen, sagte Sam Stovall, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses CFRA. Daher werteten Investoren den Rücksetzer als Chance. Allerdings wollten sie sich derzeit nicht längerfristig engagieren. Daher müsse jederzeit mit raschen Umschichtungen aus Sektoren, die überbewertet erschienen, in Branchen, die als unterbewertet betrachtet würden, gerechnet werden.

Unterdessen kletterte der Preis für die US-Rohölsorte WTI um zwei Prozent auf 79,17 Dollar je Barrel (159 Liter). Rückenwind erhielt er unter anderem vom Verzicht der großen Exportländer auf eine Ausweitung ihrer Fördermengen. „Das könnte die Erholung der Weltwirtschaft gefährden“, warnte Analyst Vivek Dhar von der Commonwealth Bank of Australia. Der US-Terminkontrakt auf Erdgas erhöhte sich um 9,4 Prozent auf 6,31 Dollar je Million BTU.

Nahendes Ende der Flut billigen Geldes befürchtet

„Der Anstieg der Energiepreise schürt die Furcht vor einem schnelleren Anstieg der Inflation“, sagte Anlagestratege Jim Reid von der Deutschen Bank. Dies könnte zu einer vorzeitigen Straffung der Geldpolitik führen. Florian Ielpo, leitender Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Lombard Odier mahnte jedoch zur Besonnenheit. „Die Ölpreise sind hoch, aber da das Angebot in den kommenden Wochen wahrscheinlich steigen wird, ist eine Stabilisierung des Ölpreises wahrscheinlicher, was die These einer vorübergehenden Inflation untermauert.“

Dennoch spekulierten Investoren weiter auf eine näher rückende Zinswende der US-Notenbank und trennten sich daher von Staatsanleihen. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen T-Bonds auf 1,5362 Prozent. Da bei steigenden Zinsen Banken zudem höhere Gewinne aus dem klassischen Kreditgeschäft winken, stiegen Anleger bei Finanzwerten ein und hievten den US-Bankenindex auf ein Rekordhoch.

Facebook erneut im Rampenlicht

Bei den Unternehmen stand erneut Facebook im Mittelpunkt. Der stundenlange Ausfall der Dienste Facebook, Instagram und WhatsApp schürte Kritik an der Vorherrschaft des Online-Netzwerks. „Zudem dürften die Enthüllungen über fragwürdige Geschäftspraktiken den regulatorischen Druck erhöhen und die Reputation weiter schädigen“, warnte DZ Bank-Analyst Ingo Wermann.

Bei einer Kongressanhörung erhob eine ehemalige Angestellte schwere Vorwürfe gegen den US-Konzern. Bei den Anlegern überwog die Erleichterung, dass die App-Panne behoben werden konnte. Die Aktien des Konzerns gewannen 2,1 Prozent, nachdem sie am Montag um knapp fünf Prozent gefallen waren.

Blick auf Einzelwerte

Netflix: Die Aktien des Streaming-Konzerns kletterten auf ein Rekordhoch bei über 640 US-Dollar. Aus dem Handel gingen sie etwas darunter, mit einem Plus von 5,2 Prozent. Die Analysten der US-Investmentbank Cowen bekräftigten ihre Kaufempfehlung „Outperform“ mit einem Kursziel von 650 Dollar. Eine Umfrage von Cowen unter 2500 US-Konsumenten habe deutlich gemacht, dass der Streamingdienst weiterhin als derjenige mit den besten Inhalten wahrgenommen werde, schrieben sie.

Aditxt: Die Übernahme eines Anbieters von Medikamenten zur Behandlung von Covid-Patienten beschert dem Unternehmen einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte. Die Aktien des Biotechunternehmens steigen an der Wall Street um 30 Prozent auf 2,04 Dollar. Zum Kaufpreis für AiPharma machte Aditxt zunächst keine Angaben.

PepsiCo: Der Snack- und Getränkeriese übertraf die Schätzungen der Analysten um sechs Cent mit einem Quartalsgewinn von 1,79 Dollar pro Aktie. PepsiCo hat auch seine jährliche Umsatzprognose angehoben, da die Lockerung der Pandemiebeschränkungen den Umsatz in Restaurants und Kinos ankurbelt. Die Aktie stieg um 0,6 Prozent. Das Unternehmen verdanke dies zudem seinem überdurchschnittlichen Wachstum in Schwellenländern, schreibt Analyst Kevin Grundy von der Investmentbank Jefferies.

Tesla: Das Unternehmen muss dem ehemaligen Arbeiter Owen Diaz etwa 137 Millionen Dollar zahlen. Grund ist ein feindseliges Arbeitsumfeld, das anhaltende rassistische Bemerkungen beinhaltete. Dieses Urteil wurde von einem Bundesgericht in San Francisco gefällt. Die Jury billigte dem Angeklagten mehr Geld zu, als die Anwälte für ihren Mandanten verlangt hatten. Die Aktie legte aber 1,1 Prozent zu,

Southwest Airlines: Die Airline gab eine Covid-19-Impfflicht für ihre Mitarbeiter bekannt. Die haben dafür bis zum 8. Dezember Zeit. Mitarbeiter können allerdings aus religiöse oder medizinischen Gründen eine Ausnahme beantragen. Die Aktie gab 0,6 Prozent nach.

Johnson & Johnson: Der Pharmakonzern hat bei der Food and Drug Administration (FDA) einen Antrag auf Zulassung einer Notfall-Auffrischimpfung mit seinem Covid-19-Impfstoff gestellt. Die FDA hatte bereits für kommende Woche eine Überprüfung der Booster-Daten sowohl für Johnson&Johnson als auch für Moderna durch ein Expertengremium angesetzt. Die Aktie stieg um 0,4 Prozent.

Mehr: Weiterer chinesischer Immobilienentwickler gerät in Schwierigkeiten

  • rtr
Startseite
Mehr zu: Wall Street - Techwerte geben US-Börse Auftrieb – Inflationsangst bleibt
0 Kommentare zu "Wall Street: Techwerte geben US-Börse Auftrieb – Inflationsangst bleibt"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%