Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Wall Street US-Börsen machen Verluste wett – Tech-Aktien gefragt

Die Entwicklung am Anleihemarkt lastet auf den Aktien der US-Großbanken. Tech-Werte hingegen sind bei Anlegern am Mittwoch stark gefragt.
13.10.2021 - 22:54 Uhr Kommentieren
Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange. Quelle: dpa
Händler an der Börse New York

Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange.

(Foto: dpa)

Frankfurt Die Aussicht auf ein baldiges Ende der Krisenhilfen für die US-Wirtschaft hat den Börsen in New York Rückenwind gegeben. Der S&P-500-Index holte nach anfänglichen Verlusten auf und ging am Mittwoch mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 4363 Punkte aus dem Handel. Gefragt waren auch Tech-Konzerne wie Amazon und Microsoft, was dem technologielastigen Nasdaq-Index zu einem Anstieg von 0,7 Prozent auf 14.562 Zähler verhalf. Der Dow-Jones-Index verharrte dagegen bei 34.385 Punkten

Die Zuversicht bei Anlegern stieg nach der Veröffentlichung der Protokolle der September-Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Sie will voraussichtlich ab Mitte November ihre umfangreichen Konjunkturhilfen zurückfahren, wie aus dem Dokument hervorging. Jeden Monat sollen künftig 15 Milliarden Dollar weniger Anleihen am Markt gekauft werden, bis Mitte 2022 solle dann Schluss sein mit den Anleihekäufen, die zur Stabilisierung der Wirtschaft aufgelegt wurden. Die Währungshüter waren sich aber uneins über den richtigen Zeitpunkt für eine Erhöhung der Leitzinsen, die derzeit bei null bis 0,25 Prozent liegen.

Die Protokolle machten deutlich, dass die Fed bereit sei, aus dem Krisenmodus auszusteigen und dass sie die Risiken sehe, die mit den Anleiheverkäufen verbunden seien, sagte Analyst Edward Moya vom Online-Broker Oanda. Allerdings zeige sich auch, dass die Fed nach wie vor davon ausgehe, dass der Preisauftrieb temporär sei. „Das könnte sich als Trugschluss herausstellen und wir werden wahrscheinlich sehen, dass der Markt die Inflation als das größte Risiko betrachten wird.“

Die Inflation in den USA legte im September überraschend stark um 5,4 Prozent zu. Experten hatten damit gerechnet, dass die Inflationsrate auf dem August-Niveau von 5,3 Prozent bleibt.

Besorgnis über anhaltend hohe Inflationszahlen

Obwohl es sich nicht um eine große Überschreitung handele, scheine der Markt angesichts anhaltend hoher Inflationszahlen besorgter zu werden, sagte Kapitalmarktexperte Caleb Thibodeau vom Analysehaus Validus Risk Management. „Wenn das jüngste Tempo der erhöhten Inflation anhält, könnte dies die Fed dazu veranlassen, eher früher als später mit der schrittweisen Abschaffung der Konjunkturhilfen zu beginnen, was Aktien und anderen Risikoanlagen schaden könnte“, sagte Nancy Davis, Gründerin des Vermögensverwalters Quadratic Capital Management.

Aktien von Citigroup, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Wells Fargo & Co und Bank of America Corp verloren bis zu zweieinhalb Prozent. Händler verwiesen auf die sich abflachende Zinsstrukturkurve am Anleihemarkt, die auf die Rentabilität der Banken drücke.

Aktien aus dem Energiesektor notierten ebenfalls schwächer. Exxon Mobil fielen um 0,7 Prozent. Schlumberger , Hess, Devon, APA und Diamondback Energy zählten zu den größten Branchenverlierern. Konjunktursorgen trieben Anleger am Ölmarkt um, obwohl sich die Ölpreise von ihren zwischenzeitlichen Tiefs lösen konnten. Die Nordseesorte Brent notierte mit 83,39 Dollar je Barrel knapp im Minus.

Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) senkte ihre Nachfrageprognose für das laufende Jahr, behielt sie für 2022 aber bei. Der Anstieg der Energiepreise könne hingegen den Markt für Ölprodukte stützen, hieß es von der Opec.

Tech-Schwergewichte wie Facebook, Microsoft, Nvidia, Amazon.com, Google-Mutterkonzern Alphabet, Advanced Micro Devices und Tesla legten dagegen zu. Analysten gehen davon aus, dass die Zahlen der US-Unternehmen im dritten Quartal generell gut ausfallen. Die Sorgen vor finanziellen Belastungen durch Lieferengpässe nehmen aber zu. US-Präsident Joe Biden trommelte bereits Chefs von Supermarktketten und Paketdiensten zusammen, um das wichtige Weihnachtsgeschäft sicherzustellen.

Blick auf weitere Einzelwerte

Apple: Apple bekommt die Lieferengpässe schon zu spüren. Einem Medienbericht zufolge will der iPhone-Hersteller bei seinem neuen 13er-Modell die Produktion zurückfahren. Die Aktien fielen um 0,4 Prozent.

JP Morgan: Die US-Bank meldete für das dritte Quartal einen Gewinn von 3,74 Dollar pro Aktie und übertraf damit die Konsensschätzung von 3,00 Dollar deutlich. Laut Vorstandschef Jamie Dimon ist sagte, das Quartal ist trotz der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Delta-Variante und der Unterbrechungen in der Lieferkette gut verlaufen. Die Aktien gaben bedingt durch die abflachende Zinsstrukturkurve am Anleihemarkt aber 2,6 Prozent nach.

Blackrock: Der Vermögensverwalter erzielte im dritten Quartal einen bereinigten Gewinn von 10,95 Dollar pro Aktie und übertraf damit die Konsensprognose von 9,35 Dollar. Auch die Einnahmen übertrafen die Schätzungen, trotz der Senkung einiger Gebühren. Das verwaltete Vermögen wuchs, wenn auch weniger stark als von den Analysten erwartet. Die Papiere von Blackrock stiegen um fast vier Prozent.

Delta Air Lines: Die Fluggesellschaft übertraf mit einem bereinigten Quartalsgewinn von 30 Cents pro Aktie die Schätzungen um 13 Cents, auch der Umsatz lag über den Prognosen. Deltas Quartalsgewinn war der erste seit der Zeit vor der Pandemie, doch rechnet das Unternehmen aufgrund höherer Treibstoffkosten mit einem bescheidenen Verlust im laufenden Quartal. Die Aktie gab um 5,8 Prozent nach.

Plug Power: Der Hersteller von Wasserstoff-Brennstoffzellen stieg um 11,8 Prozent. Das Unternehmen hatte eine Partnerschaft mit Airbus zur Dekarbonisierung des Flugverkehrs und des Flughafenbetriebs angekündigt. Ein US-Flughafen soll als erster „Wasserstoff-Hub“-Pilotflughafen ausgewählt werden soll.

Qualcomm: Das Unternehmen kündigte ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von zehn Milliarden Dollar an. Der neu angekündigte Rückkauf des Chipherstellers kommt zu den 900 Millionen Dollar hinzu, die noch von einem im Juli 2018 eingeführten Rückkaufprogramm übrig sind. Die Aktie legte zwei Prozent zu.

Mehr: Private Vermögen steigen in der Coronakrise auf ein Rekordhoch

  • rtr
Startseite
Mehr zu: Wall Street - US-Börsen machen Verluste wett – Tech-Aktien gefragt
0 Kommentare zu "Wall Street: US-Börsen machen Verluste wett – Tech-Aktien gefragt"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%