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Wall Street US-Börsen schließen nach Rede des Notenbankchefs im Plus

Der US-Notenbankchef lässt den konkreten Ausstieg aus dem geldpolitischen Krisenmodus noch offen. Der Energiesektor profitiert zudem von steigenden Ölpreisen.
27.08.2021 Update: 27.08.2021 - 23:03 Uhr Kommentieren
Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange. Quelle: dpa
Händler an der Börse New York

Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange.

(Foto: dpa)

Frankfurt, New York Die US-Börsen haben zum Wochenschluss zugelegt. Für Entspannung sorgte US-Notenbankchef Jerome Powell, der zwar einen Ausstieg aus dem geldpolitischen Krisenmodus bei abklingender Corona-Pandemie noch für dieses Jahr in Aussicht stellte, einen konkreten Zeitpunkt aber offen ließ. Er signalisierte, dass die US-Notenbank geduldig bleiben werde bei ihrem Versuch, am Arbeitsmarkt nach der Coronakrise wieder zu Vollbeschäftigung zu kommen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Freitag 0,7 Prozent höher auf 35.455 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,2 Prozent auf 15.129 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,9 Prozent auf 4509 Punkte zu. Für den S&P und die Nasdaq bedeutete dies Rekordhochs. In Frankfurt schloss der Dax 0,4 Prozent fester.

Der wichtigste Punkt bei Powell sei gewesen, dass er die Pläne zum Ausstieg aus dem Krisen-Modus nicht vom Tisch genommen habe, sagte Christoph Kutt von der DZ Bank. So glaube der Markt weiter an die Erholung. „Die Unsicherheit bleibt niedrig. Mit massiven Marktreaktionen ist nicht zu rechnen.“

Powells Rede galt seit Tagen schon als zentrales Thema an den Finanzmärkten. Er stellte zwar eine Reduzierung der Fed-Anleihekäufe noch in diesem Jahr in Aussicht, wies aber auf die derzeit wieder von dem Coronavirus ausgehenden Gefahren hin. Der Währungshüter betonte außerdem, dass eine Reduzierung der Anleihekäufe noch kein unmittelbares Zeichen für eine baldige Zinserhöhung sei.

Für die Anleger waren die Aussagen so vorsichtig wie erhofft und ohne die von manchen befürchteten Details geblieben. „Keine Nachrichten fungieren derzeit als gute Nachrichten“, urteilte Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research. „Solange die US-Notenbank im Nebel stochert, kann der Aktienmarkt im Niedrigzins offensichtlich weiter einen Nährboden finden“, betonte der Experte.

Im Fokus der Anleger am US-Markt stand auch der Energiesektor, der von steigenden Ölpreisen profitierte. Aktien von Exxon Mobil und Chevron legten bis zu 1,9 Prozent zu. Die Ölpreise ziehen angesichts einer Hurrikan-Warnung für den Golf von Mexiko an – die Region deckt 17 Prozent der US-Rohölproduktion ab, zudem liegen mehr als 45 Prozent der Raffinerie-Kapazitäten entlang der Küste.

Blick auf weitere Einzelwerte

Big Lots: Die Aktien des Discount-Einzelhändlers fielen um 4,4 Prozent. Das Unternehmen hatte die Schätzungen für sein jüngstes Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis verfehlt. Big Lots verdiente 1,09 Dollar pro Aktie, drei Cents weniger als von Analysten erwartet. Auch der vergleichbare Umsatz war um mehr als 13 Prozent geringer. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben von Lieferkettenproblemen und von höheren Preisen beim Einkauf betroffen.

HP: Der Hersteller von Personalcomputern und Druckern übertraf mit einem bereinigten Quartalsgewinn von ein Dollar pro Aktie die Schätzungen um 16 Cents, obwohl der Umsatz unter den Prognosen der Analysten lag. Das Unternehmen kann aber aufgrund der weltweiten Chip-Knappheit die Nachfrage nach seinen Produkten nicht komplett bedienen. HP-Aktien verloren ein halbes Prozent.

Dell Technologies: Im Computer-Hardware-Bereich mussten die Aktionäre von Dell ein Minus von 4,5 Prozent einstecken, obwohl es zu den Resultaten durchaus positive Stimmen gab. Hier wurde am Markt auf Gewinnmitnahmen nach zuletzt gutem Lauf verwiesen.

Marvell Technology: Der Chiphersteller lag mit einem bereinigten Quartalsgewinn von 34 Cent pro Aktie drei Cent über den Schätzungen. Der Umsatz entsprach jedoch lediglich den Prognosen und die Kosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft an. Die Aktien fielen um drei Prozent.

VMWare: Das Unternehmen meldete einen bereinigten Quartalsgewinn von 1,75 Dollar pro Aktie und übertraf damit die Konsensschätzung von 1,64 Dollar. Auch der Umsatz des Unternehmens lag über den Prognosen. Die Einnahmen aus dem Cloud-Geschäft blieben jedoch hinter den Prognosen einiger Analysten zurück, so dass die Aktien mehr als acht Prozent nachgaben.

Gap: Verbesserte Aussichten ließen die Aktien von Gap um 0,6 Prozent steigen. Die US-Modekette hob ihre Umsatzziele erneut an, vor allem dank der starken Nachfrage nach ihren Marken Old Navy und Athleta.

Peloton: Papiere von Peloton stürzten dagegen mehr als acht Prozent ab, nachdem die US-Aufsichtsbehörden eine Untersuchung von gemeldeten Verletzungen beim Gebrauch ihrer Laufbänder eingeleitet hatte. Der Fitnessgeräte-Anbieter hatte nach den Vorfällen, bei denen auch ein Kind in den USA getötet wurde, im Mai einen Rückruf gestartet.

Alibaba: Pläne der Behörden ließen die Papiere des in den USA gelisteten chinesischen Internet-Händlers Alibaba um 3,5 Prozent absacken. Die chinesische Cyberaufsicht gab am Freitag weitreichende Einschränkungen zur Sammlung und Nutzung von Kundendaten bekannt. Firmen müssen sich demnach an Fairness-Prinzipien halten und dürfen keine Algorithmen anwenden, die Nutzer veranlassen, viel Geld auszugeben.

Walt Disney: Im Dow gewannen Walt Disney in der Spitzengruppe zwei Prozent, nachdem es in einem Bericht des „Wall Street Journal“ geheißen hatte, man spreche mit Wettanbietern über eine Markenlizenz des Sportsenders ESPN. Dies verhalf auch den namentlich erwähnten Glücksspiel-Konzernen Caesars Entertainment sowie Draftkings deutlich nach oben.

Workday: Quartalszahlen enthielten wieder einmal Licht und Schatten für die Anleger. Vor allem die um neun Prozent anziehenden Aktien von Workday waren rege gefragt, nachdem das Cloud-Software-Unternehmen im zweiten Quartal positiv überrascht hatte.

Doordash: Die Aktien des Essenslieferdienstes Doordash verloren 1,6 Prozent. Zum Stimmungsdämpfer wurde hier, dass die US-Metropole New York die Branche jetzt länger stärker regulieren will.

Manchester United: Gute Nachrichten gab es aber noch für die Aktionäre von Manchester United. Die in New York gehandelten Aktien des Fußballclubs zogen um fast sechs Prozent an, nachdem überraschend die Verpflichtung des Superstars Cristiano Ronaldo von Juventus Turin vermeldet wurde.

Mehr: So bekommen Anleger Qualität ins Depot

  • rtr
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