Nvidia-Aktiensplit 2021 Das müssen Nvidia-Anleger zum Split wissen

Der Chiphersteller führt einen Aktiensplit durch.
Nvidia-Aktiensplit 2021 – das Wichtigste im Überblick
- Der Nvidia-Aktiensplit wurde am Montag, den 19. Juli 2021, nach US-Börsenschluss vollzogen.
- Aktionäre mussten die Nvidia-Aktie bis nach US-Börsenschluss am 21. Juni 2021 halten, um vom Split in Form einer Stockdividende zu profitieren.
- Das Split-Verhältnis liegt bei eins zu vier.
Die Nvidia-Aktie hat ihren Wert seit dem letzten Tiefpunkt im März 2020 in der Spitze mehr als verdreifacht. Grund für den jüngsten Anstieg des Aktienkurses war auch, dass Nvidia im Mai einen Aktiensplit in Form einer Stockdividende angekündigt hatte. Diesem haben die Aktionäre bei der Hauptversammlung am 3. Juni 2021 zugestimmt. Am Montag, den 19. Juli 2021, wurden also aus einer Nvidia-Aktie vier.
Bislang schreckte der hohe Kurs viele Privat- und Kleinanleger vor einem Investment ab. Mit dem Aktiensplit wird die Nvidia-Aktie allerdings optisch günstiger – und somit für Kleininvestoren interessanter. Bereits investierte Anleger hoffen wiederum auf eine noch größere Nachfrage und somit steigende Rendite. Hier lesen Sie die wichtigsten Fragen rund um das Thema Aktiensplit.
Der Aktienkurs von Nvidia war wegen des wirtschaftlichen Einbruchs durch das Coronavirus zwischenzeitlich auf knapp 200 US-Dollar gefallen. Der Chip- und Techkonzern hat sich allerdings schnell wieder erholt. Die Nachfrage nach Grafikkarten und der Boom in der Digitalisierung haben das Geschäft bei Nvidia wieder angekurbelt. Erst am 6. Juli 2021 markierte die Nvidia-Aktie mit 829,38 Dollar vor dem Aktiensplit ein neues Rekordhoch. Aktuell notiert die Nvidia-Aktie US-vorbörslich bei 163 Euro (188,50 Dollar). (Stand 20. Juli 2021, 9:30 Uhr)
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Was bedeutet ein Aktiensplit konkret?
Bei einem Aktiensplit wird die Zahl der Aktien erhöht. Wer vor dem Split eine Nvidia-Aktie besessen hat, hat also nach dem Aktiensplit vier Aktien des Unternehmens im Depot statt nur eine. Der Wert der vier neuen Aktien entspricht dabei aber dem Wert der ursprünglichen Aktie.
Ein Aktiensplit bedeutet also, dass der Wert einer Aktie durch die Ausgabe neuer Stammaktien günstiger wird. Wer am Stichtag zehn Nvidia-Aktien im Depot hatte, verfügt nun nach dem Aktiensplit über 40 Anteile des Chipherstellers. An der Marktkapitalisierung, also dem Wert aller ausstehenden frei handelbaren Aktien, ändert sich hingegen nichts.
Was passiert, wenn ich zwischen dem Stichtag und dem Auszahlungsdatum Nvidia-Aktien kaufe oder verkauft habe?
Wenn man zwischen dem Stichtag, den 21. Juni 2021, und dem Ausschüttungstermin, den 19. Juli 2021 Nvidia-Aktien kauft hat, hatte man die Aktien zum aktuellen Vor-Split-Kurs erworben.
Jedoch wurden diese Aktien nicht direkt im Depot verbucht, sondern nur vermerkt. Erst nach dem Aktiensplit erhalten Anleger die fälligen Aktien – beziehungsweise werden diese dem Wertpapierdepot gutgeschrieben, teilte Nvidia auf Anfrage mit.
Wann war der Nvidia-Aktiensplit?
Der amerikanische Grafikkartenhersteller hatte seinen Aktiensplit am 21. Mai 2021 angekündigt. Dieser wurde in Form einer Stockdividende durchgeführt. Das bedeutet, dass anders als bei einem klassischen Aktiensplit zusätzliche Aktien ausgeben wurden. Diese zusätzlichen Aktien wurden am 19. Juli 2021 nach US-Börsenschluss an die Aktionäre ausgeschüttet. Die Anzahl der Nvidia-Stammaktien hat sich damit von zwei Milliarden auf vier Milliarden erhöhen, wie der Konzern mitteilte.
Haben die Aktionäre dem Nvidia-Aktiensplit auf der Hauptversammlung 2021 zugestimmt?
Ja, die Anleger haben dem Aktiensplit auf der Nvidia-HV am 3. Juni 2021 zugestimmt und somit den Weg für den Aktiensplit frei gemacht: „Unsere Aktionäre haben die Erhöhung der Anzahl der autorisierten Stammaktien von 2 Milliarden auf 4 Milliarden genehmigt.
Damit kann Nvidia den bereits angekündigten Aktiensplit im Verhältnis eins zu vier durchführen, der über die Ausschüttung einer Aktiendividende erfolgt“, teilt Nvidia auf Anfrage dem Handelsblatt mit.
Wann hat Nvidia den letzten Aktiensplit durchgeführt?
Der Chiphersteller hat bereits in der Vergangenheit mehrere Aktiensplits durchgeführt. Der vorhergegangene Split erfolgte am 11. September 2011 im Verhältnis zwei für drei.
Warum führte Nvidia den Aktiensplit durch?
Der Aktiensplit diente dazu, die Aktie für Kleinaktionäre attraktiver zu machen. Das erschien gerade bei Nvidia sinnvoll. Der Wert der Aktien des Grafikkartenherstellers hatte sich innerhalb eines Jahres in der Spitze mehr als verdreifacht. Grund dafür ist die die Digitalisierung, die auch durch die Coronakrise einen Schub erfahren hat. Grafikkarten, Chips und Prozessoren sind starke Wirtschaftstreiber, weil sie in fast allen technischen Geräten vorhanden sind. Derzeit herrscht ein Chipmangel auf dem Weltmarkt, was zusätzlich die Preise treibt.
Dies zeigen auch die starken Quartalszahlen, die Nvidia zuletzt präsentierte. Nvidia konnte Umsatz und Gewinn im ersten Quartal 2021 deutlich erhöhen.
Das Wichtigste zu den Quartalszahlen von Nvidia in Q1
- Die Zahlen zu Q1 erschienen am 26. Mai 2021.
- Der Nettogewinn von Nvidia liegt in Q1 2021 bei 1,9 Milliarden US-Dollar.
- Im ersten Quartal 2021 erzielte das US-Unternehmen einen Umsatz von 5,7 Milliarden US-Dollar.
- Der verwässerte Gewinn je Aktie liegt bei 3,03 US-Dollar.
Mussten Nvidia-Aktionäre aktiv werden?
Nein. Alle, die am Montag, den 21. Juni 2021, Nvidia-Aktien nach US-Börsenschluss gehalten haben, haben für jede Aktie drei zusätzliche Aktien ins Depot gebucht bekommen. Wirksam wurde der Nvidia-Aktiensplit am Montag, den 19. Juli 2021, nach US-Börsenschluss. Nun kostet jede Nvidia-Aktie nur noch ein Viertel des vorherigen Wertes.
Bis wann musste ich Nvidia-Aktien gekauft haben, um den Aktiensplit zu nutzen?
Jeder Nvidia-Aktionär, der bei Geschäftsschluss am 21. Juni 2021 eingetragen war, erhielt eine Dividende von drei zusätzlichen Stammaktien für jede gehaltene Aktie. Diese neuen Stammaktien wurden nach US-Handelsschluss am 19. Juli 2021 an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Handel startet am 20. Juli 2021 auf einer um den Aktiensplit bereinigten Basis.
Kommen Aktiensplits öfter vor?
Ja, es gibt viele Beispiele. In den USA hat im August 2020 Tesla einen Aktiensplit im Verhältnis eins zu fünf durchgeführt. Das Unternehmen wollte die Aktie damit explizit einer breiteren Investorenbasis zugänglich machen – mit Erfolg. Der Kurs der Tesla-Aktie ist nach dem Aktiensplit erneut gestiegen.
Auch Sportartikelhersteller Puma hat vor eineinhalb Jahren seine Aktie bei einem Wert von 557 Euro geteilt. Nach dem Aktiensplit hatten die Aktionäre zehn Aktien im Wert von 55,70 Euro im Depot.
Ähnlich wie Tesla splittete der Strahlen- und Medizintechnikspezialist Eckert und Ziegler im August 2020 seine Aktien im Verhältnis eins zu drei. Auch Dax-Konzerne wie SAP, Siemens, Beiersdorf, Henkel, BASF, Merck, Eon und Fresenius haben schon ihre Aktien gesplittet – das ist allerdings schon zwischen sechs und 20 Jahren her.
Verzerrt ein Aktiensplit nicht den Kurschart?
Nein. Theoretisch hätte ein Aktiensplit zwar im Kurschart einen deutlichen Kurseinbruch zufolge, da der Wert einer Aktie schlagartig fällt. „Tatsächlich werden die Charts von Finanzdatenanbietern aber geglättet, das heißt: Die historischen Kurse werden entsprechend dem Split-Verhältnis angepasst“, erklärt Frank Klumpp, Aktienstratege bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Was passiert mit Stop-Loss-Orders?
Auch hier gibt es Anpassungen. Die Stop-Loss-Marken wurden bei Banken und Brokern gemäß der Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelöscht, damit die Aktien nicht aus dem Depot gebucht werden, wenn die an den ursprünglichen Aktienkurs angepasste Marke unterschritten wird.
Ändern sich die Bewertungskennziffern?
Nein. Der Gewinn je Aktie sinkt zwar, wenn es mehr Aktien gibt. „Da jedoch auch der Kurs der Aktie entsprechend fällt, bleiben die auf die einzelne Aktie heruntergebrochenen Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis unverändert“, erklärt Klumpp von der LBBW. Das heißt: Auch wenn eine einzelne Aktie von Nvidia für Neueinsteiger künftig günstiger zu haben ist, verliert sie nicht an Wert.
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