Benzinvergleich: Per App zur günstigsten Tankstelle
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
BenzinvergleichPer App zur günstigsten Tankstelle
Benzin-Apps sind praktisch und sparen Geld beim Tanken. Die Daten liefern Tankstellen an eine Meldestelle des Bundeskartellamts. Deren Bericht zeigt: Verbraucher können in manchen Städten bis zu 20 Cent pro Liter sparen.
Düsseldorf Ein Klicken, ein Wischen, ein Tippen – und schon spürt die App die Tankstelle mit dem günstigsten Benzinpreis im Umkreis auf. Die Daten dazu liefert seit vergangenem Jahr eine Meldestelle des Bundeskartellamts, die sogenannte Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS). Das Interesse am Preisvergleich ist groß: Nach einer Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach hat jeder vierte deutsche Autofahrer bereits eine App genutzt und Benzinpreise verglichen. Besonders Männer und junge Menschen nutzen die Angebote.
In seiner Jahresbilanz verbucht das Bundeskartellamt die Einrichtung der Meldestelle als vollen Erfolg für die Verbraucher. „Die Autofahrer können eine Menge sparen, wenn sie gezielt die günstigste Tankstelle ansteuern“, sagt Kartellamtspräsident Andreas Mundt. So zeige eine erste Teilauswertung der bisherigen Preismeldungen, wie hoch das Sparpotenzial sei: Danach schwanken die Preise je nach Tankstelle und Tageszeit etwa in Leipzig am Tag durchschnittlich um 15 Cent, in Köln sogar um 20 Cent. Vergleichen lohnt sich also – und das nicht nur zur Ferien- und Reisezeit.
Doch das Bundeskartellamt verfolgt mit der Einrichtung der Meldestelle ein weiteres Ziel: Durch die erhobenen Preisdaten erhofft sich die Behörde besser eingreifen zu können, wenn es zu unzulässigen Verdrängungsstrategien oder anderen Formen des Missbrauchs von Marktmacht kommt.
„Die Datenbasis ist hier hilfreich“, sagt Kay Weidner, Pressesprecher des Bundeskartellamts. Ein umfassender Bericht werde im Herbst vorgestellt. „Allerdings können wir natürlich nicht am Rohölpreis drehen.“ Bei der MTS gehe es vielmehr darum, Verbraucher zu informieren und die Möglichkeit zu geben, gezielt die günstigste Tankstelle anzusteuern. „Das ist uns auch gelungen.“
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.
Die Grünen sehen das anders: Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn hatte die Meldestelle bereits im vergangenen Jahr als „Placebo-Behörde“ kritisiert, da Gewinne bereits bei den Raffinerien abgeschöpft würden, nicht bei den Tankstellen. Auch der Auto Club Europa (ACE) kritisiert, durch die MTS hätten sich die grundsätzlichen Mechanismen nicht geändert. Rainer Wiek vom Energie Informationsdienst hält dagegen: „Mehr als Transparenz kann die Meldestelle nicht leisten. Sie ist schließlich kein Preisregulierungsinstrument.“
Markttransparenzstelle für Kraftstoffe
Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS) ist im September 2013 gestartet.
Tankstellenbetreiben und Mineralölunternehmen sind seit dem 31. August 2013 verpflichtet, die Preise für Super E5, Super E10 und Diesel in Echtzeit an die Markttransparenzstelle zu melden. Davon eingenommen sind mehr als 14.000 Tankstellen. Die Meldestelle gibt die eingehenden Preisdaten an Anbieter von sogenannten Verbraucher-Informationsdiensten wie beispielsweise ADAC oder Spritgong weiter. Diese veröffentlichen die Preise auf ihren Homepages oder Smartphone-Apps. Verbraucher können die Spritpreise dann vergleichen und sich die günstige Tankstelle suchen.
Derzeit gibt es 26 Anbieter, die die Kraftstoffpreise vergleichen.
Zum Ferienbeginn erwarten Experten übrigens keine allzu großen Benzinpreis-Sprünge mehr. Die Anbieter ändern die Benzin- und Dieselpreise heute generell weniger zu besonderen Anlässen, sondern laufend und flexibel während des Tages. „Früher waren es drei bis vier Cent, heute liegen die Benzinpreise im Verlauf des Tages um zehn bis 15 Cent auseinander“, sagt Wiek.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.