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Cybertrading Schlag gegen Cyberbande: Anzeige gegen Trading-Plattform „Getfinancial“ führt zu Festnahmen

Deutsche Behörden haben Mitglieder einer mutmaßlichen Bande von Cyber-Anlagebetrügern in Israel festgenommen. Auch in Georgien kam es zu Festnahmen.
27.10.2021 - 11:00 Uhr Kommentieren
Quelle: dpa
Ein Zahlencode läuft in der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) über einen Bildschirm

Düsseldorf, Frankfurt Die Zentralstelle für Cybercrime in Bayern meldet einen internationalen Ermittlungserfolg gegen mutmaßliche Anlagebetrüger im Internet. Vor einer Woche wurden elf mutmaßliche Mitglieder einer Cyberbande in Israel und Georgien festgenommen. Das teilte die Zentralstelle für Cybercrime Bayern mit. Die mutmaßlichen Täter sollen zur obersten Führungsebene einer kriminellen Organisation gehören, die mit Fake-Onlineplattformen Anleger um vermeintliche Investments in Millionenhöhe gebracht haben sollen.

Insgesamt wurden in Georgien sieben und in Israel vier Haftbefehle vollzogen. 15 Objekte wurden durchsucht. Die Festnahmen in Tiflis und dem Großraum Tel Aviv erfolgten in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern plant, die Auslieferung der festgenommenen Personen bei den israelischen und georgischen Behörden zu beantragen.

Der von den mutmaßlichen Tätern verursachte Schaden dürfte nach vorläufigen Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag ausmachen.

Erst kürzlich erhob die Zentralstelle für Cybercrime Bayern Anklage in einem ähnlichen Fall, bei dem sich der Verdächtige wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in mehr als 300 Fällen verantworten muss. Die Schadenssumme liegt hier bei rund 8,7 Millionen Euro. Der in diesem Fall Angeklagte soll als „Vice President Sales“ ein führender Kopf einer Betrügerbande gewesen sein, an deren Spitze sich der Mann befand, der unter dem Spitznamen „Wolf of Sofia“ bekannt ist – angelehnt an den Charakter Jordan Belfort aus dem Film „The Wolf of Wall Street“.

Die beiden Banden sollen allerdings nicht miteinander in Verbindung stehen. Laut den Ermittlern würde der erneute Aufgriff verdeutlichen, wie sehr die Betrugs-Industrie im virtuellen Raum in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Auch gegen weitere Gruppierungen würden laut der Zentralstelle Cybercrime Bayern noch Ermittlungen laufen. Von Betrug mit vorgetäuschten Investment-Möglichkeiten sind laut den Ermittlern allein in Deutschland zehntausende Anleger betroffen.

Handel mit CFD, Forex und Kryptowährungen

Die vermeintlichen Onlinebroker locken ihre potenziellen Kunden mit angeblich einmaligen Angeboten und bieten ihnen die Möglichkeit, über ihre Plattformen in Finanzprodukte zu investieren. Zu den Produkten gehören Differenzkontrakte (CFD), Währungen und Kryptowährungen, die per se sehr risikoreich und für Privatanleger ohne Vorkenntnisse nicht geeignet sind.

Nach den Ermittlungen der Zentralstelle für Cybercrime Bayern wird das eingesammelte Geld aber gar nicht angelegt, sondern direkt abgezogen.

Durch permanente Anrufe aus Callcentern der vermeintlichen Broker werden die Opfer in der Regel dazu animiert, immer weitere Beträge zu überweisen – oft um angeblich bestehende Verluste auszugleichen. Von dieser Betrugsmasche, die der internationalen organisierten Cyberkriminalität zuzurechnen ist, sind allein in Deutschland Zehntausende Anleger betroffen.

Der aktuelle Fall und die Festnahmen gehen auf eine Anzeige gegen die Plattform „Getfinancial“ im Oktober 2018 in Weiden in der Oberpfalz zurück. Im Laufe der Ermittlungen konnte die Zentralstelle Cybercrime Bayern mehrere Callcenter in Georgien lokalisieren und so auch an die Hintermänner in Israel gelangen. „Durch die effektive internationale Zusammenarbeit schlagen wir die grenzüberschreitende Online-Finanzkriminalität mit ihren eigenen Waffen“, sagt Nino Goldbeck, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg.

„Getfinancial“ ist nicht die einzige Plattform, die die Zentralstelle Cybercrime der Tätergruppierung zurechnet. Zu den weiteren Plattformen gehören unter anderem offenbar auch „Procapitalmarkets“, „Mycoinbanking“, „Tradesolid“, „SolidCFD“ und einige weitere.

Mehr: Komplize des „Wolf of Sofia“: Anklage nach Online-Anlagebetrug in Millionenhöhe

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