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DVAG kontra Knip, Clark und GetSafe Deutsche Vermögensberatung erzürnt Fintechs

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„Ihr seid der Grund, warum es uns überhaupt gibt!“
Das sind die zehn größten Fintech-Firmen
Platz 10: OurCrowd
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Die Finanzdienstleistungsbranche steht infolge der Digitalisierung im Wettbewerb mit Start-ups aus der Internetwelt. Sieben der 50 erfolgreichsten Fintech-Firmen kommen aus China. Dies geht aus dem Ranking „Fintech 100“ hervor, das die Unternehmensberatung KPMG und die Investmentgesellschaft H2 Ventures für das Jahr 2015 erstellt haben. Doch auch deutsche Unternehmen sind vertreten.

Den Reigen der Top Ten eröffnet demnach OurCrowd, der weltweit führende Wagniskapitalgeber mit Sitz in Jerusalem. Das Unternehmen, das 2013 gegründet wurde, ermöglicht Investoren auf der ganzen Welt den Zugang zu und das Investment in vielversprechende Start-ups. Gründer Hon Medved zufolge haben bislang rund 1.500 Geldgeber insgesamt 170 Millionen Dollar in 80 Technologiefirmen investiert.

(Foto: Screenshot)
Platz 9: Klarna
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Das schwedische Unternehmen Klarna bietet Zahlungslösungen für Onlineshop-Betreiber in 18 Ländern an. Auch in Deutschland ist es möglich über „Klarna“ zu bezahlen. Das im Jahr 2005 gegründete Unternehmen ist derzeit 2,25 Milliarden Dollar wert.

(Foto: Screenshot)
Platz 8: Atom
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Im Jahr 2014 gegründet, hat sich die britische Atom Bank zur Aufgabe gemacht, die Bankenbranche zu verändern. Das Ziel könnte bald erreicht werden: Bereits jetzt wird der Finanzdienstleister mit dem Online-Vermittlungsdienst Uber verglichen, der die Taxibranche aufmischte. Erst kürzlich hat die spanische BBVA 68 Millionen Dollar in das Unternehmen investiert.

(Foto: Screenshot)
Platz 7: Avant
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Der im Jahr 2012 gegründete Finanzdienstleister AvantCredit bietet seinen Kunden Privatdarlehen an. Das Unternehmen konnte im Jahr 2014 Investitionen in Höhe von 75 Millionen Dollar verbuchen.

(Foto: Screenshot)
Platz 6: Kreditech
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Die Aufbauleistung der Kreditech-Gründer ist beachtlich: Sebastian Diemer und Alexander Graubner-Müller haben in nur drei Jahren eines der wenigen deutschen Startups hochgezogen, das auch international wahrgenommen wird. Ende September verkündete das Unternehmen, im Rahmen der dritten Finanzierungsrunde bislang umgerechnet 85 Millionen Dollar eingesammelt zu haben. Das Startup gilt als heißer Börsenkandidat, doch das Geschäftsmodell ist umstritten. Zuletzt räumte Diemer seinen Posten als CEO.

(Foto: Screenshot)
Platz 5: Funding Circle
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Die Internet-Konkurrenz der Banken wächst rasant. Neben der US-amerikanischen Plattform Lending Club zählt Funding Circle zu den bedeutenden internationalen Spielern. Seit Oktober steht fest, dass das Unternehmen zudem den schnell wachsenden deutschen Online-Marktplatz für Unternehmenskredite, Zencap, übernimmt. Funding Circle wurde 2010 gegründet und hat nach eigenen Angaben in fünf Jahren Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar vermittelt.

(Foto: Screenshot)
Platz 4: Qufenqi
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Die Kreditvergabe-Plattform bietet monatliche Ratenzahlungslösungen für Studenten und Berufstätige in China – und das mit Erfolg. Die meisten Investments in Asien flossen im vergangenen Jahr unter anderem in Qufenqi: 100 Millionen Dollar.

(Foto: Screenshot)

Bei dem ebenfalls in dem Beitrag namentlich genannten Anbieter Knip wird man noch deutlicher. „Liebe DVAG“, schreibt der Gründer und Chef des ursprünglich Schweizer Fintechs in einem offenen Brief, der dem Handelsblatt vorliegt, „während ich mich zunächst über euren aktuellen Blogartikel geärgert habe, bin ich euch mittlerweile dankbar. Ihr verschafft mir die Gelegenheit, eines ganz deutlich zu sagen: Ihr seid der Grund, warum es Knip überhaupt gibt!“. Der Versicherungsvermittler sei die mit Abstand unbeliebteste Berufsgruppe in ganz Deutschland. Strukturvertriebe im Pyramidensystem – wie es die DVAG ist - sind einer der Hauptgründe dafür.

Es sei „in der Tat nicht leicht, mit diesem völlig neuen Ansatz in einer Branche Vertrauen aufzubauen, deren Glaubwürdigkeit durch Unternehmen wie dem euren jahrelang systematisch untergraben wurde“, so Dennis Just. „Anbieter wie wir stellen euer ganzes System infrage, das rein auf Verkauf und niedrigen Qualifikationsstandards basiert“. Die Vorwürfe seien „haltlos und machen einmal mehr deutlich, dass rein vertriebsorientierte und technologieferne Anbieter wie ihr mit dem Rücken zur Wand stehen“.

Eine drastische Einschätzung der Zukunftsperspektiven der Versicherungsbranche. Etwas zu drastisch, nach Meinung vieler Versicherer. „Wir nehmen die Insurtechs durchaus ernst“, hatte so der Deutschland-Chef der Allianz, Manfred Knof auf dem „SZ Versicherungstag“ vergangene Woche erklärt, doch bei der Allianz sei man fest überzeugt, „mithalten“ zu können.

Versicherungsexperte Christian Richter vom Beratungsunternehmen Accenture ist ebenfalls gelassen: „Fintechs stellen derzeit noch keine materielle Bedrohung für die Versicherer dar“, meint er. Die Versicherer hätten die Bedeutung der Digitalisierung erkannt. „Die meisten nehmen das Thema mittlerweile sehr ernst“.

Einer aktuellen Umfrage seines Hauses unter 400 international führenden Versicherern zufolge will jeder zweite Versicherer in den nächsten drei Jahren seinen Vertriebsprozess vollständig digitalisieren. Und bei komplizierten Produkten wie etwa einer Berufsunfähigkeitsversicherung oder einer Lebensversicherung werden auch Versicherungsvertreter eine wichtige Rolle spielen: „Es wird in fünf bis zehn Jahren sicher weniger Versicherungsvertreter geben – aber der Beruf an sich wird nicht verschwinden“, prognostiziert Richter.

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4 Kommentare zu "DVAG kontra Knip, Clark und GetSafe: Deutsche Vermögensberatung erzürnt Fintechs"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Herr Singer,

    guter aufschlussreicher Beitrag zu der ohnehin schon verrufenen Branche. Nicht umsonst scheint der Versicherunsgsverteter auf dem letzten Platz der beliebtesten Berufe zu sein. Beliebtesten ist dann noch geschmeichelt.

    Die Fintechs' werden das ramponierte Image in der Branche so aber nicht blank polieren können, wenn man wieder einmal Gesetzeslücken umschiffen will.

    Und schon gar nicht bei einem umstrittenen Strukturvertrieb mit dem miserabelsten Image die nur primär eine Fondsgebundene Rentenversicherung der AachenMünchner an den Mann -sprich Frau- bringen will.

  • soso... da streiten also zwei Mafiafamilien? *ggg*

    Aber jetzt mal ehrlich, da gibt es keinen Unterschied zwischen old and new economy... das ist dasselbe, nur mit unterschiedlichen Vertriebswegen.

    Die Versicherungsbranche ist ein Riesenproblem, und von Ergos Incentives will ich da gar nicht reden. Eigene Erfahrung: ich wurde von jemanden geschädigt, der bei der Allianz versichert war. Irgendwann habe ich den sinnfreien Briefverkehr mit der Allianz eingestellt... ohne Rechtsanwalt kommt man da nicht weiter, und das ist auch das Konzept. Der Fall war eindeutig, sie wollten halt nicht zahlen! Also, wer jemanden, den er schädigt noch verklagen will... auf zur Allianz!

    Dann war da noch was mit den Rückstellungen der Lebensversicherungen? Unsere Politik hat mal wieder großzügig auf das Geld der anderen verzichtet... und sowas funktioniert... also, man kann auch nicht mehr wirklich was erwarten in der Branche!

  • Fintechs und Insurtechs nutzen m.E. derzeit Lücken der Kontrollorgane BAFIN und IHK'n. Das Geschäftsmodell ist durchaus zu hinterfragen. Wenn ich mir anschaue wie schnell eine Versicherung zum Abschluss gelangt, ohne großartig auf wesentliche Bedingungen einzugehen, ohne Beratungsdokumentationen, kurzer Klick auf die InfoVerO etc. Von den allgemeinen Informationspflichten bei der Versicherungsvermittlung mal abgesehen.
    Hier nutzen diese Vertriebszweige geschickt die Gestaltungsmöglichkeiten von Maklervollmachten. Hiermit wird vollständig die eigentliche Informationsverpflichtung umgangen.
    Gefühlt herrscht bei diesen Techs eine Goldgräberstimmung. Wie nachhaltig und kundenfreundlich diese "Vermittler" wirklich sind, wird sich vermutlich erst in einiger Zeit herausstellen. Die Versicherer oder Bankinstitute spielen bei diesen Unternehmen als Risikoträger der eigentlichen Versicherung, oder Kreditgeber, zu gerne mit.
    Die Institute suchen sich somit neue Plattformen oder Plattformpartner und machen sich zum Sklaven der neuen Fin u. Insurtech Branche.
    Allem voran R+V, Ergo, AXA usw.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.

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