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Grauer Kapitalmarkt Schluss mit dem Unfug

Seit Jahren schon reguliert die Bundesregierung den zwielichtigen Anbietern des grauen Kapitalmarkts hinterher. Doch die finden immer wieder eine Lücke im System. Zeit, um Konsequenzen zu ziehen. Ein Kommentar.
02.06.2016 - 18:43 Uhr
Magellan Maritime Services, ein Anbieter von Container-Anlagen, ist insolvent. Quelle: Reuters
Zwielichtiges Direktinvestment

Magellan Maritime Services, ein Anbieter von Container-Anlagen, ist insolvent.

(Foto: Reuters)

Akazien, Container, Hollywoodfilme – deutsche Kleinanleger lieben außergewöhnliche Investments. Diese werden ihnen von bestenfalls schlecht ausgebildeten und schlimmstenfalls windigen Finanzberatern marktschreierisch mit Versprechungen zweistelliger Renditen offeriert. Das Ergebnis dieser naiven Form von Geldanlage ist dieser Tage wieder einmal sichtbar: Magellan Maritime Services, ein Anbieter von Container-Anlagen, ist insolvent, und 350 Millionen Euro stehen dabei im Feuer. Das Hamburger Unternehmen ist leider nur das jüngste Beispiel in einer langen Reihe von Anbietern geschlossener Fonds und Direktinvestments. Sie alle haben aus unterschiedlichen Gründen – von wirtschaftlichen Schieflagen bis hin zu glatten Betrugsfällen – dem deutschen Anleger Milliardenverluste beschert.

Seit Jahren schon reguliert die deutsche Bundesregierung den zwielichtigen Anbietern des sogenannten grauen Kapitalmarkts hinterher. Und immer wieder finden die windigen Anbieter solcher waghalsigen Investments eine Lücke im System. Für Direktinvestments wie in Container gibt es beispielsweise schon seit dem Anlegerschutzgesetz des vergangenen Jahres eine Prospektpflicht. Doch auch hier gab es wie so oft Ausnahmeregelungen, die erst in diesem Sommer mit einer Gesetzesnovelle ausgesetzt werden sollen.

Zu erwarten ist, dass sich auch danach das Hase-und-Igel-Spiel zwischen den Anbietern und der Regierung fortsetzen wird. Wohl auch, weil Berlin offenbar gar kein wirkliches Interesse daran hat, diese Branche an die Kandare zu nehmen. Denn wenn es das wirklich wollte, könnte es einfach verbieten, derartige Investments Privatanlegern anzubieten.

So haben es die USA und Großbritannien schon vor langer Zeit getan, und so empfiehlt es auch die Europäische Union in ihrer Richtlinie über die Verwalter alternativer Investments. Die deutsche Bundesregierung sollte sich daran ein Beispiel nehmen.

Und die hiesigen Kleinsparer sollten unabhängig davon endlich damit aufhören, einem oft nur mäßig ausgebildeten ‚unabhängigen‘ Finanzberater ihre Geldanlage anzuvertrauen. Statt auf windige Renditeversprechen kleiner Fondsgesellschaften hereinzufallen, sollten sie ihr Geld lieber in Aktien investieren.

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