Kapitalerträge Finanzbranche bekundet Liebe zu einer Steuer

Er kritisiert die mögliche Abschaffung der Abgeltungssteuer.
Berlin Es kommt nicht häufig vor, dass Banken sich für den Erhalt einer Steuer einsetzen und damit auf Konfrontationskurs zu einzelnen Parteien gehen. Doch die Abgeltungssteuer hat es der Kreditwirtschaft angetan. Sie soll bleiben. Dafür plädiert nicht nur der Hauptgeschäftsführer des privaten Bankenverbands, Michael Kemmer, sondern auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon.
Seit Anfang 2009 gibt es die Abgeltungssteuer schon. Private Kapitaleinkünfte werden pauschal mit 25 Prozent (plus Solidaritätsbeitrag und Kirchensteuer) besteuert, sofern diese über dem Sparer-Pauschbetrag liegen. Unter die Kapitaleinkünfte fallen Dividenden, Zinsen, Erträge aus Investmentfonds oder Kursgewinne. Eingeführt wurde die Abgeltungssteuer noch unter Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) mit dem Argument: „25 Prozent von x sind besser als 42 Prozent von nix.“
Mit anderen Worten, wenn 25 Prozent der Kapitaleinkünfte pauschal an der Quelle auf der Ebene der Bank erhoben werden, hat der Staat mehr davon, als wenn er Steuerhinterziehern nachspioniert.
Doch diese Logik gilt bald nicht mehr. Denn mit dem Gesetz zum automatischen Austausch von Informationen über Finanzkonten in Steuersachen sind die Schlupflöcher gestopft. Dieser automatische Austausch gilt ab 2017 unter 60 Ländern. Schon plädieren SPD und Grüne dafür, die Abgeltungssteuer möglichst schnell abzuschaffen und Kapitaleinkünfte mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz zu versteuern.
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