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Steueroase Liechtenstein verliert die Superreichen

Das kleine Fürstentum ist noch der Lieblingsort der Milliardäre, um ihr Geld in Stiftungen unterzubringen. Doch die Anteile schwinden. Nach dem Ende des Bankgeheimnisses muss sich die Finanzbranche neu erfinden.
06.05.2013 - 14:29 Uhr 12 Kommentare
Insgesamt dürften die Superreichen Ende 2010 bis zu 32 Billionen Dollar im Ausland geparkt haben. Liechtenstein wird dabei unbeliebter. Quelle: dpa

Insgesamt dürften die Superreichen Ende 2010 bis zu 32 Billionen Dollar im Ausland geparkt haben. Liechtenstein wird dabei unbeliebter.

(Foto: dpa)

Zürich/New York Liechtenstein, einst berühmt für sein Bankgeheimnis, verliert immer mehr seine Position als eine der beliebtesten Steueroasen für die Reichsten der Welt. Das Fürstentum verabschiedete sich vor vier Jahren auf Druck der USA und der Europäischen Union von seinem Bankgeheimnis-Gesetz. Als Konsequenz wanderten Kunden ab und eine der ältesten Bank-Schaltzentralen Europas wurde dazu gezwungen, sich neu zu erfinden.

„Wir sind keine Steueroase, wir sind ein sicherer Hafen“, sagt Mario Gassner, Leiter der Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtensteins. „In der Vergangenheit sind die Kunden nach Liechtenstein gekommen, um ihr Geld anzulegen. Seit 2008 müssen unsere Finanzvermittler zu den Kunden gehen.“

Das kleine Fürstentum bleibt auch weiterhin der favorisierte Platz für Milliardäre, um dort Holding- und Investmentgesellschaften aufzusetzen, die ihr Vermögen kontrollieren. Ein Beispiel ist Ikea-Gründer Ingvar Kamprad, mit einem Nettovermögen von 54,6 Milliarden Dollar der fünftreichste Mensch der Welt, wie aus dem Bloomberg Billionaires Index hervorgeht. Er kontrolliert die geistigen Eigentumsrechte des Konzerns über eine Liechtensteiner Stiftung.

Margarita Louis-Dreyfus, die Vorsitzende des weltgrößten Reis- und Baumwollhändlers Louis Dreyfus Holding mit Sitz in Amsterdam, besitzt 65 Prozent an dem Unternehmen über ihre Liechtensteiner Familien-Holding Akira. Ihr Nettovermögen beläuft sich auf 5,9 Milliarden Dollar. Iris Fontbona, Matriarchin von Chiles wohlhabendster Familie, kontrolliert 15,7 Milliarden Dollar über mehrere Liechtensteiner Stiftungen.

Insgesamt dürften die Superreichen Ende 2010 bis zu 32 Billionen Dollar im Ausland geparkt haben, zeigen Daten der britischen Organisation Tax Justice Network, die sich für Transparenz im Finanzsystem einsetzt. Einige von ihnen haben ihr Vermögen in den letzten Jahren nach Asien verlagert. In Singapur hat sich das verwaltete Vermögen seit 2001 auf 1,4 Billionen Singapur-Dollar (870 Milliarden Euro) verfünffacht. Doch nun folgt der Stadtstaat dem Vorbild Liechtensteins: Im Herzen der Bank- und Offshore-Branche in Asien ist es ab dem 1. Juli strafbar Gewinne aus Steuerhinterziehung zu waschen.

„Einige Europäer stehen vor großen Problemen“
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12 Kommentare zu "Steueroase: Liechtenstein verliert die Superreichen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • @ Nonglee

    Ihre Aussage erscheint mir wenig plausibel zu sein -> "Wenn sich die Reichen nicht abseilen würden, würden die
    abhängig Beschäftigten keinen Cent weniger Steuern zahlen."?

    Anders würde ein Schuh draus werden: Wenn die Reichen ihre Steuern korrekt begleichen würden und Steuerverschwendung durch Beamte, Minister und andere politisch Verantwortliche bestraft würde, würde es uns allen in Deutschland besser gehen. Das setzt natürlich Regeln und Disziplin voraus, die eingehalten werden müssten.

    Dass sich jeder Reiche sein eigenes Steuerrecht zusammen basteln darf, weise ich mit Hinweis auf die bestehenden Steuergesetze sowie das kürzliche BGH-Urteil in Bezug auf Steuerhinterziehung über 1 Mio. EUR (-> Haftstrafe) scharf zurück.

    Es ist schon merkwürdig, dass sich Menschen aus dem rechtskonservativen, neoliberalen Lager auf der einen Seite immer als die großen Deutschen / Nationalen aufspielen (fröhlich die Nationalhymne auf ihren Parteitagen singen (CDU)) und im gleichen Atemzug Deutschland den Dolch in den Rücken stechen (unschöner Begriff, ich weiß (Dolchstoßlegende).

    Die Zeiten in denen CDU und FDP ihre Wahlkämpfe mit Geldern aus schwarzen Kanälen in der Schweiz und Liechtenstein bestreiten müssen endgültig vorbei sein.

    Nun gibt jetzt für Reiche auch keine weiteren sicheren Zufluchtsorte mehr; also sollten diese Leute ihre Nerven schonen und nicht immer nur "auf der (Steuer-) Flucht" sein!

  • @ karstenberwanger: Herr "Berwanger" - falls Sie tatsächlich so heißen - Sie übertreiben wieder einmal maßlos und verzerren die Realität. Die Steuerquote hat in Deutschland mit 22,10% (Stand 2010, OECD) einen historischen Tiefststand erreicht und und muss dringend angehoben werden um die Ausgaben des Staates zu decken. Die Anhebung des Einkommensteuerspitzensatzes ist die gerechteste und volkswirtschaftlich beste Form dies zu tun. Ob Sie persönlich mit einer konkreten Mittelverwendung einverstanden sind oder nicht, ist irrelevant. Die Zahlung von Steuern ist eine Pflicht und keine freiwillige Angelegenheit wie Parteispenden. Verfassungsrechtlich gesehen, endet diese Pflicht erst dann, wenn der Bürger nach dem Abzug der Steuerlast weniger als der Sozialhilfesatz verbleiben würde. Dies ist aber im bestehenden System grundsätzlich ausgeschlossen, da der Einkommenssteuergrundfreibertrag so bemessen ist, dass er über dem Äquivalenzsozialhilfesatz liegt, welcher unter Berücksichtigung der Verbrauchssteuern definiert, wie viel ein Mensch in diesem Land braucht um „menschenwürdig“ leben zu können. ALSO: Wenn in der Politik Typen wie Sie den ALG II-Empfängern „die Stütze“ neiden und kürzen, verbreitern sie automatisch den rechtlichen Bewertungsspielraum für die Einkommensteuererhebung.
    Auch schwere Fehlentscheidungen oder gar kriminelles Fehlverhalten von Politikern entschuldigt eigenen strafbaren Handlungen nicht, weder rechtlich noch moralisch.
    Vollkommen lächerlich ist es nun aber, wenn Sie Renten- oder Krankenversicherungsbeiträge implizit als Ausdruck von „Raubrittertum“ bezeichnen.
    Sozialversicherungsbeiträge sind Ausdruck einer paternalistischen Gesetzgebung, die von einer - mehr als verfassungsgebenden - Mehrheit in Volk und Politik (einschließlich mir) seit über 100 Jahren gewünscht wird.
    Insofern stellen sich Ihre Äußerungen insgesamt als Ausdruck eines anti-sozialen Querulantentums dar.

  • @Justitius
    Wenn sich die Reichen nicht abseilen würden, würden die
    abhängig Beschäftigten keinen Cent weniger Steuern zahlen.
    Es würden bei Beamten und Poltikern nur noch mehr die Sektkorken knallen in Anbetracht der Pensionserhöhungen.
    Der Rest würde schon irgendwie versiebt werden können.
    Solange in diesem Land eine solche Neidgesellschaft besteht, werden die Politiker unverholen weiter Steuer erhöhen und die Unterschicht wird weiter jubeln. Andersrum würde ein Schuh draus werden: Steuerverschwendung bestrafen, Steuermodell nach Schweizer Vorbild. Dann würden auch die Reichen Steuern bezahlen.

  • @Justizius

    ich muss da den @karstenberwanger unterstützen.
    ein bankgeheimnis muss wieder verfassungsrang haben, auch in deutschland.
    der staat muss sich aus den persönlichen dingen der menschen heraushalten.
    kriminell gelder müssen selbstverständlich identifiziert werden, dazu kann man aber andere regeln schaffen.

    und zu der these, dass der staat geld braucht um staatsaufgaben zu bezahlen, da stimme ich ihnen zu.

    aber z.b. die elbphilharmonie hat hunderte mal mehr schaden verursacht als ein hoeness, der flughafen berlin ebenfalls.
    denken sie an den nürburgring oder s21.
    es ist nicht aufgabe des steuerzahlers die machenschaften krimineller politgangster und bankenretter zu bezahlen.

    die steuersysteme müssen so gestaltet/vereinfacht werden, dass es den begriff steuerhinterziehung von privatpersonen gar nicht gibt, dann ist auch ein bankgeheimnis nicht hinderlich.
    steuern könnten bespielsweise auf konsum und konzerngewinne umgelegt werden und private einkommensteuern komplett abgeschafft werden. das würde auch die staatliche beamtenmafia komplett entschlacken bzw. zu 90 prozent überflüssig machen.

  • @ karstenberwanger

    Ich glaube, dass wir uns darüber einig sind, dass die gigantische Verschwendung von Steuergeldern u.a. ein Grund für die hohe Steuerlast ist. Mir wäre es persönlich auch lieber, wenn endlich Konsequenzen aus dem Fehlverhalten von Beamten und Ministern gezogen würden (frei nach dem Motto: Dein Haus, dein Auto, Deine Yacht werden jetzt zugunsten der Staatskasse eingezogen).

    Die meisten, bis auf die 8 Mio. überschuldeten, privaten Haushalte sind ja gut organisiert und tragen die Hauptlast bei den Steuern und Abgaben (ca. 31 Mio. abhängig Beschäftigte). Den Rest machen Transfereinkommensbezieher, Arbeitslose, Selbständige, Kinder, Rentner usw. aus.

    Das man mit dieser Struktur, vor dem Hintergrund der durch Polit-Mismanagement verursachten explodierenden Kosten, keinen Staat mehr machen kann, versteht sich von selbst.

    Noch weniger natürlich, wenn sich zudem auch noch die Reichen abseilen ...

  • @Justizius

    Ich stimme ihnen absolut zu dass gewisse Aufgaben die der Staat zu erledigen hat, finanziert und finanziell eingefordert werden müssen!

    Wenn mir jedoch jemand erzählt dass GERADE DIESER STAAT von seinen Bürgern die Hälfte des Einkommens abzwacken will weil er darauf angewiesen wäre, dann muss ich sagen NO!!! Weder reich noch arm....NIEMAND muss hier 50% Steuern und Abgaben bezahlen, das grenzt an einer perversen Form des Raubrittertums und ist völlig absurd!

    Zeitgleich werden Regierungskomiker für Dinge wie hunderte Milliarden in die EU pumpen, Flughafen Berlin, Einwanderer die nichts und wieder nichts tun und keine Aussichten hier haben aber finanziert werden müssen, und und und nicht bestraft sondern sie werden mit einer lebenslangen Rente belohnt von der ein "normaler" Bürger der zig Jahre gearbeitet hat, nur träumen kann!

    Was in Deutschland passiert, egal ob reich oder arm, ist ein Zirkusauftritt in dem die hypnotisierten Zuschauer nach Strich und Faden ausgenommen, bestohlen und betrogen werden. Wir bezahlen 70% Steuern an einer Tankstelle, zahlen NEbenher irgendwelche dubiosen Umweltplaketten, sollen bald bis 70 arbeiten und müssen uns überlegen wie wir einen Zahnarzteingriff finanzieren können...DAS GEHT NICHT!!!

    Ich bin nicht für irgendwelche Reichen sondern dafür dass jeder der etwas tut, entlohnt wird um ein geregeltes Leben führen zu können ohne ständige Einmischungen des Staates.....50% Abgaben und Steuern, sind nicht nur eine bodenlose Frechheit, sondern ein Eingriff in JEDEN HAushalt der sich zur Arbeit bewegt und er ist nicht gerechtfertigt in dieser absurden Höhe!!

  • Aha, Ingvar Kamprad ist also der fünftreichste Mensch der Welt mit 54,6 Mrd. Dollar Vermögen. Na sowas... Wer schreibt beim Handelsblatt eigentlich? Abgesehen von den dramatisch vielen Wortwiederholungen, Interpunktions- und Satzbaufehlern, steht bei Euch nur noch Unfug. Meine iphone App lösche ich jedenfalls. Bezahlt Eure Redakteure mal besser!

  • @ karstenberwanger

    Schön, dass Sie sich permanent zum Anwalt der Reichen machen. Das habe ich bereits wiederholt in den Kommentaren der HB gelesen. Das alles ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass auch ein Staat (genauso wie nebenbei bemerkt ein Wirtschaftsunternehmen) einen bestimmten Mindestumsatz (in diesem Fall aus Steuern, Abgaben etc. bestehend) benötigt, um seine Aufgaben (z.B. für Soziales, Infrastrukturen, Verteidigung usw.) wahrnehmen zu können. Ansonsten würde der Staat, wie zum Ende der Weimarer Zeit, untergehen. Und das wollen wir doch sicher alle nicht, oder?

    Daran jedoch, nämlich an den Abgaben, wollen sich diese Eigennützlinge nicht beteiligen.

    Aber alle Segnungen mitnehmen.

  • Justizius: ( Justitius ist korrekt !) sind jammern erbaermlich !

  • Ein frommer Wunsch der "Einknicker" Lichtenstein und Schweiz. Da ist nichts mit Weissgeldststragie. In Lichtenstein fallen die Immobilienpreise und auch in der Schweiz werden wohl Taschenmesser die ueberragende Rolle der Zukunft spielen. Selbstverstaendlich nach einer jahrelangen Uebergangsphase. Milliarden zu verlagern dauert. Aber das arrogante Lichtenstein und die Widmer-Schlumpf Schweiz sind gerade dabei die Quittung fuer schmieriges Handeln zu bekommen. Beide werden in die internationale Bedeutungslosigkeit verschwinden und die Scharfmacher aus Deutschland sind trotzdem bankrott. Ja so runiert man ein Ventilsystem, welches dringend notwendig ist. Germanen sind einfach ungehobelte Wilde.

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