Dispokredit Jeder fünfte Bankkunde überzieht sein Konto

Ein Dispo-Kredit ist der bequemste Weg immer flüssig zu bleiben. Wer sein Girokonto überzieht muss noch immer Zinsen zahlen.
Berlin Nur knapp jeder fünfte Bankkunde mit einem Dispokredit nutzt diesen einem Bericht zufolge auch. Überziehen diese Kunden ihr Girokonto, beläuft sich das Minus im Jahresdurchschnitt auf 1043 Euro, wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag unter Berufung auf eine Untersuchung der Frankfurter FMH-Finanzberatung und des Düsseldorfer Finanzexperten Udo Keßler berichtete.
96 Prozent der Bankkunden sind demnach diszipliniert und halten den Disporahmen, den ihnen die Bank eingeräumt hat, ein. Nur jeder 25. Dispo-Nutzer verschulde sich über die Obergrenze hinaus und nehme dafür weitere üppige Zinszuschläge in Kauf, berichtete die Zeitung weiter.
Die Untersuchung zeige zudem, dass viele Banken immer noch zweistellige Dispo-Zinssätze verlangen, berichtete die Zeitung weiter. Im Juli 2013 lag der durchschnittliche Dispozins, den die FMH-Finanzberatung wöchentlich bei ausgewählten Instituten ermittelt, bei 10,45 Prozent. Ende Juli 2014 lag der Wert demnach bei glatten zehn Prozent. Auch die Zinszuschläge bei einer Überziehung des Dispo seien mit bis zu 5,5 Prozent immer noch sehr hoch.
Dispo- und Überziehungszinsen werden fällig, wenn ein Bankkunde kein Geld mehr auf dem Girokonto hat, es aber weiter belastet wird und ins Minus rutscht. Zunächst gewährt die Bank in der Regel einen Dispositionskredit - kurz: Dispokredit oder Dispo. Dieser ermöglicht eine begrenzte Überziehung. Limit sind oft zwei oder drei Monatsgehälter. Für Überziehungen in diesem Rahmen gilt der Dispozinssatz. Wird das Konto über diesen Rahmen hinaus überzogen, fallen Überziehungszinsen an. Diese liegen in der Regel mehrere Prozentpunkte höher.
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Es handelt sich um kein Ausnutzen einer Notsituation. Ein Dispo verursacht immens hohe Kosten in der Bank und hat auch 0,0 mit den Sparzinsen zu tun. Kurzfristige, jederzeitige Verfügbarkeit kostet Geld. Das ist so. Eine Taxifahrt ist auch teurer als eine Busfahrt.
Für Dispo-Inanspruchnahme gibt es viele Gründe -selbst in kleineren Unternehmen-, teils selbstverschuldet/dumm, teils aus zeitweiser,unvermeidbarer Verlegenheit. Für alle aber gilt die Tatsache, dass es ein gieriges Ausnutzen der Banken in einer "Notsituation" ist,bei der die Spargelder von Millionen zum über 20zig-fachen %-Satz an die gleichen Bürger wieder ausgeliehen werden. Der einzige Ausweg wäre eine dauerhafte, verhälnismäßige Koppelung des Sparzinses an die Dispo Zinsen. Aber dies umzusetzen sind selbst die Sozialisten nicht in der Lage.
Zu den Begrifflichkeiten:
Die Inanspruchnahem eines Dispos ist keine Überziehung!
Beispiel: Dispokredit 1.000,- Euro:
Kontostand bei -500,- Euro: Inanspruchnahme des Dispos
Kontostand bei -1.100,- Euro: ausgeschöüfter Dispo zzgl. 100,- Euro Überziehung.
Ein Beleg für meine Argumente in der bisher schon so oft geführten Diskussion: Der Dispozins ist nicht Ursache der Überschuldung von Haushalten. 1.043,- Euro durchschnittliche Inanspruchnahme bei 10,45 % Durchschnittszins ergibt 108,99 Euro JAHRESzins. Da ist bei einigen die monatliche Handyrechnung höher.