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DIW-Studie für 2003 bis 2013 Inflation frisst Vermögen der Deutschen auf

Die Nettovermögen der Deutschen sind zwischen 2003 und 2013 deutlich gesunken. Ein Grund dafür ist die Entwicklung der Gebäudewerte. Doch eine große Rolle spielt auch die schlechte Anlagestrategie.
19.08.2015 - 14:18 Uhr 3 Kommentare
Die Deutschen haben Geld verloren. Quelle: dpa
Sparschweine

Die Deutschen haben Geld verloren.

(Foto: dpa)

Frankfurt Wenn die Bundesbank die neuesten Zahlen zum Vermögen der Deutschen präsentiert, ist das Staunen meist groß. Das Geldvermögen der Deutschen steigt stetig an. Aktuell besitzen die privaten Haushalte mehr als fünf Billionen Euro. Davon lagern etwa zwei Billionen auf Tages-, Festgeld- und Sparkonten oder als Bargeld.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit – tatsächlich werden die Deutschen ärmer, verkündet jetzt das das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Zwar steigen die Kontostände, doch das Geld ist weniger wert. „Berücksichtigt man die Inflation, haben die Privathaushalte zwischen 2003 und 2013 fast 15 Prozent ihrer Nettovermögen verloren – das entspricht im Durchschnitt gut 20.000 Euro“, so die Forscher. Basis für die Untersuchung waren Daten aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes.

Goldene Regeln für den Vermögensaufbau
realistische ziele definieren
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1. Realistische Ziele definieren

Wozu soll das Vermögen dienen? Wollen Sie sich Wünsche wie die das schicke Auto oder teure Reisen erfüllen, oder geht es eher um die eigene Immobilie oder Altersvorsorge? Von der Antwort auf diese Fragen hängt ab, wie viel Vermögen sie brauchen und welche Anlageform sich letztlich anbietet.

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sparbudget erfassen
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2. Sparbudget erfassen

Zunächst gilt es, das Budget für die Geldanlage realistisch einzuschätzen. Ist schon Geld verfügbar, sollten Sparer prüfen, ob und wie lange sie gegebenenfalls darauf verzichten können. Denn je länger das Geld ungestört Rendite abwerfen kann, umso besser klappt der Vermögensaufbau. Sollten etwa Neuanschaffungen oder größere Ausgaben in absehbarer Zeit anstehen, sollten Sie dafür schon mal Geld zurücklegen oder zumindest schnell verfügbar halten. Ist keine Grundstock vorhanden, gilt es zunächst monatliche Einnahmen und Ausgaben in einer Übersicht zu erfassen und so das für den Vermögensaufbau zur Verfügung stehende Budget zu ermitteln.

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3. Risikoschutz und eiserne Reserven

Bevor jeder freie Euro in die Sparpläne gesteckt wird, sollten Anleger prüfen, ob ausreichend Liquiditätsreserve für unvorhergesehene Ausgaben vorhanden ist. Allgemein sind mindestens drei Nettoeinkommen auf dem Tagesgeldkonto empfehlenswert. Zudem sollten wesentliche existenzielle Risiken wie Haftpflicht, Hausrat oder Arbeitslosigkeit, Unfall, und Todesfall abgesichert sein. Das ist insbesondere für die Hauptverdiener von Familien wichtig.

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4. Risikoneigung hinterfragen

Steht fest, welche Beträge angelegt werden können, ist die eigene Risikoneigung einzuschätzen. Generell sind höhere Renditechancen mit größeren Risiken verbunden. Die zentrale Frage lautet, welche Verluste Sie bereit sind hinzunehmen, wenn sich dadurch die Chance auf eine höhere Rendite eröffnet. Dabei spielt der Anlagehorizont eine wesentliche Rolle.

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5. Anlagehorizont im Blick behalten

Wer sein Vermögensaufbauziel erst in vielen Jahren erreichen will und Verluste aussitzen kann, kann auch höhere Risiken eingehen. Dann können etwa Verluste an den Börsen über die Jahre mit der Erholung der Märkte wieder ausgeglichen werden. Je näher der Zeitpunkt der Zielerreichung rückt, umso konservativer und damit risikofreier sollte das Vermögen angelegt sein. Wer etwa für die Altersvorsorge spart, kann zunächst noch einen großen Anteil in riskantere Anlagen wie Aktien stecken und diesen Anteil im Laufe der Jahre allmählich in Rentenpapiere umschichten, bei denen das Verlustrisiko geringer ist.

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6. Anlageinstrumente clever auswählen

Sicher und kurzfristig verfügbar ist etwa das Tagesgeldkonto, dafür liegt die Rendite oft unterhalb der Inflationsrate. Fonds und Rentenpapiere bieten bessere Chancen, aber auch Verlustrisiken. Bei Aktien können Kurse stark schwanken, bei Unternehmenspleiten droht Totalverlust. Und mit einigen hochspekulativen Finanzinstrumenten wie bestimmten Zertifikaten können die Verluste sogar den Kapitaleinsatz übersteigen. Dafür winken hohe Gewinne, wenn es gut läuft. Wer monatlich Geld in den Vermögensaufbau stecken will, ist in aller Regel mit Renten-, Fonds- oder Aktiensparplänen gut beraten. Generell gilt: Informieren Sie sich gründlich, lesen Sie das Kleingedruckte und kaufen Sie nur, was sie auch verstehen.

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nicht alle eier in einen korb legen
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Die alte Börsenweisheit "Nicht alle Eier in einen Korb legen" stösst derzeit an Grenzen.

Bild: Marcel Stahn für Wirtschaftswoche


Ein ähnliches Ergebnis ergibt eine zweite Datenquelle: Auch dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) zufolge seien die realen Nettovermögen der Privathaushalte in den Jahren 2002 bis 2012 um mehr als elf Prozent gesunken. Dabei sei die Sparquote von meist mehr als neun Prozent jährlich konstant geblieben.

Grund für den Vermögensverlust ist nach Angabe der Studienautoren Markus Grabka und Christian Westermeier vor allem die schwache Wertentwicklung selbstgenutzter Immobilien. Mitverantwortlich sei aber auch das Anlageverhalten der Deutschen: „Viele Menschen investieren ihr Vermögen bevorzugt in risikoarme, dafür aber renditeschwache Anlagen wie Sparbücher, Girokonten, Bausparverträge oder Riesterrenten, die oftmals nicht einmal die Inflation ausgleichen“, sagt Grabka.


Das SOEP ist besonders aufschlussreich, weil dafür in regelmäßigen Abständen dieselben Personen Auskunft über ihr Vermögen geben. Dabei zeigte sich, dass von 2002 bis 2007 und von 2007 bis 2012 jeweils rund 40 Prozent der Erwachsenen real Vermögen verloren haben. Bei gut einem Achtel blieb es nahezu unverändert, während knapp 45 Prozent der Personen ihr Vermögen real steigern konnten. Den stärksten Zuwachs verbuchten die 30- bis 39-Jährigen, die im Mittel in beiden Zeiträumen zwischen 8.000 und 9.000 Euro hinzugewannen.

Bewertungsunterschiede bei Immobilien
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3 Kommentare zu "DIW-Studie für 2003 bis 2013: Inflation frisst Vermögen der Deutschen auf"

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  • Absolut richtig.
    Die Zahlen des Bundesamtes für Statistik sind, waren und werden weiterhin geschönt.
    Ob Rentenzuwachs (wo + welche) zumal es sich hierbei um B r u t t o r e n t e n handelt, Inflationsraten, Migrantenzahlen, Zwangsverrentung bei Langzeitarbeitslosen, dem Einkommen der Staatsdiener, Bestechungsgelder durch Lobbyisten, alle Zahlen stimmen nicht. Man kann auch von gezielter Desinformation des deutschen Bundesbürger sprechen oder gar von Lug und Betrug.
    Alles zum Wohle des Bundesbürgers. Lauthals Lachen ist angesagt, falls es nicht im Halse stecken bleibt.
    Ach, beinahe vergessen:, die unendliche Griechenlandmärchenstunde.

  • Inflation? Mir egal, ich habe kein Vermögen.

  • "Viele Menschen investieren ihr Vermögen bevorzugt in risikoarme, dafür aber renditeschwache Anlagen wie Sparbücher, Girokonten, Bausparverträge oder Riesterrenten, die oftmals nicht einmal die Inflation ausgleichen“

    Alles klar, Schuld sind natürlich die dummen Bürger, nicht die Lügen der Politiker, der Euro ist so hart wie die DM. Mit einer harten Währung, hat das Anlageverhalten jahrzehntelang Sinn gemacht ("Sozialdividende" durch aufgewertete DM). Da die Bürger aber den größten Fehler ihres Lebens machten und den inkompetenten Politdummschwätzern vertrauten, haben sie zu dem Schaden nun auch noch den Spott.

    Wäre mal spannend wie sich das Vermögen in den ach so armen Weichwährungsländern im Süden (inkl. Frankreich) im selben Zeitraum entwickelt hat.

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