Girokonto Wo sich der Kontowechsel lohnt

Der Kontowechsel lohnt sich, vor allem da zuletzt wieder einige Kreditinstitute ihre Preise nach oben geschraubt haben.
Frankfurt Bei Bankgeschäften sind die meisten Menschen ziemlich bequem. Sie regen sich zwar regelmäßig auf, wenn die Hausbank mal wieder die Kontoführungsgebühren abbucht – wohl wissend, dass es das Girokonto anderswo auch kostenlos gibt. Doch deshalb den Anbieter zu wechseln, kommt den meisten Bankkunden nicht in den Sinn. Zu hoch erscheint die Hürde, dem Arbeitgeber, dem Stromanbieter, dem Sportverein und allen anderen, die die Daten brauchen, die neue Kontoverbindung mitteilen zu müssen.
Doch der Wechsel lohnt sich, vor allem da zuletzt wieder einige Kreditinstitute ihre Preise nach oben geschraubt haben. Max Herbst von der FMH Finanzberatung rät: „Spätestens wenn eine Bank die Gebühren fürs Girokonto anhebt, sollten Kunden über einen Wechsel nachdenken – da dies mittlerweile viel einfacher geworden ist als man denkt.“
So hat Herbst untersucht, welche Banken nicht nur ein kostenloses oder sehr günstiges Girokonto, sondern auch gleich noch den passenden Wechselservice dazu anbieten. Demnach schneiden beispielsweise die Online-Girokonten von DKB Deutsche Kreditbank und ING Diba besonders gut ab. Mehr Informationen zu günstigen Konten bietet der Handelsblatt Girokonten-Vergleich. Die Datenbank enthält auch Kontoführungsgebühren, Entgelte für Kreditkarten sowie Dispo- und Guthabenzinsen und zeigt so, wo sich sparen lässt.
Einige Banken arbeiten beim Wechselservice inzwischen mit einem Fintech zusammen. Die drei Firmen, die auf dem Gebiet professionell unterwegs sind, sind Fino, FinReach und die Arvato-Tochter Kontowechsel24. „Die Unterschiede beim Wechselservice sind beträchtlich. Während der Kontowechsel bei manchen Instituten komplett automatisch funktioniert, muss der Kunde bei anderen Banken noch selbst die betroffenen Institute anschreiben“, konstatiert FMH-Experte Max Herbst.
Banken, die bisher keine bequeme Lösung für den Kontowechsel bieten, sehen aber selbst Nachholbedarf. Zu den Geldhäusern, bei denen Kunden zwar ein kostenloses Girokonto bekommen, aber den Auftrag für den Kontowechsel schriftlich zusenden müssen, zählt die Norisbank. „Dies wollen wir zukünftig aber ändern. An einem entsprechenden Online-Service arbeiten wir bereits mit einem Partner“, erklärte ein Sprecher.