Eine empirische Analyse der FOM Hochschule hat das Anlageverhalten von jungen Bankkunden und Berufseinsteigern untersucht. Dazu wurden 322 Personen befragt. Mehrfachnennungen waren möglich.
Kaum einer der Befragten war nicht in irgendwelchen Anlagen investiert. Lediglich ein Prozent halten ihr Geld unter der Matratze.
Obwohl das Zinsumfeld derzeit sehr unattraktiv ist, haben immerhin sechs Prozent ihr Geld in Staatsanleihen angelegt.
Zertifikate gehören zu den komplizierteren Produkten. Sieben Prozent investieren in diese Anlageform. Die niedrige Zahl begründet sich durch die selbstkritische Haltung der jungen Leute gegenüber ihrem Finanzproduktverständnis. Ein Großteil der Befragten hält ihren Wissenstand über Finanzprodukte für unzureichend.
Der große Gold-Hype der vergangenen Jahre ist zu Ende. Auch bei den anderen Edelmetallen lässt die Entwicklung zu wünschen übrig. Nur noch 13 Prozent der Befragen halten ihr Geld in Edelmetalle.
Investitionen in ETFs haben sich in den vergangenen Jahren gelohnt. An den Profiten hatten 13 Prozent der jungen Berufseinsteiger einen Anteil.
Unternehmensanleihen gehören mit 17 Prozent zu den weniger beliebten Anlageformen der Befragten.
Auch in Immobilien halten sich die Geldflüsse junger Menschen mit 19 Prozent in Grenzen. Wohl auch, weil diese Anlageform ein hohes Startkapital erfordert.
Je sicherer die Geldanlage, desto höher die Neigung in diese Produkte zu investieren. Dies gilt nicht nur für die älteren Bürger des Landes. Auch junge Menschen neigen dazu – selbst wenn diese Anlageformen, wie zum Beispiel die Kapitallebensversicherung (24 Prozent), kaum Renditen abwerfen.
Geld anlegen und sich darum nicht weiter kümmern. Sorglosigkeit spielt bei den jungen Anlegern eine große Rolle. 25 Prozent legen ihr Geld in Festgeldkonten an.
Ein größere Sprung ist bei Fonds zu verzeichnen. 43 Prozent der jungen Bankkunden investieren ihr Geld in Fonds.
Das gute alte Sparbuch. Selbst in Zeiten niedriger Inflation eigentlich eine Geldentwertungsmaschine. Dennoch halten rund 43 Prozent der Befragten ihr Geld in Sparbüchern.
In diese konservative Anlageform sind immerhin 44 Prozent investiert.
Zur Vorsorge neigen 48 Prozent der jungen Menschen ihr Geld in Riester- und Rürupprodukte. Über den Nutzen dieser Anlageformen streiten sich die Ökonomen. Viele kritisieren die hohen Kosten und zugleich dürftigen Renditen für derartige Produkte.
Auf Platz zwei schaffen es die Aktien. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um gut 20 Prozent auf 49 Prozent. Die Daten zeigen, dass die Teilnehmer der Befragung versuchen an der positiven Kapitalmarktentwicklung zu partizipieren.
Was für die Sparbücher gilt, gilt auch für das Tagesgeld. Derzeit bieten die Banken kaum noch mehr als 1,5 Prozent Rendite an. Bei einer durchschnittlichen Inflation von 1,6 Prozent verliert das Geld also real an Wert. Dennoch halten die jungen Befragten an diese Anlageform fest. Mit großem Abstand (77 Prozent) ist das Tagesgeld die beliebteste Geldanlage.
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