1,25 Prozent – so viel (oder wenig) Verzinsung garantieren deutsche Lebensversicherer Neukunden ab dem 1.1.2015. Zuvor lag der Garantiezins noch bei 1,75 Prozent (ab 2012) beziehungsweise 2,25 Prozent (ab 2007). Bei Abschluss zwischen 2004 und 2006 lag der Satz bei 2,75 Prozent. Versicherte, die zwischen den Juli 2000 und Ende 2003 abgeschlossen haben, können mit einem Garantiezins von 3,25 Prozent rechnen. Zwischen Juli 1994 und Juni 2000 betrug der Garantiezins noch vier Prozent.
Die Höhe des Garantiezinses wird regelmäßig vom Bundesfinanzministerium überprüft. Der Satz darf nicht mehr als 60 Prozent des Mittelwertes des Anleihezinses der vergangenen zehn Jahre betragen. Wegen des aktuell niedrigen Zinsumfeldes war der bisherige Satz nicht mehr haltbar.
Der Garantiezins wird nicht für die Beiträge, sondern nur für den Sparanteil gewährt. Damit liegt die Beitragsrendite bezogen auf den Garantiezins ab 2012 je nach Kostenquote der Versicherer aber deutlich unter 1,75 Prozent. Ein Inflationsausgleich durch den Garantiezins wird gleichzeitig schwerer. Versicherte müssen daher auf eine attraktive Gewinnbeteiligung der Gesellschaften hoffen.
Neben dem Garantiezins bestimmt vor allem die Überschussbeteiligung die Rendite. Auch dieser Satz sinkt. Für die Jahre 2012, 2013, 2014 und 2015 senkten die meisten Gesellschaften ihre Überschussbeteiligung. Wenn der Vertrag endet, kommen noch ein Schlussbonus und eine Beteiligung an den stillen Reserven hinzu. Aus diesen Werten ergibt sich die Gesamtverzinsung.
Die Verzinsung bezieht sich nur auf den Sparanteil der Beiträge. Was letztlich übrig bleibt, hängt daher auch an den Kosten für Abschluss und Verwaltung. In Zukunft wird die Auswahl kostengünstiger Versicherer noch wichtiger.
Keine. Die höheren Garantiezinsen aus alten Verträgen gelten weiter.
Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) erklärt zur Absenkung des Garantiezinses auf 1,25 Prozent: „Sie sollten ihre Entscheidung, ob sie in Form einer Kapitallebensversicherung, einer privaten Rentenversicherung oder einer Riester-Rente die immer wichtiger werdende ergänzende Altersversorgung betreiben, nicht von der Höhe des „Garantiezinses“ abhängig machen. Vielmehr bleibt die Lebensversicherung auch nach einer möglichen Absenkung des „Garantiezinses“ attraktiv. Sie kombiniert neben Sicherheit und Rendite auch Risikoschutz und die Möglichkeit einer lebenslangen Rente, egal wie alt man wird.“
Das steht erst einmal nicht zur Debatte, kann aber langfristig angesichts des niedrigen Zinsniveaus nicht ausgeschlossen werden.
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Für risikoscheue Sparer kann der Abschluss trotz niedriger Renditen weiterhin attraktiv bleiben. Die Kosten müssen allerdings niedrig sein, die Verzinsung hoch und die bilanzielle Situation der Gesellschaft stabil. Die grundsätzlichen Nachteile bleiben aber. Bei einer vorzeitigen Kündigung verschenken Kunden in der Regel viel Geld. Die Produkte bleiben im Vertrieb häufig intransparent, das gilt auch für die Kosten.
Auch für die Anlagepolitik der Gesellschaften können wegen der Finanzkrise ungeahnte Risiken entstehen, etwa bei einer Ausfallwelle am Anleihemarkt. Eine steigende Inflation ist wegen der niedrigen Verzinsung und der mangelnden Flexibilität ebenfalls Gift für die Versicherten.
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Am Jahresende fällt der Zins zur Berechnung der Zinszusatzreserve unter die 3% Marke. Damit müssen nun auch Nachreservierung für die 3% "Garantie"-Verträge gebildet werden. Da viele Gesellschaften ca. 70% Ihre Bestandverträge mit 3% und mehr verzinsen müssen/sollten, dürfte zum Jahresende das Eigenkapital dieser Versicherer aufgebraucht sein. 2016 wird also das Jahr, wo selbst die Garantieversprechen nicht mehr eingehalten werden können!
Geld ist das staatliche anerkannte Zahlungsmittel was derzeit auf Euro lautet. Könnte aber auch jederzeit abgeändert werden zum Beispiel auf Rubel, Silber, Gold, Arbeitskraft, .... je nach dem was eine Gesellschaft als "werthaltig" definieren möchte. Der Mangel an Geld ergibt sich zum einen aus der Nicht-Mitschöpfung des Zinses nebst Zinseszinsen und zum anderen an der Abgabe der Geldschöpfung an die Banken. Es könnte relativ einfach behoben werden, wenn das Volk sich eine entsprechende Regierung geben würde.
Entschuldigung. War ein blöder Kommentar (mit 'ner noch blöderen Frage, schon klar). Sorry, wollte wirklich niemanden beleidigen.
Außerdem kann die Frage sicher jeder, der schon mal mit einem Mangel daran (Geld) zu kämpfen hatte, oder deswegen gar dauerhaft daran gehindert ist, ein menschenwürdiges Leben zu führen, erschöpfend beantworten.
Stelle ich die Frage mal anders: Wie definiert sich dessen Wert eigentlich (der des Geldes?!
Eine einigermaßen plausible, v.a. aber halbwegs verständliche Antwort darauf würde mich jetzt wirklich SEHR interessieren.
Wahrscheinlich nicht nur mich, sondern auch noch andere Nicht-Wirtschaftswissenschaftler....
Ta, ta, ta.
Geld.
Whazat?