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Lebensversicherung Neue Senkung beim Garantiezins?

Das historische Zinstief trifft Lebensversicherte hart. Der Höchstrechnungszins, Basis für die garantierte Rendite einer Police, musste bereits mehrfach gesenkt werden. Droht nun ein weiterer Zinsschritt nach unten?
13.01.2015 - 08:27 Uhr 7 Kommentare
Ebenso beliebt wie renditeschwach: Die Lebensversicherung. Quelle: dpa

Ebenso beliebt wie renditeschwach: Die Lebensversicherung.

(Foto: dpa)

Frankfurt Es geht um Renditen von Staatsanleihen und mathematische Formeln: Wenn sich in den nächsten Wochen Versicherungsmathematiker Gedanken über die Entwicklung des Garantiezinses bei klassischen Lebensversicherungen machen, hat das Folgen für Verbraucher.

Das Bundesfinanzministerium entscheidet unter anderem auf Grundlage der Empfehlung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) über die Höhe des Garantiezinses für Neuverträge. Seit geraumer Zeit kennt er nur eine Richtung - abwärts: Seit Jahresanfang liegt er bei mageren 1,25 Prozent, in der Spitze konnten Versicherte mit bis zu vier Prozent rechnen.

Stephan Kalb, Teamleiter der deutschen Versicherungsanalyse bei der Ratingagentur Fitch hält eine Änderung des Garantiezinses - auch Höchstrechnungszins genannt - vor 2017 für unwahrscheinlich. In der Vergangenheit sei der Zins maximal alle drei Jahre angepasst worden, auch weil der Aufwand für die Umstellung der IT bei den Versicherern hoch sei. Und: „Der Branche ist daran gelegen, dass die Rückzahlung der eingezahlten Beiträge am Ende der Vertragslaufzeit erreicht wird. Bei einem Rechnungszins unter 1,0 Prozent wird das sehr schwierig.“

„Nach der gerade erst zum 1.1.2015 erfolgten Absenkung hat derzeit niemand Interesse, den Garantiezins sofort wieder zur Diskussion zu stellen“, sagt auch Reiner Will, Geschäftsführer der auf die Branche spezialisierten Ratingagentur Assekurata. Auf Basis der Berechnungsmethodik dürfte sich vor 2017/2018 kein Handlungsfeld ergeben. Das Thema werde aber auf der Tagesordnung bleiben. „Denn das Niedrigzinsumfeld beherrscht weiter das Geschehen am Markt.“

Nicht nur Sparer leiden unter den anhaltenden Zinsflaute, sondern auch die Lebensversicherer. „Wir sind Akteure am Kapitalmarkt und bewegen uns nicht losgelöst davon“, heißt es beim Branchenverband GDV. Im Kampf gegen Mini-Inflation und Wirtschaftsflaute hat die Europäische Zentralbank die Märkte mit Geld geflutet. Staatsanleihen mit guter Bonität, in denen das Geld der Assekuranzen vor allem steckt, werfen kaum noch was ab.

Sinkt der Garantiezins?
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7 Kommentare zu "Lebensversicherung: Neue Senkung beim Garantiezins?"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wenn jemand erhaltenes Geld nicht mehr zurückzahlen kann, dann ist er pleite oder eine Bank oder Versicherung.

    Bei Banken heißt es dann, dass sie negativ Zinsen zahlen.

    Bei Versicherungen ist es etwas komplizierter. Ihnen wird das Vermögen der Versicherten, ihr Anspruch an den Bewertungsreserven, per Gesetz (Lebensversicherungsreformgesetz) übertragen. Es musste per Gesetz geschehen, weil die Sache selbst den Tatbestand der Untreue erfüllt. Dieses Gesetz legalisiert also einen an sich strafbaren Umstand.

    Sicher gibt es eine Aufsichtsbehörde, eine Dienstaufsichtsbehörde, die BAFin. Aber die funktioniert nicht, genauer funktionierte nie. Viele Bürger wenden sich an sie ohne von ihr die erhoffte Hilfe zu erwarten. Sie kann ihnen nicht einmal helfen. Sie ist nämlich keine Verbraucherschutzbehörde.

    Für Banken und Versicherungen gibt es damit keinen Verbraucherschutz.

    Ginge es um abgelaufenen Joghurt, ja dann wäre alles anders.

    Es gibt vieles in unserem Land, was besser gemacht sein könnte, gemacht werden könnte - wenn Politiker dies nur wollten. Dazu müsste aber zuerst die Korruption eingegrenzt und unter Strafe gestellt werden. Wem fallen da nicht gleich die Namen Schröder, Riester, Fischer, Steinbrück (eigentlich alle Politiker) ein.

  • Ggf ist es besser, eine LV jetzt zu beenden und das Geld in einen ETF Aktiensparplan mit Schwerpunkt Dividendenrendite zu packen. Man muss sich natürlich jeden Laufzeitszyklus eines Vertrages genau anschauen.
    Eine Risiko-LV gibt es für kleines Geld und zum sparen ist eine LV sowieso nicht geeignet.

  • Der negative "Zins" kommt mit dem Grexit, dann der Spaxit gefolgt vom Itaxit.
    Wer heute noch eine Lebensversicherung abschliesst dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Der naechste Schuldenschnitt kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.

  • Wobei ich die allgemeine Kritik zu dem Thema Riester nicht teilen kann. Riester ist eben nicht nur die klassische Rentenversicherung die unter den niedrigen Zinsen leider, sondern es gibt auch den Bausparriester (ok, bauen mag nicht jeder) oder aber der Aktienfondsriester. Über Aktien kann man denken was man will, Aber die eigenen Einzahlungen sind bei Rentenbeginn garantiert (bei welchem Aktienfonds gibt es das), man bekommt die staatliche Zulage wie bei einer Versicherung und die Kosten sind transparent (Ausgabeaufschlag und Verwaltung). Und die Rendite sind deutlich oberhalb einer Rentenversicherung. Selbst wenn der Aktienfondsriester "0" machen würde, hätte man über die Zulage und den Steuervorteil eine gewisse "Verzinsung". Und selbst wenn die Aktien auf Sicht 30 Jahre nur 3 bis 4 % p.a. machen, ist die Rendite damit besser als einer Rentenversicherung. Dieser Aspekt sollte mal überlegt werden. Gerne auch im Internet googlen nach den entsprechen Produkten von der DWS, Union Investment und den anderen Fondsanbietern.

  • Das ist leider das Spiel! Genauso wurden die "Melkkühe der Nation" in die Riester-Verträge getrieben. Hier haben sich nur Maschmeier, Schröder & Co. die (ohnehin schon vollen) Taschen voll gemacht. Es wird in 30 Jahren eine unfassbare Altersarmut geben - und zwar aller privater Vorsorge zum Trotz! Ohne eine grundlegende Reform der gesetzlichen Altersvorsorge wird es nicht funktionieren. Wir werden das aber sicher nicht mehr erleben.

  • Bei Lebensversicherungen verdient vor allem derjenige der sie einem verkauft.
    Aber anstatt zu jammern sollte man seine Geldanlage lieber selber in die Hand nehmen und sich auf Handelsblatt oder blogs wie investresearch.net aktiv einlesen.
    Eine Rendite von 5-8% kann man immer noch gut erreichen!

  • Absenkung des Garantiezinses
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    Jahrzehntelang wurde den Bürgern vorgebetet, sie müssen/sollen für ihre Altersvorsorge auch privat vorsorgen.
    Hierzu wurden ihnen Lebensversicherungen ans Herz gelegt. Diese seien sicher und brächten eine hohe/gute Rendite.
    Heute sieht die Wirklichkeit anders aus.
    Der Garantiezins sinkt immer weiter. Lebensversicherungen sind unrentabel.
    Betroffen davon sind alle, welche in der GRV eingezahlt haben. Auch ihre Altersvorsorge sinkt.
    Natürlich sind die Beamten und Abgeordneten davon nicht betroffen. Ihre Pensionen sind sicher. und sie werden auch nicht abgesenkt wie die Renten.

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