Pro & Contra Vor- und Nachteile von GKV und PKV
Aus dem Wartezimmer kennt das jeder: Privatversicherte werden gegenüber gesetzlich krankenversicherten bevorzugt behandelt, erhalten bessere Leistungen. Aber was genau sind die Vor- und Nachteile der beiden Systeme?
30.05.2011 - 09:55 Uhr
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Vorteile der PKV
- Niedrige Einstiegstarife deutlich unterhalb der Beiträge für eine gesetzliche Kasse
- Einmal vertraglich zugesicherte Leistungen bleiben erhalten
- Bislang keine Einmischung der Politik
- Leistungskatalog ist individuell zusammenstellbar (Einbettzimmer, Chefarztbehandlung, etc.)
- Leistungskatalog kann bei steigenden Kosten auf Wunsch des Versicherten verringert werden und damit sinkt die Prämie
- Beitragsrückerstattungen, wenn die Versicherung gut gewirtschaftet hat
- Altersrückstellungen, die die steigenden Kosten im Alter teilweise auffangen können.
- Keine Solidargemeinschaft unter den Versicherten, sondern jeder spart theoretisch für sich selbst an
Nachteile der PKV
- PKV-Versicherte hängen an der Entwicklung aller in ihrem Tarif Versicherten. Wird der Tarif geschlossen für junge, gesunde Neuzugänge, überaltert die ganze Tarifgruppe und es wird teurer.
- Günstige Einstiegstarife können sich binnen zehn Jahren zu hohen Beiträgen entwickeln
- Abrechnungen müssen vorgestreckt werden
- Ärger mit Ärzten oder Kliniken, falls die aus Sicht der Versicherung überhöhte Rechnungen stellen
- Gesundheitsprüfung – wer nicht kerngesund ist, muss je nach früherer oder akuter Krankheit sofort höhere Beiträge zahlen oder wird ganz abgelehnt.
- Keine Solidargemeinschaft unter den Versicherten – wer die Beiträge nicht mehr finanzieren kann, muss in den abgespeckten Basistarif seines Anbieters wechseln und seinen Ärzten jedes Mal erklären, dass er zwar privat versichert ist, der Arzt aber nur sehr begrenzt abrechnen kann.
- Kinder und nicht berufstätige Ehefrauen sind nicht wie in der GKV automatisch und kostenlos mitversichert
- Viele Leistungen aus dem GKV-Katalog sind für PKV-Versicherte nicht ohne höheren Beitrag zu bekommen, z.B. Haushaltshilfen in Notfällen, Leistungen für Kinder, Mutter-Kind-Kuren
- PKV-Versicherte gelten oft als überversorgt, weil zwecks Honorarabrechnung mehr Untersuchungen an ihnen praktiziert werden, als medizinisch nötig
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