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Riester-Rente Sparer lassen sich Zuschüsse millionenfach entgehen

Etwa 15,3 Millionen Riester-Verträge zur Altersvorsorge hat die Deutsche Rentenversicherung analysiert. Ergebnis: Millionen Verträge ruhen und viele andere Sparer nutzen nicht alle Vorteile.
20.07.2015 - 07:54 Uhr 3 Kommentare
Bei der Vorsorge mit der Riester-Rente sind viele Sparer überfordert und lassen Zuschüsse liegen. Quelle: dpa
Umrisse von Familienmitgliedern

Bei der Vorsorge mit der Riester-Rente sind viele Sparer überfordert und lassen Zuschüsse liegen.

(Foto: dpa)

München Bei der Riester-Rente lassen sich laut einem Zeitungsbericht Millionen Sparer Fördergeld vom Staat entgehen. Dies berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag unter Berufung auf eine Auswertung der Deutschen Rentenversicherung (DRV).

Millionen Riester-Sparer zahlen demnach entweder nichts mehr in ihren Vertrag ein oder sparen bei der geförderten Altersvorsorge nicht genug und könnten die staatlichen Zulagen deshalb gar nicht oder nicht vollständig ausschöpfen. Die Behörde hatte die Angaben auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Der Bericht verweist auf die goldene Regel beim Sparen in einen Riester-Vertrag: Die volle Förderung, also jährlich 154 Euro Grundzulage plus bis zu 300 Euro je Kind, erhält nur, wer vier Prozent seines sozialversicherungspflichtigen Vorjahres-Einkommens investiert - abzüglich der vom Staat gezahlten Zulagen. Wer weniger einzahlt, erhält entsprechend weniger Zuschüsse vom Staat. Die Sparer können sich dabei zwei Jahre Zeit lassen, die Zulagen zu beantragen.

Erst jetzt sind deshalb die Daten für 2011 vollständig analysiert. Das Ergebnis zeige, dass viele Bürger die Grundregel der Riester-Rente nicht beachten wollten, könnten oder sie schlichtweg nicht verstünden. So habe sich Ende 2011 der Bestand an Riester-Verträgen auf 15,3 Millionen Stück belaufen. Nach Angaben der DRV seien aber nur knapp 10,9 Millionen Sparer mit gut 11,4 Millionen Verträgen durch die Zulage und/oder einen zusätzlichen Sonderausgabenabzug gefördert worden. Fast vier Millionen Riester-Sparer wurden demnach also gar nicht gefördert.

Das dürfte dem Bericht zufolge vor allem daran liegen, dass nach Angaben des Arbeitsministeriums knapp ein Fünftel der Verträge ruhend gestellt sei. Die Sparer zahlten also nichts mehr ein, weil sie sich dies nicht mehr leisten könnten, es wegen der Kritik an der Riester-Rente nicht mehr für sinnvoll erachteten oder sie einen anderen Vertrag abgeschlossen hätten, den sie für besser hielten. Außerdem werde ein kleiner Teil der Verträge bereits ausbezahlt. Diese werden nicht mehr gefördert. Das gilt auch für Menschen, die sich selbständig gemacht haben.

Sparer schenken dem Fiskus Geld
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3 Kommentare zu "Riester-Rente: Sparer lassen sich Zuschüsse millionenfach entgehen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Zur Erinnerung: Die Riester-Rente wurde 2000 eingeführt, weil die Rot-Grüne-Koalition den Demographiefaktor nach zwei Jahren Pause wieder einführen musste. Die daraus resultierende anfängliche Rentenkürzung von rund 5% wurde durch Einführung der Riester-Rente etwas abgemildert. Wer nicht riestert, verliert später klar Rente. Die Rendite stimmt, egal bei welchem Einkommen und bei welchem Anbieter. Dies gelingt durch den staatlichen Zuschuss. Die Rendite liegt dadurch im schlechtesten Fall nach Steuern im Alter bei rund 5%. Selbst wenn der Anbieter später nur die eingezahlten Beiträge plus die staatlichen Zuschüssen zurück zahlen kann. Nur wo riestert Man/Frau? Die schlechteste Möglichkeit ist Wohnriester. Keine Verzinsung, der Zinsvorteil bei Hypotheken ist praktisch nie vorhanden, man hat nachher keine Rente und muss trotzdem Steuern zahlen.Etwas besser ist der Banksparplan, da momentan durchaus 1-2% Verzinsung nach 30 Jahren erreicht werden, das schlägt den Wohnriester auf jeden Fall. Danach kommt der Investmentplan. DWS ist auf Grund der Investitionssystematik klar der beste Anbieter. Mann muss nur den DWS-Plan ohne Abschlussgebühr nehmen. Die Probleme bei Union zeigt der Artikel gut auf und DEKA wird aus gutem Grund nicht erwähnt. Die gleiche Problematik wie Union und die schlechtere Performance bei höheren Kosten. Mein Favorit: die fondsgebundene Rentenversicherung. Nur hier gibt es tatsächlich eine garantierte Rente obendrauf. Allerdings muss man darauf achten, das die Garantie möglichst zu 100% auf der heutigen Sterbetafel beruht. Es gibt noch mehr Merkmale, die man berücksichtigen sollte, aber dafür fehlt der Platz. Gehen Sie auf jeden Fall zum Versicherungsmakler, der haftet als Einziger voll für seinen Verkauf. Und handeln Sie doch ein Honorar aus, das lohnt sich immer bei Lebens- und Rentenversicherungen. Was gerne vergessen wird: Bei Riester hat man sogar noch zusätzlichen einen kleinen Steuervorteil, den der Kluge direkt in eine höhere Rente umwandelt.

  • Es war schon brutal wie sich die sogenannte Elite an den Ärmsten bereicherte.

    Für die Autoren der Riester-Rente und der Partei, der sie nahestehen, empfinde ich nur aller höchste Abscheu.

  • Männer haben eine kürzere Lebenserwartung, und damit vor allem eine deutlich kürzere Rentenzeit-Erwartung, also Zeit ab dem 66 Lebensjahr. D.h. als Mann zahlt man gleich viel ein, bekommt aber wenige lang und damit insgesamt weniger heraus, als Frauen. Warum sollte ich als Mann bei diesem Umverteilungsmist zu Lasten meines Geschlechts mitmachen? Ich zahle bereits sehr viel Steuern, ich habe absolut keine Lust auf weitere Umverteilungssyseme.

    Zudem ist mein Vertrauen gegenüber dem Staat gleich Null. Wer sagt mir, dass der Rentenanspruch in 30 Jahren überhaupt noch was wert ist, und nicht weginflationiert, z.B. im Zuge einer Eurokrise? Bei einem Staat, der seine Ausgaben selten im Griff hat, und jährlich hunderttausende neue "Flüchtlinge" hereinlässt die auf umverteiltes Geld angewiesen sind? In einem Land mit immer mehr Rentnern? Welche Garantien habe ich geegenüber einem Vertragspartner, der in den nächsten Jahrzehnten die Spielregeln selbst verändern kann?

    Eine kleine Testrechnung hat ergeben: Alleine um die eingebrachte Eigenleistung zurückzuerhalten (also in 30 jahren mit entsprechend Inflationiertem Geld) , müsste ich über 80 werden, rechnet man einen Wertverlust durch Inflation ein, wäre die Altersgrenze nochmal deutlich höher. Da bevorzuge ich lieber Sachwerte und Aktien und pfeiff auf den Staat.

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