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Sparkassen fordern Sparprämie Staat soll das deutsche Sparbuch retten

„Die Sparer sind die Dummen, und einer der Gewinner ist der Fiskus“, sagt der Chef der Südwest-Sparkassen – und will das Sparbuch retten. Seine Idee: Der Staat soll kurzerhand fünf Prozent Zinsen zahlen.
02.02.2015 - 15:00 Uhr 14 Kommentare
Die Südwest-Sparkassen fordern als Reaktion auf die Zinspolitik der EZB eine staatliche Sparprämie. Quelle: dpa
Die Zinsen für Einlagen auf dem Sparbuch sind im Keller

Die Südwest-Sparkassen fordern als Reaktion auf die Zinspolitik der EZB eine staatliche Sparprämie.

(Foto: dpa)

Stuttgart Die Sparkassen fordern vom Staat angesichts der niedrigen Zinsen eine Sparprämie. Die Sparkultur in Deutschland gehe mit der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) vor die Hunde, klagte der Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, Peter Schneider, am Montag in Stuttgart. Der Staat profitiere dagegen davon, dass er beim Verkauf mancher Anleihen Zinsen erhalte, statt welche zu bezahlen. „Die Sparer sind die Dummen, und einer der Gewinner ist der Fiskus“, sagte Schneider. Es liege deshalb auf der Hand, dass der Finanzminister einen Teil seiner Ersparnis an die Sparer zurückgeben müsse.

Mit der deutschen Sparkassen-Dachorganisation DSGV sei der Vorstoß nicht abgestimmt, sagte Schneider, dessen Landesverband 53 Institute im Südwesten der Republik vertritt. Es habe bis 1980 schon mal eine Sparprämie gegeben, argumentierte Schneider. Nach seiner Rechnung würde eine Prämie von fünf Prozent auf einen Sparbetrag von maximal 1200 Euro im Jahr den Steuerzahler eine Milliarde Euro jährlich kosten, wenn diese 20 Millionen Kunden in Anspruch nähmen.

Die Nebenwirkungen der EZB-Geldpolitik, die den Leitzins nahe Null hält und die langfristigen Zinsen über Staatsanleihekäufe noch weiter drückt, werden laut Schneider „heillos unterschätzt“. Neben den Geldhäusern litten darunter vor allem Bausparkassen und Lebensversicherungen.

Trotz niedriger Zinsen trugen die Sparer in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr über vier Milliarden Euro zu den Sparkassen. Die Kundeneinlagen kletterten auf 123,6 Milliarden Euro. Noch sei für viele Kunden Sicherheit wichtiger als die Höhe der Zinsen, sagte Schneider. Das Betriebsergebnis vor Bewertungseffekten sank jedoch um drei Prozent, da die Kosten wegen Tariferhöhungen für die rund 36.000 Beschäftigten stärker stiegen als die Einnahmen.

Unter dem Strich kletterte der Gewinn der Sparkassen jedoch um gut ein Drittel auf 1,1 Milliarden Euro. Dies lag unter anderem daran, dass die Institute Risikovorsorge für Kredite auflösen konnten und die Wertpapiere in der eigenen Bilanz an Wert gewannen.

  • rtr
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14 Kommentare zu "Sparkassen fordern Sparprämie: Staat soll das deutsche Sparbuch retten"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Und es werden auch gleich wieder Steuereinnahmen generiert. Die Prämie fällt ja dann unter die Abgeltungssteuer :-)

  • Gute Idee!

  • Richtig!

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: „Nicht persönlich werden“ http://www.handelsblatt.com/netiquette

  • @schiefelbein Produktivkapital ist es nur bei einer Neuemmission bei allem anderen ist es eher totes Kapital da es ja schon investiert ist. Der Kurs dieser Aktien steigt nur durch die Kapitalflucht und nicht aufgrund einer Wirtschaftsbelebung das Modell der Sparkassen zu zerstören aufgrund nach unten manipulierter Zinssätze durch Drücken von Geld ohne Wirtschaftliche Leistung dahinter ist Unfug und führt in den Ruin

  • Nicht zu vergessen, die bestehenden Lebensversicherung, als Altersvorsorge der redlichen Deutschen; daher sollte Deutschland den Euro umgehend verlassen.

    Die Erpressungen von GR werden Nachahmer finden, dann ist es mit dem Euro ehedem zuende, also vorher das sinkende Schiff verlassen und die DM wieder einführen.

    Laienspieler Schäuble ist total überfordert (Weidmann muß das Ministeramt übernehmen) und opfert die Altersvorsorge der Deutschen auf dem Altar der Rettung von äußerst Reformunwilligen "Südstaaten".

  • Wo haben die Sparkassen und Landesbanken bis zum Lehman-Crash noch einmal investiert? Waren das nicht die Schrottpapiere, die verbrieften Verbriefungen der Kreditverbriefungen aus der Immobilienblase?
    Grds. stimme ich Herrn Schiefelbein zu, aber haben die Sparkassen und Bankenlobby überhaupt ein Interesse daran, dass der Sparer auf einmal selbstständig Aktien und Unternehmen analysiert und entsprechend handelt?
    Dann kann man den unwissenden Michel, das Schäflein doch nicht mehr rasieren und ihm irgendeinen Fondsmist andrehen. Was soll der Staat bitteschön noch alles subventionieren?

  • Der gute Herr Schneider empfiehlt sich mit diesen seinen Äußerungen gerade als griechischer Finanzminister, oder irre ich mich? ;-)

  • Schon mal überlegt, wie das mit der Haftung dank gesetzlicher Regulierung aussieht?
    Banken können de Facto gar keine anderen Anlagen mehr empfehlen, außer negativ rentierenden Zinsanlagen.
    "Beipackzettel" und Protokollpflicht machen es möglich!
    Wenn es nicht gerade um wenigstens sichere paar hundertausend oder Millionen geht ist das ein Verlustgeschäft.

  • Herr Karsten [email protected]
    Höchst unerwünscht bei den Gewerkschaften, Aktien-Besitz heißt immer auch
    Mitsprache des Aktionärs und da haben wir doch die Gewerkschaften in den Aufsichtsräten.

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