Staubsauger-Pionier Fast 14 Milliarden Dollar Vermögen: James Dyson jetzt reichster Brite

Das Vermögen des britischen Milliardärs beläuft sich auf gut 14 Milliarden US-Dollar.
Düsseldorf Am Dienstag hat James Dyson die britische Öffentlichkeit mit der Nachricht schockiert, die Zentrale seiner Firma von Großbritannien nach Singapur zu verlagern. Am Mittwoch dürften sich die Dyson-Kritiker noch zusätzlich geärgert haben.
Denn ausgerechnet der 71-Jährige, der der Insel als Unternehmer so demonstrativ den Rücken zukehrt, ist zum reichsten Mann Großbritanniens aufgestiegen.
Laut dem Milliardär-Index der Nachrichtenagentur Bloomberg beläuft sich das Vermögen des Familienunternehmers, der vor allem für seine saugstarken Staubsauger und Händetrockner bekannt ist, auf stolze 13,8 Milliarden US-Dollar.
Der wesentliche Grund für Dysons Aufstieg an die Spitze der Reichenliste sind die boomenden Geschäfte des gleichnamigen Familienunternehmens: Dyson hat im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden Pfund (5,75 Milliarden Dollar) Umsatz gemacht und damit satte 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn stieg um 33 Prozent auf 1,1 Milliarden Pfund (1,44 Milliarden Dollar).
Dank seiner jüngsten Vermögensmehrung hat James Dyson Jim Ratcliffe als reichsten Briten abgelöst. Dessen Vermögen ist mit 13,1 Milliarden US-Dollar etwas geringer als das des Staubsauger-Pioniers.
Allerdings haben Ratcliffe, der das Chemieunternehmen Ineos gegründet hat, und Dyson etwas gemeinsam: Beide gelten als glühende Brexit-Befürworter – kehren dem Land aber den Rücken zu. So hat Ratcliffe im August vergangenen Jahres angekündigt, Großbritannien zu verlassen und seinen Wohnsitz ins Steuerparadies Monaco zu verlagern.
Zuvor machte er mit Pro-Brexit-Äußerungen in den britischen Medien auf sich aufmerksam: Großbritannien werde außerhalb der EU „perfekt erfolgreich sein“, behauptete Ratcliffe etwa.
Auch andere Brexit-Befürworter wollen ins Ausland
Auch Dyson geizte nicht mit Brexit-Optimismus. So hatte er in einem Handelsblatt-Interview den EU-Ausstieg als eine „großartige Chance“ bezeichnet und dazu aufgefordert, „global zu denken“. Nun muss sich der Milliardär jede Menge Kritik von seinen britischen Abgeordneten gefallen lassen.
Als einen „Verrat“ bezeichnete etwa der konservative Parlamentsabgeordnete Sam Gyimah die Entscheidung des Unternehmers auf Twitter. Heidi Allan, ebenfalls aus dem konservativen Lager, echauffiert sich darüber, dass Dyson das Wort „verlassen“ in der von ihm unterstützten Brexit-Kampagne wörtlich genommen habe.
Doch so groß die Entrüstung gerade auch ist: Mit ihrer Abkehr von Großbritannien sind die beiden reichsten Brexit-Befürworter längst nicht allein. So hatte zum Beispiel Brexit-Hardliner Nigel Farage im April vergangenen Jahres nach einem Bericht des „Guardian“ zugegeben, dass zwei seiner Kinder einen deutschen Pass besitzen.
Für Aufregung sorgte auch die Entscheidung des Brexit-Hardliners und Vermögensverwalters Jacob Rees-Mogg, zwei Fonds seiner Firma Somerset Capital Management in Dublin statt in London aufzulegen. Rees-Mogg, der als Tory-Abgeordneter im Parlament sitzt, sprach sich am Mittwoch noch einmal vehement gegen Mays Brexit-Deal aus.
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