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Studie DIW: Riester-Rente verfehlt Ziel - Verbraucherschützer fordern Reform

Vor allem Geringverdiener und Personen mit Phasen längerer Arbeitslosigkeit sorgen kaum mit der Riester-Rente für das Alter vor. Dabei sind diese Gruppen besonders von Altersarmut bedroht.
06.10.2021 - 14:36 Uhr Kommentieren
Seit zehn Jahren stagniere der Anteil der Bürgerinnen und Bürger bis 65, die einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, bei etwa 25 Prozent. Quelle: dpa
Riester-Rente

Seit zehn Jahren stagniere der Anteil der Bürgerinnen und Bürger bis 65, die einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, bei etwa 25 Prozent.

(Foto: dpa)

Berlin Die Riester-Rente hat dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge ihre Ziele verfehlt. „Die Riester-Rente erreicht nicht diejenigen, die sie am dringendsten brauchen würden“, fasste Studienautor Peter Haan am Mittwoch das Ergebnis der Untersuchung zusammen. „Ihr Ziel, das sinkende Rentenniveau abzufedern und den Lebensstandard auch im Alter zu sichern, verfehlt sie somit weitgehend.“

Seit zehn Jahren stagniere der Anteil der Bürgerinnen und Bürger bis 65, die einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, bei etwa 25 Prozent. Vor allem Geringverdiener und Personen mit Phasen längerer Arbeitslosigkeit sorgen demnach aber kaum mit der Riester-Rente für das Alter vor – genau die Gruppen, die besonders von Altersarmut bedroht sind.

Verbraucherschützer forderten SPD, Union, Grüne und FDP mit Blick auf die Sondierungsgespräche dazu auf, sich auf einen grundlegenden Neustart bei Rente und privater Altersvorsorge zu einigen.

„Die private Altersvorsorge geht auf Krücken und braucht dringend einen Neustart“, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband, Klaus Müller. „Das Experiment, die private Altersvorsorge in die Hände der Finanz- und Versicherungswirtschaft zu geben, ist gescheitert.“ Nötig sei eine Stärkung der gesetzlichen Rente sowie ein Neustart der privaten Altersvorsorge mit einem öffentlichen Vorsorgefonds nach schwedischem Vorbild.

Die vor rund 20 Jahren eingeführte Riester-Rente, die der Staat mit Zuschüssen und steuerlichen Vorteilen fördert, steht bereits seit längerem in der Kritik. Zuletzt kündigte eine Reihe von Versicherern an, künftig keine neuen Riester-Verträge mehr anzubieten.

„Die Riester-Rente muss grundlegend reformiert werden“, forderte Co-Autor Markus Grabka daher. „Die Riester-Rente sollte am schwedischen Modell der privaten Altersvorsorge ausgerichtet werden.“ Dort sei eine private Altersvorsorge obligatorisch. Von staatlicher Seite werde ein standardisiertes Vorsorgeprodukt mit geringen Bürokratiekosten angeboten, dessen Rendite deutlich über der von vielen Riester-Rentenverträgen in Deutschland liege.

Ein solcher verpflichtender Vorsorgefonds könne auch für Deutschland ein Modell sein. Es müsse allerdings sichergestellt sein, dass auch Arbeitslose und Geringverdiener Beiträge leisten können, etwa indem der Staat die Beiträge für diese Gruppen subventioniert, hieß es.

Mehr: Riester-Reform: So wollen die Parteien die Förderrente anpassen.

  • rtr
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