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Tool der Woche Ein Herz für schlechte Schuldner

Über sinkende Zinsen freuen sich nicht nur klamme Staaten. Auch die Sätze für Dispokredite sinken. Immer mehr Banken setzen auf schlechte Schuldner. Wer sein Dispo-Limit überschreitet, muss keine Extrazinsen zahlen.
05.06.2014 - 15:27 Uhr 3 Kommentare
Leere Taschen: Immer mehr Banken behandeln zwischenzeitliche Geldnöte kulant. Quelle: Getty Images

Leere Taschen: Immer mehr Banken behandeln zwischenzeitliche Geldnöte kulant.

(Foto: Getty Images)

Mit Sorge haben Sparer auf den heutigen Zinsentscheid geblickt. Nach der Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank fallen vielleicht auch die Renditen sicherer Anlageklassen. „Die anhaltende Niedrigzinspolitik beschädigt die dringend notwendige Altersvorsorge“, sagt Georg Fahrenschon. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes macht im Verbund mit den deutschen Bankenverbänden und den Versicherern gegen EZB-Chef Mario Draghi mobil. Gerade die Menschen in Deutschland legten ihr Geld traditionell sicher an und litten daher besonders unter den Niedrigzinsen, erklärt der oberste Sparkassen-Vertreter.

Aber nicht alle Deutschen sind vermögende, fleißige Sparer. Laut Bundesbank-Statistik stehen die Bürger mit 132 Milliarden Euro bei den Banken in der Kreide mit Kreditlaufzeiten von bis zu einem Jahr und Überziehungszinsen. Nach einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens YouGov im Auftrag des Internetprotals Verivox nutzt jeder zehnte Bundesbürger einen Dispo, drei Viertel davon wegen der Flexibilität.

Mit einem durchschnittlichen Zinssatz von aktuell gut 10,2 Prozent sind diese Kredite aber besonders teuer. Seit der Zinswende im Jahr 2008 sanken die Disposätze aber im Schnitt um fast 2,5 Prozentpunkte. Auch wenn der Leitzins im gleichen Zeitraum um vier Prozentpunkte zurückging, bedeutet der Rückgang doch eine Entlastung der Schuldner.

Die Banken müssen sinkende Zinsen an ihre Kunden weitergeben. Etwa jede dritte Bank hat den Dispokredit direkt an den Leitzins gekoppelt, die restlichen Institute verwenden andere Referenzzinsen wie etwa Euribor oder Eonia. „Da es bei den Banken enorme Zinsunterschiede gibt, lohnt nicht nur für notorische Schuldner der Marktvergleich“, sagt Max Herbst, Inhaber der FMH Finanzberatung.

Die Sätze variieren aktuell zwischen fünf Prozent bei der Deutschen Skatbank und 13,74 Prozent beim Komfort Konto der Targobank. Mit dem Girokontovergleich von Handelsblatt Online lassen sich neben den Dispozinsen auch die Jahresgebühren für die Konten individuell vergleichen.

Erste Banken verzichten auf Überziehungszins
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3 Kommentare zu "Tool der Woche: Ein Herz für schlechte Schuldner"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • das erinnert mich an die Ursachen der Finanzkrise, bei den USA waren es jedoch Immobilienkredite, bei denen die Kreditwürdigkeitskriterien herabgesetzt wurden. Tolle Perspektive Europa

  • Etwas ähnliches ist mir auch passiert. Die Zinsbindung unseres Firmendarlehens lief aus. Wollte die restliche Summe bezahlen. Die Bank rief an und bat mich zum Beratungsgespräch. Zuerst wurde mir Laufzeiten von 1 bis 2 weiteren Jahren Kreditlaufzeit in Aussicht gestellt. Zu Zinssätzen von 2,25%. Habe dem Sachbearbeiter gesagt das ich kein Interesse habe. Es dauerte keine 10 Sekunden, schon lag der Zins bei 1,9%. Es gestaltete sich echt schwierig, ihm klar zu machen das ich keinerlei Interesse an Kreditverlängerung hatte.

    Was für eine Welt...

  • Die Banken müssen wirklich verzweifelt sein, wohin sie das Geld schieben sollen.
    Mitte Mai habe ich von meinem Sondertilgungsrecht bei einem Hypothekenkredit Gebrauch gemacht.
    Anfang Juni bekam ich eine bitterböses Schreiben von meiner Bank, was mir einfällt Geld vor dem Tilgungstermin am 31.5. zu überweisen. Man weise dringlich auf den Hypothekenvertrag hin und bitte dringlich um Einhaltung der vereinbarten Fristen.
    Welch verkehrte Geld - Ein Rüffel von der Bank für 14 Tage zu früh überwiesenes Geld .... früher kriegt man Mahnschreiben wann das Geld endlich kommt !!!

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