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Vermögen Unsere Superreichen – noch reicher als gedacht

Besonders wohlhabende Menschen reden nicht gerne über ihre Reichtümer. Wie eine EZB-Studie belegt, wird ihr Vermögen deshalb in Untersuchungen systematisch unterschätzt. Das führt zu Problemen.
25.05.2016 - 16:35 Uhr
Das Vermögen der Superreichen wird laut einer EZB-Studie unterschätzt. Quelle: Imago
Yacht in Russland

Das Vermögen der Superreichen wird laut einer EZB-Studie unterschätzt.

(Foto: Imago)

Frankfurt Die Redewendung „Über Geld spricht man nicht, man hat es“ fasst zusammen, was vielen Statistikern Kopfschmerzen bereitet. Vor allem besonders reiche Menschen reden nicht gerne über ihr Vermögen. Das ist ein wichtiger Grund dafür, weshalb gängige Umfragen das Vermögen des obersten Prozents der Bevölkerung chronisch zu niedrig einschätzen.

Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine aktuelle EZB-Studie (Link zum PDF): „Die Finanzvermögen und realen Vermögensanteile der reichsten ein Prozent sind deutlich höher als Umfragedaten vermuten lassen“, heißt es darin. Das Forschungspapier hat der EZB-Ökonom Philip Vermeulen verfasst.

Es repräsentiert nicht unbedingt die Position der Notenbank. Die Ergebnisse sind jedoch brisant. Sie zeigen die Schwierigkeiten in der Messung des Reichtums der Superreichen und beim Vergleich der Einkommensverteilung in verschiedenen Ländern.

Für solche Untersuchungen werden in der Regel Haushalte befragt. Die daraus abgeleiteten Werte unterscheiden sich aber von den Zahlen, die sich aus den nationalen Statistiken ergeben. Zum einen liegt dies daran, dass vor allem sehr reiche Haushalte solche Umfragen meiden. So hat der reichste deutsche Haushalt in der Umfrage zum Finanz- und Konsumverhalten der privaten Haushalte im Eurosystem ein Vermögen von 76 Millionen Euro – der reichste italienische Haushalt kommt auf 26 Millionen Euro.

In beiden Ländern gibt es jedoch eine beträchtliche Zahl von Milliardären. „Tatsächlich ist der reichste Teil der Bevölkerung in den Umfragen nicht enthalten“, heißt es.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass Vermögen häufig zu niedrig angegeben werden. Dies ist vor allem bei Finanzvermögen der Fall. Gerade Superreiche halten besonders viel Finanzvermögen, wie etwa Aktien.

Das Ergebnis zeigt: Bei länderübergreifenden Vergleichen von Einkommensverteilung und Vermögen ist Vorsicht geboten. Die Notenbanken im Eurosystem erheben beispielsweise solche Daten. Im März hat die Bundesbank aktuelle Umfragedaten für Deutschland präsentiert. Dabei zeigte sich, dass die Vermögensungleichheit ist in Deutschland größer ist als in anderen europäischen Ländern – und sich verstärkt.

Nach der Untersuchung, die auf Umfragen basiert, gehört man in Deutschland mit einem Vermögen abzüglich Schulden von 468.000 Euro zu den reichsten zehn Prozent der Haushalte. Das ist fast achtmal so viel wie die 60.000 Euro, die der mittlere Haushalt hat. Im Durchschnitt des Euro-Raums liegt der entsprechende Faktor nur bei fünf. Die obersten zehn Prozent steigerten von 2010 bis 2014 ihren Anteil am Gesamtvermögen von 59,2 auf 59,8 Prozent.

Das sind die reichsten Deutschen
Platz 338: Die Reimann-Geschwister
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Der Chemiker Karl Ludwig Reimann gründeten 1828 ein Chemieunternehmen, das zum Grundstein des Familienvermögens wurde. Heute halten seine Nachfahren, die Geschwister Wolfgang Reimann, Matthias Reimann-Andersen, Stefan Reimann-Andersen und Renate Reimann-Haas über ihre JAB Holding etwa den Kosmetikhersteller Coty, den Luxus-Schuhersteller Jimmy Choo oder die Kaffeekonzerne D.E. Master Blenders („Senseo“) und Keurig Green Mountain. Jeder der vier Reimanns wird auf der Forbes-Liste mit jeweils einem Vermögen von 4,4 Milliarden Dollar bewertet.

(Foto: AFP)
Platz 324: Maria-Elisabeth Schaeffler
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Die Unternehmerin ist gemeinsam mit ihrem Sohn Gesellschafterin des Autozulieferers Schaeffler Group, der im vergangenen Herbst an die Börse gegangen ist. Schaefflers Vermögen liegt laut Forbes bei 4,5 Milliarden Dollar.

(Foto: Reuters)
Platz 324: Theo Müller
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Seine Produkte finden sich in jedem Kühlregal: Theo Müller machte aus einer Dorfmolkerei einen Weltkonzern. Forbes schätzt sein Vermögen auf 4,5 Milliarden Dollar.

(Foto: Imago)
Platz 308: Hans Peter Wild
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2014 verkaufte der in der Schweiz lebende Unternehmer seine Anteile an der Familienfirma, dem Aromenhersteller Wild Flavors, an den Landwirtschaftskonzern Archer-Daniels Midland. Sein Vermögen liegt bei 4,7 Milliarden Dollar.

(Foto: Imago)
Platz 298: Michael Stoschek
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Mit 23 übernahm der Unternehmer die Führung des Automobilzulieferers Brose, den sein Großvater gegründet hatte. Er baute die Firma zu einem Weltmarktführer aus. Sein Vermögen beträgt 4,8 Milliarden Dollar.

(Foto: dpa)
Platz 270: Karl-Heinz Kipp
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Der Deutsch-Schweizer gründete die Massa-Verbrauchermärkte, heute ein Teil des Metro-Konzerns. Dazu gehören ihm mehrere Hotels wie das Tschuggen Grand Hotel in Arosa (Bild), in dem er auch lebt. Forbes schätzt sein Vermögen auf 5 Milliarden Dollar.

(Foto: dpa - picture-alliance)
Platz 262: Ludwig Merckle
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Nach dem Tod seines Vaters Adolf musste Ludwig Merckle die angeschlagene Unternehmensgruppe aus der Krise führen. Das Pharmaunternehmen Ratiopharm wurde verkauft, es bleiben aber Beteiligungen etwa an Heidelberg Cement. Merckles Vermögen liegt bei 5,1 Milliarden Dollar.

(Foto: dpa)
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