Analyse von Verbraucherschützern Lebensversicherer nennen nicht die eingezahlten Beiträge

In drei von vier Mitteilungen erfuhren die Kunden nicht, wie viel sie garantiert ausgezahlt bekommen.
Berlin Kein einziger Lebensversicherer nennt einer Analyse von Verbraucherschützern zufolge in den jährlichen Standmitteilungen die Summe der bisher eingezahlten Beiträge des jeweiligen Kunden. Diese Information fehle in allen untersuchten Mitteilungen – sie sei aber für Verbraucher wichtig, um den Vertrag umfassend beurteilen zu können, teilten die „Marktwächter Finanzen“ der Verbraucherzentrale Hamburg am Donnerstag mit. In drei von vier der untersuchten Standmitteilungen erfahren die Kunden zudem nicht, wie viel sie garantiert ausgezahlt bekommen, wenn sie ihren Vertrag beitragsfrei stellen.
Insgesamt analysierten die Verbraucherschützer Standmitteilungen von 48 der 90 Lebensversicherern in Deutschland, von einigen Anbietern auch mehrere. Insgesamt nahmen sie 68 verschiedene Varianten dieser Mitteilungen unter die Lupe.
Lediglich sechs davon enthielten demnach „fast alle“ Angaben, die aus Verbrauchersicht wünschenswert sind. Bei ihnen fehlte lediglich die Summe der bisher gezahlten Beiträge. Ein Viertel der Standmitteilungen habe dagegen „nicht einmal die wenigen gesetzlich vorgeschriebenen Angaben vollständig“ genannt. Diese Verstöße meldete der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nun der Finanzaufsichtsbehörde Bafin.
Die Verbraucherschützer beklagten zudem einen „Begriffsdschungel“ in den Mitteilungen. So werde ein Überschuss auch als Gewinnguthaben, Bonussumme oder Ansammlungsguthaben bezeichnet. Diese unterschiedliche Benennung erschwere aber den Vergleich der Policen der verschiedenen Anbieter. „Selbst für das Wort Standmitteilung finden sich in den Unterlagen 15 zusätzliche Begriffsalternativen, die von Kontoauszug bis Leistungsübersicht reichen“, kritisierten die Verbraucherschützer. Sie forderten standardisierte Informationen.