Die Ratingagentur Assekurata hat zum elften Mal ihre Analyse zur Gewinnbeteiligung deutscher Lebensversicherer vorgelegt. 69 Unternehmen nahmen in diesem Jahr teil. Das entspricht einem Marktanteil von 94,14 Prozent.
Die Studie 2013 kann auf der Internetseite www.assekurata.de bestellt werden. Assekurata nimmt bei seinen Berechnungen Musterverträge mit 25 Jahren Laufzeit an.
Alte Zusagen schmerzen: Knapp zwei Drittel der Verpflichtungen deutscher Lebensversicherer müssen mit einem garantierten Zins von mindestens 3,00 Prozent bedient werden. Die durchschnittliche Garantiezinsanforderung der Bestände liegt noch bei 3,15 Prozent.
Wegen des niedrigen Zinsniveaus mussten die Lebensversicherer auch im Jahr 2012 eine zusätzliche Nachreservierung der Verträge mit einem Garantiezins von 4,00 Prozent vornehmen.
Bald sind weitere Nachschläge erforderlich, dafür reicht es, wenn die Zinsen so bleiben wie sie sind. In diesem Fall müssen auch Verträge mit einem Garantiezins von 3,5 Prozent zusätzlich gesichert werden.
Von 66 Gesellschaften senken 58 für 2013 ihre laufende Verzinsung (auch Überschussbeteiligung genannt) gegenüber dem Vorjahr. Kein Unternehmen hebt sie an.
In der privaten Rentenversicherung wird im Durchschnitt eine laufende Verzinsung in Höhe von 3,61 Prozent gewährt. Im Vorjahr lag der Wert bei 3,91 Prozent.
Für einen Mustervertrag einer privaten Rentenversicherung geht die Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null um 0,32 Prozentpunkte auf 4,24 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Rückgang damit mehr als verdoppelt.
Bei allen untersuchten Produktarten werden durchschnittlich rund 15 Prozent der Überschüsse über die deklarierten Schlussüberschüsse erbracht. Ausnahme ist die Riester-Rente mit rund 13 Prozent. In der Spitze können bei einzelnen Anbietern bis zu 50 Prozent der Ablaufleistungen aus Schlusszahlungen kommen.
Die Bewertungsreserven im Markt haben infolge der Niedrigzinsphase gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen.
Sowohl für die laufende Verzinsung als auch für die Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null gibt es keinen marktweit einheitlichen Zinsträger. Durch die Wahl des Zinsträgers verbessern (32 Unternehmen) und verschlechtern (sieben Unternehmen) sich die Deklarationssätze einzelner Anbieter optisch. Die Kunden sollten sich besser an den illustrierten Beitragsrenditen orientieren.
Für den Mustervertrag einer aufgeschobenen Rentenversicherung stagniert die garantierte Beitragsrendite mit durchschnittlich 0,92 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres und unterschreitet die aktuelle Inflationsrate.
Die Versicherer rechnen den Kunden gerne vor, was raus kommt, wenn die Zinsen so bleiben wie heute. Das ist unverbindlich und nicht mehr als ein Versprechen. Auch daraus lassen sich Beitragsrenditen errechnen. Mit durchschnittlich 3,37 Prozent (Vorjahr 3,65 Prozent) liegen diese auf einem geringeren, „wenngleich gegenüber vergleichbaren Alternativanlagen weiterhin wettbewerbsfähigen Niveau“, urteilt Assekurata.
30-jährige Verträge haben sich effektiv mit durchschnittlich 5,21 Prozent rentiert, 12-jährige Verträge dagegen nur mit 3,45 Prozent.
Kunden, die sich für das Lebensversicherungssparen entscheiden, sollten über einen langen Zeitraum vorsorgen, ihren Vertrag bis zum Ende durchhalten und der Anbieterauswahl einen besonderen Stellenwert beimessen, rät Assekurata.
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Man muß sich doch nur die von Standard Life völlig fehlkalkulierten Airbag-Tarife anschauen mit den man auf den deutschem Markt Fuß fassen wollte und die man aufgrund der Fehlkalkulierten dann wieder eingestampft hat.
Seitdem überlässt Standard Life den lukrativen BU-Markt lieber wieder deutschen Unternehmen die rechnen können.
Man muß sich doch nur die von Standard Life völlig fehlkalkulierten Airbag-Tarife anschauen, mit den man damals auf den deutschem Markt Fuß fassen, wollte und die man dann aufgrund der Fehlkalkulationen wieder eingestampft hat.
Seitdem überlässt Standard Life den lukrativen BU-Markt lieber wieder deutschen Unternehmen die rechnen können.
Den schwarzen Peter haben allerdings die vielen Altkunden von Standard Life die im Leistungsfall die Nichtleistungsabteilung von Standard Life kennen lernen: Nur weil sie vollständig erwerbsunfähig sind heißt dass für uns doch nicht das sie auch berufsunfähig sind. Wir sehen keinen Grund für weitere Gespräche.
Und dagegen ist selbst die Nürnberger noch eine zahlungswillige Versicherung!
Surprise, surprise - Kapitaldeckung ist wesentlich anfälliger für negative Realzinsen, Staatspleiten und Wechselkursmanipulationen. Also doch wieder die gesetzliche Rente stärken? Die Kosten des "demografischen Wandels" müssen so oder so bezahlt werden. Die private Vorsorge hat lediglich die Arbeitgeber aus ihrer Beteiligung daran entlassen. Angesichts steigender Arbeitsproduktivität und Lohnerhöhungen unter diesem Produktivitätsfortschritt ein Skandal!
schon mal VAG §89 gelesen?
Äh, die Eurobonds haben eigentlich das Ziel, die Zinsen eben niedrig zu halten. Die ganze Sache läuft jetzt doch unter dem Stichwort "Finanzielle Repression". Diese Methode der Enteignung der Bürger ist doch deutlich eleganter als ständige Steuererhöhungen. Diejenigen, die uns das eingebrockt haben, stört es wohl als Nicht-Betroffene wohl kaum. Daher gebe ich Mazi Recht, dass nun endlich die Pensionen von Politikern und Beamten drastisch gekürzt werden müssten.
Ach ja, die Person auf dem Bild braucht doch eher eine gute Krankenversicherung ;-)
Der niedrige Garantiezins untergräbt das Sicherheitsgefühl der Bürger. Vielleicht sollte man Eurobonds als Ausweg erkennen, die den Zins europaweit wieder auf 5% heben und damit den Bürgern Sicherheit geben. Die SPD sollte dieses Thema für den Wahlkampf aufgreifen: Eurobonds zur Sicherung im Alter.
Wen überraschen diese Aussagen?
Wer ist dafür zuständig und wer ist dafür verantwortlich?
Die Versicherungsnehmer etwa?
Wem war unklar, dass niedrigere Zinsen zu niedrigeren Zinseinnahmen führen?
EZB und Politiker haben in unverantwortlicher Weise gegen die Kriterien des Maastricht-Vertrag verstoßen und uns den Zusammenbruch des Finanzsektors beschert.
Wenn jetzt also die Altersvorsorge crasht, dann müssen auch die Pensionen derer crashen, die uns dies hier eingebrockt haben.
Es muss dringend die Abgeordnetenbestechung als Straftatbestand in das Strafgesetzbuch aufgenommen werden. International wird dies schon seit 2003 von der Bundesregierung gefordert und keine der Regierungen ist diesem Ansinnen gefolgt.
Wir brauchen eine gesetzliche Handhabe, die kassierten Gelder wieder einzuziehen.