Schließen Sie eine Berufsunfähigkeit in jungen Jahren ab, wenn noch keine Krankheiten vorliegen. Denn bei chronischer Erkrankung ist es oft zu spät. Achten Sie darauf, dass sie die Versicherungssumme ohne Gesundheitsprüfung erhöhen können, wenn sich ihre Lebensverhältnisse ändern.
Als Faustregel gilt: Die monatliche Berufsunfähigkeitsrente sollte zwischen 70 und 100 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens betragen. Doch Abweichungen sind möglich.
In den Vertrag sollte eine Dynamik der Berufsunfähigkeitsrente vereinbart werden. Denn auf Grund der Inflationsrate verliert das Geld kontinuierlich an Wert.
Der Vertrag sollte die abstrakte Verweisung ausschließen. Das bedeutet die Berufsunfähigkeit ist stets auf den erlernten Beruf bezogen. Mit einer abstrakten Verweisung kann der Versicherer verlangen, dass der Berufsunfähige in einem anderen Beruf arbeitet.
Der Versicherer sollte voll bezahlen, wenn die Berufsunfähigkeit zu 50 Prozent gegeben ist.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte auf keinen Fall an eine Kapitallebens- oder Rentenversicherung gekoppelt sein. Denn kündigen sie dann ihre Altersvorsorge, entfällt auch der Risikoschutz.
Der Vertrag sollte flexibel genug sein, um den späteren Wechsel etwa in die Selbstständigkeit ermöglichen.
Die 67er Falle. Die Versicherung sollte unbedingt die Zeitspanne bis zum Renteneintritt abdecken. Dabei ist die Anhebung der Altersgrenze zu berücksichtigen. Andernfalls entsteht eine Deckungslücke.
Im Vertrag sollten vor allem Jüngere unbedingt eine Nachversicherungsgarantie vereinbaren, um die Berufsunfähigkeitsrente ohne Gesundheitsprüfung später erhöhen zu können.
Beim Abschluss des Vertrages sind Fragen zum Gesundheitszustand wahrheitsgemäß zu beantworten. Andernfalls zahlen Sie womöglich jahrzehntelang ein, um dann - wenn der Versicherer im Ernstfall die Krankenakte prüft - ohne Absicherung dazustehen.
Immer wieder ein Zankapfel ist der sogenannte Prognosezeitraum, den der Arzt für eine potenzielle Berufsunfähigkeit attestieren muss. In vielen Fällen verlangen die Versicherungen einen Zeitraum von ein bis drei Jahren für „eine voraussichtlich dauernde Berufsunfähigkeit“. Doch das ist oft nicht realistisch. Im Vertrag sollten maximal sechs Monate vereinbart sein.
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Nachvollziehbar, aber unwirklich.
ich habe 20 Jahre ehrenamtlich als Versichertenvertreter bei der DRV Nord gearbeitet und dort aktiv in der Widerspruchsstelle mitgewirkt und entschieden. Die Anzahl der Anträge auf Erwerbsminderung ist enorm, genauso die Ablehnungsquote aller Geburtsjahrgänge.
Wer diese Zahlen vor Augen hat und im eigenen Kundenbestand die Kinder der Kunden um 16 Jahre nach gesundheitlichen Einschränkungen befragt wird erstaunt sein.
Letztendlich entscheidet der Kunde, Maklerpflicht ist es aufzuklären.
Die Äußerung, das der Makler das teuerste Produkt aussucht ist zweifelshaft, dafür besitzen wir Vergleichsrechner die Besseres belehren.
@Herr Raphael Strels, 13.10.2016, 10:04 Uhr:
Ihre nachfolgend kommentierten Ausführungen überzeugen mich nicht:
„Nur das muss man einfach mal googeln und selbst recherchieren und darf nicht darauf warten, das Versicherer liefern.“
Das sehe ich aber ganz anders. Sowas kann ein Profi wie Sie einem Kollegen vielleicht zumuten, aber normalen Verbrauchern gegenüber ist so eine Forderung schlicht unverschämt, schon weil dieser damit heillos überfordert sein dürfte.
Außerdem: Was spricht gegen T R A N S P A R E N Z ???!!
„Das Risiko ist allgegenwärtig und kann jeden treffen. Oder raten Sie auch jedem ihrer Kunden von einer Feuerversicherung ab, weil das tatsächliche Risiko eines Hausbrandes im Promillebereich liegt?“
Klar ist das Risiko allgegenwärtig. Aber die von Ihnen angeführten Beispiele (Feuerversicherung ./. Berufsunfähigkeitsversicherung) sind schon allein wegen der Kosten in keiner Weise vergleichbar. Die Kosten der – in vielen Fällen ohnehin vorgeschriebenen –Feuerversicherung (wie auch der Privathaftpflichtversicherung) überfordern keinen und decken dabei Risiken ab, die, wenn der Schadensfall doch einmal auftreten sollte, den davon Betroffenen tatsächlich von einem Tag zum anderen ruinieren könnten.
„Wie lang wartet die Bank nun auf ihre Raten? Gibt es da draußen jemanden der die Bank 2 Jahre hinhalten konnte? Nein, den gibt es nicht.“
Ah, aber die BU zahlt immer prompt? Ich habe schon oft gelesen, dass man mit der BU am gleichzeitig eine Rechtsschutzversicherung abschließen sollte. Dafür muss es doch wohl einen Grund geben, oder? (mehr dazu: http://www.finanzen.de/news/14799/ard-fakt-wenn-die-berufsunfaehigkeitsversicherung-nicht-zahlt, http://www.sueddeutsche.de/geld/versicherung-was-sind-die-haeufigsten-streitfaelle-bei-der-bu-rente-1.2177530, https://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article122190022/Bei-Berufsunfaehigkeit-wird-Zahlung-oft-verweigert.html)
Sehr geehrter Kollege,
ich kann Ihre Ausführungen in keiner Weise nachvollziehen. Es gibt ausreichend Datenmaterial zur Berufsunfähigkeit. Höhe durchschnittlicher Renten, Wahrscheinlichkeit nach Alter, Wahrscheinlichkeit nach Beruf, Wahrscheinlichkeit nach Krankheit, etc., etc. Nur das muss man einfach mal googeln und selbst recherchieren und darf nicht darauf warten, das Versicherer liefern. Und was sagen Statistiken über das individuelle Risiko aus? Gar nichts! Das Risiko ist allgegenwärtig und kann jeden treffen. Oder raten Sie auch jedem ihrer Kunden von einer Feuerversicherung ab, weil das tatsächliche Risiko eines Hausbrandes im Promillebereich liegt? Ich gebe Ihnen durchaus Recht. Die meisten BU-Fälle sind nicht dauerhaft sondern spielen sich meist in einem Bereich von 3-5 Jahren Leistungsdauer ab. Aber was bedeutet das für das eigene Leben und die Existenz? Reden wir doch nicht immer über den Studenten der mit 25 durch einen Verkehrsunfall berufsunfähig wird. Reden wir doch vielmehr über die Familie mit 3 Kindern die in einem finanzierten Haus leben. Nun erkrankt der Hauptverdiener schwer. Sagen wir einfach mal er fällt 2 Jahre aus dem Job aus. Wie lang wartet die Bank nun auf ihre Raten? Gibt es da draußen jemanden der die Bank 2 Jahre hinhalten konnte? Nein, den gibt es nicht. Die 2 Jahre werden die Familie alles kosten. Das Haus, das Auto, die Rücklagen, die Altersvorsorge. Das ist nicht an den Haaren herbei gezogen, das habe ich selbst schon mehrfach bei Mandanten erlebt, die das Risiko lieber selbst tragen wollten. Problem dabei: Mit 25 kann ich mich von solchen Schicksalen wieder erholen, mit 50 sieht das schon anders aus. Natürlich sind die Produkte nicht perfekt. Es könnte bessere Lösungen geben. (zB BU-Versicherung die nur 3 Jahre BU-Rente zahlt und danach nur noch bei anerkannter Erwerbsunfähigkeit)Dennoch appelliere ich an Sie: Wenn Sie selbst nicht an das Thema Berufsunfähigkeit glauben, kooperieren Sie in diesem Bereich mit einem Spezialmakler
Marc Hofmann
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" wenn man nicht riskieren will z.B. im Falle von schwerer Krankheit oder Verletzung dauerhaft auf Hartz4-Niveau zu landen"
was ist daran so schlimm ?
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Ihnen mag ja Hartz 4 genügen, dann zahlen Sie ja auch keine Steuern.
@Marc Hofmann - das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Die meisten Leute werden jedoch ruhiger schlafen, wenn Sie wissen dass sie (bzw. auch die Familie) für den Fall einer gesundheitlichen Ausnahmesituation abgesichert sind.
Mir scheint, hier verwechseln einige Berufsunfähigkeit mit Erwerbsunfähigkeit.
" wenn man nicht riskieren will z.B. im Falle von schwerer Krankheit oder Verletzung dauerhaft auf Hartz4-Niveau zu landen"
was ist daran so schlimm ?
Die BU-Versicherung ist und bleibt tatsächlich eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt - wenn man nicht riskieren will z.B. im Falle von schwerer Krankheit oder Verletzung dauerhaft auf Hartz4-Niveau zu landen. Leider ist die sogenannte Beratung durch Versicherungsmakler oft (Ausnahmen bestätigen die Regel) vor allem Provisionsgetrieben. Das bedeutet, der Makler wird tendenziell die BU-Versicherung empfehlen, für die er die höchste Provision erhält. Dem Verbraucher bleibt daher nichts anderes übrig, als sich selbst zu belesen und die Konditionen am Markt zu vergleichen. Hilfestellung bietet hierzu z.B. die Website http://geldtipps-aktuell.de/berufsunfaehigkeit-absichern.html
Auch die Stiftung Warentest bietet nützliche Infos zum Thema. Lesen Sie sich den o.g. Artikel einfach durch und Sie kennen bereits alle wichtigen Punkte, die es zu beachten gibt. Machen Sie bei Vertragsabschluss wahrheitsgemäße Angaben und dann können Sie auch nicht viel falsch machen.
Allerdings trifft es auch einige Akademiker. Ebenso sind die Zahlen bei den Unfallversicherern.
Und wer weiß schon, dass er keinen Unfall hat oder/und berufsunfähig wird.
Ca. 95% können sich glücklich schätzen!
Und 5% auch, wenn sie sich finanziell abgesichert haben!
Ach Frau Inge.....
sage mir wer die Studie in Auftrag gegeben hat und ich sage dir was heraus kommen soll.........
Nicht alles glauben was so veröffentlicht wird !