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Finanzberatung Eine Blaupause für mehr Anlegerschutz

Was muss die Politik tun, damit Vermittler von Finanzprodukten besser beraten und Anleger geschützt werden? So fragte Handelsblatt Online. Politiker, Verbraucherschützer, Anwälte und Lobbyisten haben geantwortet.
16.04.2014 - 08:22 Uhr 5 Kommentare
In kleinen Scheinen: Üppige Provisionen spüornen Finanvertriebler an.

In kleinen Scheinen: Üppige Provisionen spüornen Finanvertriebler an.

Düsseldorf S&K, Prokon, Infinus - Die Anlageskandale häufen sich. In Zeiten von niedrigen Zinsen und Turbulenzen an den Finanzmärkten geraten viele Anbieter von Finanzprodukten an ihre Grenzen. Und es sind nicht nur die Banken und Versicherungen, bei denen in der Beratung immer mal wieder einiges schiefläuft.

Die größten Übertreibungen sind zuletzt in Bereichen bekannt geworden, die kaum oder gar nicht beaufsichtigt werden. Gemeint ist der sogenannte graue Kapitalmarkt. Dort tummeln sich Unternehmen, die teilweise grandiose Renditen versprechen. Ob diese jedoch realistisch sind, kann keiner überprüfen. Anleger dürfen hier nur hoffen.

Eine neue Beratungskultur im Finanzsektor ist daher dringend geboten. Das haben sogar die Politiker erkannt. In den letzten Jahren wurden daher einige Gesetze geändert und verschärft. Doch dabei hatten die Verbände der Vermittler und Finanzunternehmen oftmals die Finger im Spiel. Aktuell prüft die Regierung wieder Möglichkeiten, Kunden vor unseriösen Graumarkt-Offerten besser zu schützen.

Ein wirksamer Schutz der Anleger vor Abzockern ist bisher frommer Wunsch geblieben. Daran dürfte auch die große Koalition wenig ändern. Zwar ist immerhin ein ehemaliger Verbraucherschützer Staatssekretär im Justizministerium. Doch trotz zahlreicher Arbeitsgruppen und Ankündigungen bietet die neue Regierung bislang keinen wirkungsvollen Anlegerschutz.  

Handelsblatt Online hat daher Kenner der Finanzbranche gefragt, was getan werden müsste, damit Anlagebetrug und Abzocke von Kunden künftig besser bekämpft werden können. Unter ihnen sind Politiker der Linken und der Grünen, Verbraucherschützer, Anwälte und Lobbyisten von Vertretern und Beratern.

Kernaussage ist dabei: Die neue Regierung muss dem Thema Anlegerschutz endlich höchste Priorität geben. Das heißt: Produkte vereinfachen, Verkäufer besser kontrollieren, Verbraucher klarer informieren und Opfer effizienter schützen. Das heißt aber auch: sich gegen die Masse der Vermittler und Versicherer stellen. Ob das realistisch ist?

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5 Kommentare zu "Finanzberatung: Eine Blaupause für mehr Anlegerschutz"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • "Was muss die Politik tun, damit Vermittler von Finanzprodukten besser beraten und Anleger geschützt werden? "

    Fair bleiben und den Verbraucher tatsächlich schützen.

    Es ist einfach hier nach allem Schutz zu verlangen. Aber lassen wir die Kirche im Dorf. Den Versicherten bei Fälligkeit der Lebensversicherung nur die hälfte der Bewertungsreserven und bald überhaupt nichts mehr an Bewertungsreserven übersteigt in der Tragweite bei weitem diesem Ansinnen hier.

    Besonders gravierend ist m.E., dass der Staat in diesem Fall nicht schützt, sondern gar gesetzliche Beihilfe leisten will. Wenn wir soweit schon sind, dann sollten wir jedwede gesetzlichen Regelungen abschaffen. Dann gilt das Recht des Stärkeren und der Dumme kann sich nicht mehr auf ohnehin sinnloses berufen.

  • "Was muss die Politik tun, damit Vermittler von Finanzprodukten besser beraten und Anleger geschützt werden?"
    __________________

    Diese Frage impliziert, dass Politik überhaupt etwas tun könne als Aktionismus zu verbreiten.

    Von Geld wissen die meisten garnix, außer, das es das "ihre" sei, sein könnte oder aber auch nicht.
    Solche Leute gelten bereits als Beratungsresistent, weil die überhaupt gar kein Verhältnis zur regulatorischen Funktion von Geld haben: und da setzt man sich als Finanzberater schon mal gleich ganz weit weg: solche Leute sind gewohnt, dass sie kosten und dass sie sich das gerne etwas Kosten lassen.

    Das Problem ist nicht Politik: das Problem bleibt einfach, dass Geldgeschäfte im Prinzip als kriminell verstanden werden: und so denken viele Verbraucher, weil sie ihre Möglichkeiten als Investoren nicht wahrnehmen wollen oder können.

    Damit spielen viele "Finanzberater".

    Einen Finanzberater heutigen Zuschnitts kann so etwas nicht interessieren, weil er verprovisioniert sich zunächst einmal erst um sich selbst kümmert, bevor er ein Tschentüchlein zückt, weil er das Vermögen seiner Klientel verzockt hat.

  • Gute Berater wissen,dass sie meist den Kunden nur ein Produkt anbieten können, das in die Kategorie "mäßig gut" / "schlecht" / "noch schlechter" gehört. Solange auf der Produktebene nicht eindeutig Klarheit über Vorteile und Risiken geschaffen wird, die der Berater dann 1 : 1 dem Kunden vermitteln muss, und deutlich herausgestellt ist, wenn es sich um "Verkaufs"beratung handelt, wird sich nichts ändern.

  • Das ist wieder typisch für die Politik und die Verbraucherschützer. Erst werden auf Biegen und Brechen und noch dazu in gesetzgeberischem Schweinsgalopp (wohlgemerkt: Im deutschen Alleingang) das Beratungsprotokoll und das Produktinformationsblatt eingeführt und plötzlich stellt man fest, dass man vermeintlich das Gegenteil erreicht. Das ist natürlich Unfug. Das Protokoll hat durchaus seinen Sinn, denn so kann der Verbraucher sofort nach der Beratung überprüfen, ob das Protokoll den Inhalt des Gespräches korrekt wiedergibt. Wenn er das nicht tut, so liegt das nicht am Instrument Protokoll sondern am Verbraucher selbst.

    Noch putziger ist die Ansicht des Verbraucheranwalts: "Jetzt können die Banken schwarz auf weiß belegen, dass sie nicht falsch beraten haben". Ja, was ist denn daran bitte falsch?? Wenn die Bank korrekt beraten hat und das Protokoll das Gespräch ebenso richtig wiedergibt, hat sie nichts falsch gemacht und der Kunde hat keinen Grund zu klagen. Wenn sie falsch beraten hat und das Protokoll das Gespräch richtig wiedergibt, kann ein versierter Anwalt oder Fachmann die Falschberatung anhand des Protokolls leicht aufdecken. Ob das Protokoll das Gespräch richtig wiedergibt, kann der Verbraucher auch ohne vertiefte Finanzkenntnisse beurteilen, wenn er denn dem Berater genau zugehört hat.

    Für mich ist die Diskussion mal wieder ein Beleg dafür, wie wenig sich die Politik und Verbraucherschützer mit dem Thema auskennen.

    Übrigens, in England gibt es schon seit einigen Jahren keine provisionierte Beratung mehr, sondern nur noch die viel gepriesene Honorarberatung. Das Ergebnis ist, dass Ottonormalverbraucher überhaupt keine Beratung mehr erhält., sondern erst ab einem Vermögen von ca. € 50.000. Ob das gewollt ist?

  • Da es ja keine Alternative gibt, müssen die "Anleger" sich gut informieren und aufpassen, dass sie von den FinanzproduktVERKÄUFERN nicht über den Tisch gezogen werden. Obwohl die doch nur ihr Bestes (ihr Geld) wollen !
    Dabei war es noch nie so einfach, aufgrund all der Vorzeichen und Geschehnisse die ideale Anlageform für das hart verdiente Geld zu finden. Was ist wohl das älteste Geld der Welt welches werthaltig und nicht beliebig vermehrbar ist ?
    Aber vorsicht !!!! Das kann man ja nicht essen - wobei praktisch wertlose bedruckte Papierscheinchen wohl besser munden ....

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