Wenn Flugzeuge verunglücken, liefern Flugdatenschreiber wichtige Hinweise zur Aufklärung der Ursachen. Für ihre Auswertung gibt es bei der BFU in Braunschweig spezielle Labors. Ziel der Bundesstelle ist es nicht, nach einem Unfall Schuldige zu finden oder Haftungsfragen zu klären. Die Fachleute versuchen stattdessen, die Ursache von Unfällen zu klären und die Luftfahrt mittels der Erkenntnisse sicherer zu machen. (Quelle: dpa)
Ihre Aufgaben ähneln denen der Bundesstelle: In rund 250 Untersuchungen jährlich versuchen die Experten, Unfälle oder gefährliche Zwischenfälle im französischen Luftverkehr aufzuklären. Sind Franzosen im Ausland betroffen, beteiligt sich die BEA (Bureau d'Enquêtes et d'Analyses pour la Sécurité de l'Aviation civile) ebenfalls an der Untersuchung. Die Behörde mit ihren 110 Mitarbeitern sitzt in Le Bourget bei Paris. Zwei Experten der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) mit Sitz in Köln unterstützen die BEA.
Die dem Verkehrsministerium unterstellte Behörde soll der Luftfahrt in Deutschland einen größtmöglichen Sicherheitsstandard garantieren. Das LBA mit Sitz in Braunschweig ist für Zulassungen, Genehmigungen und Aufsicht zuständig. Unter anderem überwacht es Hersteller, kontrolliert Ausbildungsbetriebe für technisches Personal, erteilt Lizenzen oder Einflugrechte für ausländische Airlines. Außenstellen gibt es an den großen Flughäfen.
Die Experten des BKA werden oft um Unterstützung bei der Identifizierung von Leichen gebeten. Das BKA verfügt seit einem Flugzeugunglück auf Teneriffa 1972 über die Spezialeinheit „Identifizierungskommission“. Ihr gehören neben Kriminalbeamten auch externe Spezialisten an – wie Rechts- oder Zahnmediziner. Sie kommen zum Einsatz, wenn bei Katastrophen im Ausland viele Deutsche betroffen sind.
Hauptaufgabe der internationalen Polizeiorganisation mit Sitz in Lyon (Frankreich) ist der Kampf gegen grenzüberschreitende Kriminalität. Sie koordiniert die Zusammenarbeit von Behörden in den 190 Mitgliedsstaaten. Interpol-Experten sind aber auch an der Identifizierung der Katastrophenopfer beteiligt.
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Warum werden die aufgezeichneten Live-Daten im Flugzeug (Voice / Data, beider Rekorder aller Flüge weltweit) nicht in eine Cloud der Luftfahrtbehörden (zusätzlich) gestreamt ? An der aufwändigen Suche nach den Rekordern nach Luftfahrtunfällen scheitert oft eine zeitnahe Aufklärung und fördert so Spekulationen über Ursache und Hergang, von der psychischen Belastung der Hinterbliebenen von Opfern durch Zeitverzug ganz zu schweigen. Technisch dürfte das m.E. kein Problem sein - telefonieren im Flugzeug geht ja auch. Die Datenmenge der Protokollaufzeichnung ist sicherlich auch überschaubar.
Warum wird nicht mal der ökonomische Verlust berücksichtigt? Z.B. wenn ein Familienversorger 50.000 EUR im Jahr verdient und erst in 20 Jahre in die Rente geht, dann ist sein Verlust für die Familie mit mindestens 1 Million EUR zu beziffern (Inflationsausgleich, Gehaltsanstieg oder Schmerzesgeld nicht eingerechnet).
Mit welcher Logik wollen die Versicherungen darstellen, dass dieser Verlust mit 100.000 EUR (also 2-Jahreseinkommen) beglichen sein soll? Da hält das Kartell der (Rück-)Versicherer mit irrationalem und lediglich symbolischem Schadensersatz zusammen, der endgültige Verlierer sind die Opfer und ihre Angehörige.
Soll das jetzt ein Witz sein??
Das einzige was hier sachbezogen ist:
Das amerikanische Sicherheitssystem ist ursächlich für das AUSSPERREN des
Kapitäns, das letztlich zum Absturz geführt hat.
Dürfen amerikanische Entsccheidungen nicht in Frage gestellt werden??
"Werden Streitfragen vor Gericht geklärt, kann es sogar zehn Jahre dauern."
Das wäre schnell. Es ist mir ein Streitfall vor einem Sozialgericht bekannt, dass in die Berufung ging. Im Kern ging es um ca. 100 Seiten, die in der ersten Instanz mit einem Urteil nach 2 1/2 Jahren abschloss und das Berufungsverfahren nach weiteren 3 Jahren.
Die Problematik lag darin, dass die Berufsgenossenschaft eine Unfallanzeige ca. 7 Jahre ins Archiv statt in die Bearbeitung verbannte und untätig blieb. So konnte es im Urteil aber nicht dargestellt werden. Deshalb verwehrte die Berufungsinstanz die Berufung (LSG 2 U 167/09, Az.: L 2 U 167/09).
Es ist unerhört, was sich bei den Gerichten abspielt. Es muss nicht immer ein Fall Mollath sein. Er scheint aber den Querschnitt gut aufzuzeigen. Was er besonders gut darstellte, war die gegenseitige Rückendeckung der Institutionen.
Die Hinterbliebenen sollten sich auf das Schlimmste einstellen.
Rechtsstaat und Rechtssicherheit? Wo?
"Als besonders teuer gelten US-Passagiere, weil in den USA recht hohe Schadenersatzklagen geltend gemacht werden können; erst recht, wenn der Fluggesellschaft Fehler oder Fahrlässigkeit nachgewiesen werden können."
Ich habe den Eindruck, dass zuerst die verunglückten Flugzeuginsassen vor Gericht erscheinen und aussagen müssen und die ersparten Kleiderkosten sowie die ersparten Ernährungskosten bis zum Tod gegengerechnet werden.
Gibt es noch eine perversere Herangehensweise an das Thema.
Da muss man doch davon ausgehen, dass die Inkaufnahme von Todesfälle zur kostengünstigeren Variante erscheint. Da sind die us-amerikanischen Gerichte konsequenter und pragmatischer.
Daraus folgt letztlich der Schluss, dass man sich überlegen soll, ob man in ein deutsches oder amerikanisches Flugzeug steigen soll.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
@Never Mind
Genauso, zunächst Fakten sammeln, dann in Ruhe betrachten und, wenn man sich ganz sicher ist, kann man seine Schlüsse ziehen und bekannt geben.
Momentan wird der Mob erst heiß gemacht, mit vielen dämlichen und manchen schlauen Statements zugemüllt und dann muss natürlich auch schnell ein Schuldiger ausgemacht werden.
Wo bleiben denn jetzt die Vertreter der Pilotengewerkschaft Cockpit??? Wenn Leute über den Alltag im Cockpit berichten können, dann sind es doch die Piloten, oder? Die Meinung von kompetenten Luftfahrtingenieuren habe ich zu dem Thema jetzt auch weder gelesen noch gehört.
Also Leute, gegen den Strom zu schwimmen kann zwar sehr anstrengend sein, man verhindert aber so, irgendwann an einem Wasserfall anzukommen, der einen ziemlich unwirsch in die Tiefe reißen kann.
@Behrendt
"Wo ist da die Zuständigkeit eines US-Gerichtes?"
Schätze das werden dann die US- Anwälte und Richter der LH recht deutlich erklären!
Wetten?
Geld, Geld, Geld. Priorität in diesem Moment sollte komplette Aufklärung sein. Momentan ist das ja, meiner Meinung nach, noch etwas wackelig,(es fehlt ja auch noch die zweite Black Box die die Flufdaten beinhaltet.. Vorher haben eventuelle Ankläger ja sowieso keine guten Karten. Danach Umsetzung von Masnahmen dass sich solch etwas nicht wiederholt.
So einfach darf man sich das nicht vorstellen:
US Bürger = hoher Schadensersatz.
Wenn das Ticket in Europa gekauft wurde, die Fluglienie in Europa ihren Sitz hat, der Flug innereuropäisch war, wo ist da die Zuständigkeit eines US-Gerichtes?
Die Lufthansaaktie hat wegen des Absturzes 450m Euro an Wert verloren. Die von der LHA zu tragenden Kosten werden weniger als 100m sein. Fazit: LHA Aktie = Kauf.