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GDV Kunden zahlen Milliarden in Lebensversicherungen ein

Die Deutschen stecken immer mehr Geld in Versicherungen. Überraschend ist laut Branchenverband GDV vor allem die Entwicklung bei der Lebensversicherung.
29.01.2020 Update: 29.01.2020 - 13:09 Uhr Kommentieren
In der wichtigsten Sparte der Branche wuchsen die Beiträge um 11,3 Prozent auf 102 Milliarden Euro. Quelle: E+/Getty Images
Lebensversicherung

In der wichtigsten Sparte der Branche wuchsen die Beiträge um 11,3 Prozent auf 102 Milliarden Euro.

(Foto: E+/Getty Images)

München Nie zuvor haben die Deutschen mehr Geld für ihre Sicherheit ausgegeben. Insgesamt 216 Milliarden Euro haben sie im vergangenen Jahr an Beiträgen in Lebens-, Kranken- und Sachversicherungen gesteckt, 6,7 Prozent mehr als 2018. Das gab der Branchenverband GDV am Mittwoch im Rahmen seiner Jahres-Medienkonferenz bekannt.

Besonders auffällig ist dabei der Anstieg bei der Lebensversicherung. Hier wuchsen die Beitragseinnahmen an Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds um 11,3 Prozent auf 102,5 Milliarden Euro. „Die Bürger suchen Anlagen, die eine positive Verzinsung mit einer Form von Sicherheit bieten“, wertet Andreas Wimmer, der neue Vorstandschef des Branchenführers Allianz Leben diese Entwicklung.

Kunden nutzten die Lebensversicherung dabei vor allem dazu, um Einmalbeiträge einzuzahlen. Hier stieg die Summe um 37,1 Prozent auf 38,2 Milliarden Euro. Das traditionelle Geschäft mit Policen gegen laufende Beiträge trat jedoch auf der Stelle.

GDV-Präsident Wolfgang Weiler machte für den enormen Anstieg der Einmalzahlungen auch buchungstechnische Gründe verantwortlich. Beispielsweise erlaubten moderne Produkte flexible Beitragszahlungen. Die Bandbreite geht vom 13. Monatsgehalt über den Bonus bis hin zu Riester-Zulagen oder dem Gewinn, den Selbständige am Jahresende je nach Kassenlage als einmalige Summe einzahlen.

„Die flexiblen Zahlungen werden dann bilanziell als Einmalbetrag gezählt, obwohl sie im Prinzip immer wieder anfallen“, so Wolfgang Weiler.

Kunden setzen auf moderne Produkte ohne Zinsgarantie

In der Branche selbst gilt es indes seit längerem als offenes Geheimnis, dass Kunden in Zeiten des Anlagenotstands und der Niedrigzinspolitik Lebensversicherungen auch als Anlageprodukt nutzen. Liegt dabei die laufende Verzinsung doch trotz eines erneuten Rückgangs zuletzt im Schnitt noch immer bei rund 2,3 Prozent. Das hat die Ratingagentur Assekurata vor kurzem errechnet.

Wer als Anleger somit einen langfristigen Anlagehorizont hat und zudem nach Sicherheit sucht, für den war eine Lebensversicherung im vergangenen Jahr eine interessante Alternative.

Dabei haben sich die Kunden vermehrt für moderne Produkte ohne Zinsgarantie entschieden, dafür mit der Aussicht eine höhere Verzinsung. Grund dafür sind die flexibleren Anlagemöglichkeiten. 60,3 Prozent griffen deshalb bei diesen Produkten zu. Es waren gut drei Prozentpunkte mehr als ein Jahr davor. „Wir nehmen diese Gelder gerne, auch für den Ausbau der modernen Produkte“, so Allianz Leben-Chef Wimmer.

Der Trend weg von der klassischen Garantieverzinsung dürfte auch in Zukunft anhalten. Die Deutsche Aktuarvereinigung hat bereits den Vorschlag gemacht, den Garantiezins von derzeit 0,9 Prozent auf 0,5 Prozent zu senken. Derzeit befassen sich die Experten im Finanzministerium und bei der Bafin mit dem Vorschlag. „Sie können davon ausgehen, dass es Anfang 2021 eine Veränderung gibt“, erwartet Andreas Wimmer.

Generell geht die Branche im laufenden Jahr allerdings nicht mehr mit einem solch außergewöhnlichen Anstieg der Lebensversicherungsbeiträge aus. Beim GDV rechnen sie mit einem Plus von lediglich einem Prozent. Die schwächere Konjunktur werde auch Auswirkungen auf das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte haben, begründet Präsident Wolfgang Weiler diese Zahl.

Mehr: Viridium ist auf die Abwicklung von Lebensversicherungen spezialisiert. Die Branche verfolgt das Projekt von Chef Heinz-Peter Roß mit großem Interesse.

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