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Gegen Diebstahl So kann sich eine Fahrradversicherung lohnen

Mit dem Start der Radsaison sind auch immer mehr E-Bikes unterwegs. Auch deshalb werden Diebe immer dreister. Eine Versicherung kann sich lohnen.
25.04.2019 - 18:00 Uhr Kommentieren
In Halle an der Saale werden in Deutschland die meisten Fahrräder gestohlen. Quelle: mauritius images / Johnér
Einzelnes Rad abgeschlossen am Fahrradständer

In Halle an der Saale werden in Deutschland die meisten Fahrräder gestohlen.

(Foto: mauritius images / Johnér)

Frankfurt Mit dem schönen Frühlingswetter lässt sich der Weg zur Arbeit oder zum Biergarten um die Ecke endlich wieder bequem mit dem Fahrrad zurücklegen. Doch sobald die Radsaison eingeläutet ist, lockt dies vermehrt Diebe an. Vor allem bei teureren Modellen wie Rennrädern, Lastenrädern oder auch den immer beliebteren Elektrofahrrädern kann eine Versicherung sinnvoll sein.

Allein im vergangenen Jahr wurden bundesweit mehr als 292.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Das zeigt die polizeiliche Kriminalstatistik 2018, die das Bundeskriminalamt veröffentlicht. Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen. Hinzu kommt: Viele Diebstähle werden nie aufgeklärt.

Eine Versicherung lohnt sich vor allem bei höherwertigen Fahrrädern: „In der Regel ist ein Fahrraddiebstahl ärgerlich, es entsteht aber kein existenzielles Risiko für den Besitzer“, erklärt Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BdV). „Wir raten Verbrauchern daher, ihr Fahrrad nur dann zu versichern, wenn es einen gewissen Wert hat und sie bei einem Verlust den finanziellen Nachteil spüren würden.“ Der Betrag für ein neues Fahrrad lasse sich bei einem Wert bis 500 Euro in der Regel selbst schultern.

Besonders E-Bikes boomen

Doch oft sind die in Deutschland verkauften Fahrräder teurer: 2018 lag der Durchschnittspreis bei 756 Euro, sieben Prozent höher als im Vorjahr. Ein Grund ist der Boom der Elektrofahrräder, bei denen auch Preise von mehreren Tausend Euro keine Seltenheit sind. Von insgesamt 4,18 Millionen verkauften Fahrrädern waren 980.000 E-Bikes, wie aus Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) hervorgeht.

Hier verzeichnete die Branche ein Plus von 36 Prozent, während der Gesamtmarkt nur um etwa acht Prozent zulegte. Je teurer das Modell, desto eher sollten sich die Besitzer über eine Diebstahlversicherung Gedanken machen. Grundsätzlich ist dies sowohl über die Hausratsversicherung als auch über eine separate Fahrradversicherung möglich.

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Die Hausratsversicherung springt bei Einbruchdiebstählen, also bei denen das Fahrrad aus der Wohnung oder dem Fahrradkeller entwendet wird, automatisch ein. Soll das Fahrrad auch im Freien abgesichert sein, muss dies gesondert vereinbart werden. „Diebstähle außerhalb von Gebäuden können bis zu gewissen Grenzen in der Hausratsversicherung mit eingeschlossen werden; in der Regel machen ein bis zwei Prozent der Versicherungssumme Sinn“, erklärt BdV-Expertin Boss.

Der Beitragszuschlag richtet sich nach dem Diebstahlrisiko in der jeweiligen Region. Hierbei gibt es deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Gegenden: Diebstahlhochburg ist der polizeilichen Kriminalstatistik zufolge Halle an der Saale: Dort wurden im vergangenen Jahr 1534 Fahrräder pro 100.000 Einwohner gestohlen – der Spitzenwert. Deutschlands sicherste Gegend für Fahrräder ist der bayerische Landkreis Freyung-Grafenau: Dort wurden nur 13 Fahrräder pro 100.000 Einwohner gestohlen.

Tendenziell sind die Aufschläge bei der Hausratsversicherung fürs Fahrrad in den Städten höher, in denen mehr Fahrräder gestohlen werden, wie eine Analyse des Vergleichsportals Verivox ergeben hat. Das Unternehmen hat für 25 Großstädte ausgewertet, wie teuer der Vertrag wird, wenn Verbraucher ein Rad im Wert von 2000 Euro versichern wollen.

Ausgewertet wurden die jeweils drei günstigsten Tarife. Den höchsten Zuschlag müssen die Kunden demnach in Bremen zahlen mit 66 Euro pro Jahr, den niedrigsten mit 24 Euro in Nürnberg. Es gibt weitere Fallstricke: „Radfahrer sollten den Außer-Haus-Schutz auf die Nachtstunden ausdehnen. Das ist nicht bei allen Tarifen der Fall“, empfiehlt Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz.

Mit einer Nachtzeitklausel beschränken Versicherer häufig den Diebstahlschutz für das Fahrrad auf die Tageszeiten zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr abends. Wer auch in der Nacht versichert sein will, zahlt meist eine höhere Prämie. Eine separate Fahrradversicherung ist für diejenigen sinnvoll, die keine Hausratversicherung oder ein besonders teures Rad haben.

Diese Spezialpolicen können häufig direkt beim Fahrradhändler oder auch online abgeschlossen werden. Der Vorteil dieser Versicherungen: Neben Diebstahl sind häufig weitere Schäden, beispielsweise bei einem Unfall und bei Vandalismus, Bränden und teilweise auch Bedienfehlern inbegriffen. Daneben können auch der Diebstahl einzelner Teile und Serviceleistungen versichert sein. Dafür kostet der Vertrag etwas mehr – je nach Wohnort 120 Euro bis 220 Euro pro Jahr für ein 2 000-Euro-Rad, heißt es in der Verivox-Analyse.

Gutes Schloss, hoher Schutz

Ob die Hausrat- oder eine Spezialversicherung die richtige ist, müssen Verbraucher letztendlich selbst entscheiden: „Wer ein Fahrrad im Wert eines Kleinwagens – sagen wir ab 7 000 Euro – besitzt, benötigt in jedem Fall eine Spezialversicherung. Darunter ist es eine Einzelfallentscheidung“, meint BdV-Sprecherin Boss. Mehrere Angebote zu vergleichen lohnt sich in der Regel.

Kommt es zum Diebstahl, benötigen Polizei und Versicherung die individuellen Daten des Rads. Die Rahmen- oder Codiernummer sollten die Eigentümer in einem Fahrradpass festhalten, ebenso wie Marke und Typ des Fahrrads. Den Fahrradpass bietet die Polizei mittlerweile auch als App für das Smartphone an.

Ein GPS-Tracker erleichtert die Ortung des Fahrrads im Fall eines Diebstahls. In der Praxis denken viele Radler noch zu wenig an solche Vorkehrungen, sodass wiedergefundene Fahrräder häufig niemandem zugeordnet werden können. Um zu verhindern, dass das Fahrrad gestohlen wird, gibt die Polizei folgende Tipps: Zur Sicherung eignen sich massive Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschlösser.

Am besten ist es, sowohl Rahmen als auch Vorder- und Hinterrad an einen Fahrradständer oder eine Straßenlaterne anzuschließen, damit Diebe den Drahtesel nicht einfach wegtragen können. Das richtige Schloss zu finden ist nicht einfach. Ein aktueller Vergleich der Stiftung Warentest zeigt, dass viele Schlösser nicht aufbruchsicher sind. Gute Schlösser sind außerdem recht teuer. Immerhin: Das Bügelschloss B’Twin 940 von Decathlon mit der Gesamtnote „gut“ gibt es schon für 36 Euro – der Preis-Leistungs-Sieger im Test.

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